VW: Das spricht jetzt für die Aktie
Die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) zeigt im Juni bislang eine sehr ansprechende Performance. Mit Kurszuwächsen von knapp +12% hat der DAX-Titel in dieser Woche auch die durch den Dividendenabschlag entstandene Kurslücke zwischen 126,66 und 120,60 € schließen können. Dürfen die Anleger nach dem Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) nun auf weitere Kursgewinne hoffen?
Die Volkswagen AG mit Sitz in Wolfsburg ist ein weltweit führender Hersteller von Automobilen und Nutzfahrzeugen mit einem Portfolio von zehn Auto-Marken. Neben der Kernmarke VW gehören unter anderem Audi, Skoda, Seat, Bentley und Porsche zum Konzern. Abseits des Autogeschäfts bietet Volkswagen auch Services im Bereich Finanzdienstleistungen an. Aktuell erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von 73,73 Milliarden €.
Aktie im Schatten der Konkurrenz
Trotz der jüngsten Kurserholung hinkt die Volkswagen-Aktie anderen deutschen Auto-Titeln wie Mercedes-Benz und BMW deutlich hinterher. Seit Jahresbeginn notiert sie mit gut +13% im Plus, während Mercedes-Benz und BMW mit Kursaufschlägen von +22,7% bzw. +35,4% glänzen.
Zudem handelt die VW-Aktie im Vergleich zur Konkurrenz auch deutlich unterhalb ihrer Höchststände aus dem Jahr 2015. Die Abschläge belaufen sich auf rund -50%.
Solider Start ins neue Jahr
Nach dem herausfordernden Jahr 2022 ist der Start ins neue Jahr durchaus positiv verlaufen. Über alle Marken hinweg wuchs der Umsatz in den ersten drei Monaten um 22% auf 76 Milliarden €. Zugute kam den Wolfsburgern dabei die Erholung des Autoabsatzes in Europa und Nordamerika.
Das operative Ergebnis verbesserte sich vor Bewertungseffekten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 35% auf 7,1 Milliarden €. Die entsprechende Umsatzrendite lag bei 9,3% und übertraf damit den eigenen Zielkorridor von 7,5 bis 8,5%.
Für das Gesamtjahr kalkuliert der Vorstand weiterhin mit einer Umsatzsteigerung um 10 bis 15% und einer operativen Ergebnismarge von 7,5 bis 8,5 %.
Umstieg auf Elektromobilität zu langsam?
Der Autobauer sieht sich oftmals der Kritik ausgesetzt, dass der Umstieg auf Elektromobilität zu langsam vonstatten gehe. Zugegebenermaßen ist der Anteil mit 7% am Gesamtabsatz per Ende 2022 noch recht überschaubar, dennoch ist Volkswagen mit seinen Konzernmarken führender Anbieter in Europa im BEV-Segment.
Im ersten Quartal setzte sich die positive Entwicklung fort. Hier wurden die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen um 42% auf 141.000 Einheiten gesteigert. Der Anteil am Gesamtabsatz betrug dabei weiterhin 7%.
Das China-Geschäft schwächelt
Zu Recht sehr kritisch wird die Entwicklung auf dem weltweit wichtigsten Automarkt in China gesehen. Dort hat die Kernmarke VW nicht nur zuletzt die jahrzehntelange Absatzführerschaft an den heimischen Konkurrenten BYD verloren, obendrein verzeichnete Volkswagen im ersten Quartal auch einen Rückgang der Auslieferungen um 14,5%.
Um hier im Wettbewerb mit Tesla und BYD nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten, sind Veränderungen dringend notwendig. Mit einer erweiterten Modellpalette und China-spezifischer Technologie erhoffen sich die Wolfsburger, bei der chinesischen Kundschaft wieder Pluspunkte zu sammeln.
Weltweit führender Anbieter von nachhaltiger Mobilität
Langfristig will der Volkswagen-Konzern zu einem der weltweit führenden Anbieter von nachhaltiger Mobilität werden und hat mit seinem Zukunftsprogramm und der Strategie 2030 „NEW AUTO – Mobility for Generations to Come“ den Weg für die umfassendste Transformation seiner Geschichte frei gemacht.
Möglicherweise wird es hierzu auch weitere Einzelheiten auf dem anstehenden Kapitalmarkttag am 21. Juni ergeben. Dann will Vorstandschef Oliver Blume die generalüberholte Konzernstrategie genauer darlegen.
Ziel ist es, die Rentabilität der Autogruppe zu steigern, indem Kosten gespart und Synergieeffekte durch eine stärkere Zusammenarbeit der Konzernmarken genutzt werden. In dieser Woche hat die Kernmarke VW ein Margenziel von 6,5% bis 2026 angekündigt.
Fazit: Aktie ist sehr günstig zu haben
Fakt ist, dass Volkswagen einige Herausforderungen meistern muss und vor dem größten Veränderungsprozess seiner Geschichte steht. All dies ist natürlich mit Risiken und Unsicherheiten verbunden.
Gleichwohl halte ich die Aktie auf dem gegenwärtigen Niveau für attraktiv bewertet. Das KUV liegt auf Basis der Marktschätzungen für 2023 inzwischen nur noch bei 0,27, zudem wird die Aktie lediglich mit dem 4-fachen des für 2023 erwarteten Gewinns (KGV) bewertet. Dazu kommt eine üppige Dividendenrendite von fast 7%.
Die Analysten sehen den Titel im Mittel bei 164 € fair bewertet und trauen ihm damit einen weiteren Anstieg um gut +26% zu. Selbst auf diesem Niveau wäre die Aktie keineswegs teuer. Langfristig halte ich sogar noch höhere Kurse für möglich.
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