VW-Aktie: Gewinne sprudeln, Sorgen wachsen

Chip-Krise? Ukraine-Krieg? Volkswagen (WKN: 766403) fährt diesen Problemen offenbar einfach davon. Im ersten Quartal hat der Wolfsburger Autobauer zwar weniger Fahrzeuge verkauft, aber seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die VW-Aktie (Stämme) kommt allerdings nicht wirklich vom Fleck, sie hat sogar seit Jahresbeginn rund -22% eingebüßt. Bleibt das Papier trotz wachsender Sorgen ein sicheres Investment?

Die Volkswagen AG ist nach generiertem Umsatz der weltweit größte Automobilhersteller. Zum Firmenimperium der Wolfsburger gehören Seat, Škoda und Audi sowie die Luxusmarken Bentley, Ducati, Lamborghini und Porsche. Zuletzt kündigte VW an, bis Jahresende einen Teil der Porsche AG an die Börse zu bringen. Die Marktkapitalisierung des Gesamtkonzerns beläuft sich aktuell auf knapp 92 Milliarden €.

Weniger Fahrzeuge verkauft, mehr Gewinn erzielt

Der weltweite Chipmangel macht allen Autobauern kräftig zu schaffen. Volkswagen hat es aber nach eigenem Bekunden geschafft, durch die Umverteilung der Ressourcen zwischen den Hauptmärkten in Europa, China sowie Nord- und Lateinamerika die Folgen abzufedern.

Zwar hat VW etwa hat rund ein Fünftel weniger Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert, wie am Mittwoch bei der Präsentation der Quartalszahlen bekannt gegeben wurde. Gleichwohl wurde mehr Gewinn erzielt, weil bei den Kunden höhere Verkaufspreise vor allem bei den teuren Marken durchgesetzt wurden. Das betrifft sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen.

In den Zahlen wird das deutlich: Die Umsätze lagen mit 62,7 Milliarden € auf Vorjahresniveau. Doch das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie vor Sondereinflüssen aus der Dieselaffäre ist von 4,8 auf 8,5 Milliarden € gestiegen. Das entspricht einer operativen Marge von 13,5%.

Absicherung gegen hohe Rohstoffpreise

Positive Effekte vor allem aus Rohstoffsicherungsgeschäften spielen hier eine große Rolle. Aber auch ohne diese hätte das bereinigte Ergebnis mit 5 Milliarden € deutlich über dem Vorjahr gelegen. Das Ergebnis nach Steuern hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,4 auf 6,7 Milliarden € fast verdoppelt.

CEO Herbert Diess zeigt sich sehr zufrieden:

Unser Konzern hat im ersten Quartal trotz der beispiellosen Herausforderungen, denen sich die Welt durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die anhaltende Pandemie mit ihren Auswirkungen auf die Lieferketten gegenübersieht, erneut große Widerstandsfähigkeit bewiesen.

Wichtig für Aktionäre: Der Wolfsburger Autobauer hält an seinem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr fest. Er will seine Aktivitäten in den globalen Wachstumsmärkten weiter ausbauen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Nordamerika, insbesondere den USA, wo mit einem ambitionierten Wachstumsplan bis 2030 ein Marktanteil von 10% erreicht werden soll.

25 Elektro-Modelle bis Ende des Jahrzehnts

Zentrales Element dieser Strategie sollen vollelektrische Fahrzeuge sein. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Zahl der Elektro-Modelle auf 25 wachsen. Außerdem plant der Konzern eine eigene Batteriezellenfertigung in den USA.

Für die Entwicklung des autonomen und hochautomatisierten Fahrens holt sich Volkswagen den US-Chiphersteller Qualcomm und damit nach Bosch einen weiteren Partner an Bord. Die Amerikaner übernehmen ab Mitte des Jahrzehnts die Ausstattung verschiedener neuer Modelle aus Europas größter Autogruppe. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts sollen hochautomatisierte Autos allerdings alltagstauglich werden.

Kommen wir zu den Problemen: Der Autobauer sorgt sich wie viele andere Unternehmen vor allem wegen weiter steigender Rohstoff- und Energiepreise. Konzernchef Herbert Diess sieht durch die immer weiter anziehende Inflation „eine riesengroße Gefahr für Europa“.

Aktie bleibt ein veritables Investment

Um die eingangs aufgeworfene Frage zu beantworten: Ja, die VW-Aktie bleibt angesichts des bestätigten Ausblicks und der großen Chancen durch einen Porsche-Börsengang noch in diesem Jahr ein sicheres Investment. Dafür sorgt auch eine ordentliche Dividende. Das Unternehmen will 7,50 € je Stammaktie und 7,56 € je Vorzugsaktie an seine Aktionäre ausschütten. Ausgezahlt wird die Dividende drei Werktage nach der Hauptversammlung, also am 17. Mai.

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