Vossloh-Aktie: Sind nach den Zahlen wieder höhere Kurse drin?
Die Vossloh-Aktie (WKN: 766710) befindet sich seit November in einer Konsolidierungsphase und bewegt sich dabei in einem relativ engen Korridor zwischen 38 und 44 €. Dabei ist keine klare Richtung zu erkennen. Seit Jahresbeginn steht ein leichtes Plus von +4,6% zu Buche. Nun hat das SDAX-Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Können sie den Kurs wieder nachhaltig stimulieren?
ℹ️ Vossloh vorgestellt
Die Vossloh AG mit Sitz im nordrhein-westfälischen Werdohl ist ein international agierender Anbieter im Bereich der Bahninfrastruktur. Zu den wichtigsten Produkten gehören Schienenbefestigungssysteme, Weichensysteme und Betonschwellen. Daneben bietet das Unternehmen auch Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus des Fahrwegs Schiene an. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung bei 721 Millionen €.
Zweites Quartal bestätigt positiven Trend
Am Donnerstag haben die Sauerländer ihre Bücher geöffnet und über die Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten informiert. Nach einem guten Jahresauftakt setzte sich der positive Trend auch im zweiten Quartal nahtlos fort.
Der Umsatz legte im Berichtszeitraum um gut 35% auf 344,2 Millionen € zu. Vor Zinsen und Steuern blieben davon 35,2 Millionen € als operativer Gewinn (EBIT) übrig – gegenüber dem zweiten Quartal 2022 ein Plus von fast 70%. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 2 Prozentpunkte auf 10,2%. Unter dem Strich stand ein Periodenergebnis von 24,6 Millionen €, nach 13,6 Millionen € im Vorjahreszeitraum.
Zahlen besser als erwartet
Auf Halbjahressicht stiegen die Erlöse um 26% auf gut 600 Millionen €. Das EBIT legte um gut 70% auf 49,3 Millionen € zu. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 2,1 Prozentpunkte auf 8,2%. Das Konzernergebnis stieg von 17,3 auf 29,4 Millionen €. Damit schnitt der Bahntechnikspezialist besser ab als von Analysten erwartet.
An der starken Ergebnisentwicklung hatte der Bereich Core Components einen großen Anteil, daneben trugen aber auch die Bereiche Customized Modules und Lifecycles Solutions zum EBIT-Anstieg bei.
Sehr positiv entwickelte sich zudem der freie Cashflow, der nach einem negativen Vorjahreswert von 42 Millionen € auf 37,5 Millionen € verbessert werden konnte.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich Konzernchef Oliver Schuster:
Ich freue mich sehr darüber, dass wir auch im zweiten Quartal nahtlos an das erfolgreiche Jahresauftaktquartal 2023 anknüpfen konnten und hervorragende Halbjahresergebnisse erzielt haben.
Angehobene Jahresprognose bestätigt
Für das Gesamtjahr wurden die Mitte Juni angehobenen Jahresziele bekräftigt. Demnach sollen die Erlöse zwischen 1,125 und 1,2 Milliarden € liegen. Ursprünglich war die Konzernführung von 1,05 bis 1,15 Milliarden € ausgegangen. Das EBIT soll nach der neuen Prognose auf 87 bis 94 Millionen € steigen. Zuvor lag das EBIT-Ziel für 2023 bei 79 bis 88 Millionen €.
Schaut man sich die bislang erzielten Resultate an, ist das Unternehmen auf einem sehr guten Weg die neuen Vorgaben zu erreichen.
Möglicherweise könnten die Zahlen am Ende sogar noch höher ausfallen. Schließlich sitzt Vossloh weiterhin auf einem Rekordauftragsbestand von 859,4 Millionen €. In den ersten sechs Monaten betrug der Auftragseingang 688,8 Millionen €, womit sich eine Book-to-Bill-Ratio von 1,15 ergab.
Warburg Research sieht Potenzial bis 51 €
Während das Analysehaus Jefferies die Aktie trotz der guten Zahlen weiterhin mit Halten und einem Kursziel von 40 € einstuft, sind Warburg Research und Deutsche Bank deutlich zuversichtlicher. Sie stufen die Aktie mit Buy ein und sehen das Kursziel bei 45 € (Deutsche Bank) bzw. 51 € (Warburg).
Mein Fazit: Ich schließe mich den Bullen unter den Analysten an und halte den Small Cap auf dem aktuellen Niveau für ein spannendes Investment mit dem Potenzial für weiter steigende Kurse. Auch fundamental gesehen ist die Aktie mit einem KUV von 0,6 und einem KGV von 17 keineswegs zu teuer. Dazu kommt eine Dividendenrendite von 2,6%.
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