Vossloh-Aktie: Kaufen, halten oder verkaufen?

Geschäft brummt

Die Vossloh-Aktie (WKN: 766710) hat am Donnerstag um knapp +5% auf 50,50 € zugelegt. Damit trotzt sie dem allgemeinen negativen Trend an den Börsen. Der Anstieg basierte auf den guten Geschäftszahlen im ersten Halbjahr. Insgesamt befindet sich die Aktie seit Oktober letzten Jahres in einem stabilen Aufwärtstrend. Was ist hier jetzt ratsam?

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Rekordauftragseingang erzielt

Der Konzern für Bahninfrastruktur profitiert weiter von dem hohen Sanierungsbedarf der Bahn in Deutschland und Europa. Im ersten Halbjahr erreichte der Auftragseingang mit 769,6 Millionen € einen neuen Rekordwert. Der gesamte Auftragsbestand zum 30. Juni betrug 905,5 Millionen €.

Nach einem guten ersten Quartal verlief auch das zweite Quartal erfolgreich. Von dieser Entwicklung ist der am 25. Juli veröffentlichte vorläufige Halbjahresbericht geprägt. Der Umsatz ging um 6% zurück auf 560,6 Millionen €. Die Ursache des Rückgangs liegt in dem schwächeren Geschäft in China. Dies soll sich im zweiten Halbjahr wieder normalisieren.

Das operative EBIT liegt mit 49,5 Millionen € geringfügig über dem Vorjahreswert, die EBIT-Marge stieg von 8,2 auf 8,8%. Aufgrund von geringeren Steuerzahlungen erhöhte sich das Konzernergebnis signifikant von 29,4 auf 40,1 Millionen €.

Insgesamt lieferte das Werdohler Unternehmen in den ersten sechs Monaten wieder ein gutes Ergebnis.

Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, kommentierte die Entwicklung so:

Der Rekordauftragseingang ebenso wie die kontinuierlich gute Entwicklung unseres Geschäfts im Übrigen unterstreichen das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkte und Dienstleistungen und sind das Ergebnis harter Arbeit und strategischer Weitsicht, mit der wir über die letzten Jahre unsere Marktposition kontinuierlich gestärkt haben.

Jahresprognose bestätigt

Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung sowie des hohen Auftragsbestands bestätigte der Konzern seine Jahreserwartungen. Demnach soll der Umsatz bei 1,16 und 1,26 Milliarden € liegen. Beim EBIT wird mit einem Wert von 100 bis 115 Millionen € gerechnet; daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 8,3 bis 9,5%.

Hierin dürften die Umsätze des übernommenen französischen Bahndienstleisters France Aiguillages Service noch nicht enthalten sein. Mit dieser Übernahme wird das Dienstleistungsgeschäft in Frankreich deutlich ausgebaut. Hauptkunde des Unternehmens ist die französische Bahngesellschaft SNCF.

Wie sind die weiteren Kursaussichten?

Insgesamt ist der Kurs seit Oktober letzten Jahres um rund +30% gestiegen, das ist ein respektables Ergebnis. Die Vossloh-Aktie ist eine sogenannte Butter- und Brot-Aktie, das bedeutet, dass sie stetig gute Ergebnisse abliefert. Unter diesem Aspekt sollten Aktionäre gelegentlich an Gewinnmitnahmen denken, daran ist noch niemand verarmt. Meiner Meinung nach ist das zukünftige Potenzial vorerst begrenzt, die Aktie ist mit 50 € fair bewertet.

Vor einem Einstieg sollte eine stärkere Korrektur abgewartet werden. In dem bisherigen Kursanstieg kam es immer wieder zu stärkeren Rückschlägen. Das ist eine gesunde Entwicklung und bietet Anlegern immer wieder günstigere Einstiegschancen.

Die Analysten sehen insgesamt ebenfalls kein großes Potenzial. Jefferies, mit einem Zielkurs von 47 €, hält die Aktie derzeit für leicht überbewertet. Die Deutsche Bank mit 53 € sieht noch ein geringes Potenzial. Warburg Research mit 57,50 € traut der Aktie dagegen mehr zu.

Bleibt die Dividende mit 1,05 € konstant, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 2,1%. Die Dividendenausschüttungen in der Vergangenheit waren immer moderat. Der Vorteil ist, dass mehr Geld im Unternehmen für Zukunftsinvestitionen bleibt.

Mein Fazit: Wer nicht investiert ist, sollte vorerst abwarten.

ℹ️ Vossloh in Kürze

  • Vossloh ist ein international agierender Konzern rund um die Bahninfrastruktur. Auf dem chinesischen Markt ist der Konzern sogar als einziger ausländischer Anbieter tätig. Dies zeigt, wie leistungsstark die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns sind.
  • Neben dem Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Werdohl ist der Konzern mit Niederlassungen auf allen Kontinenten vertreten.
  • Das im SDAX gelistet Unternehmen wird an der Börse aktuell mit 886 Millionen € bewertet.

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