VW: Es läuft nicht rund – was macht die Aktie?
Die Vorzugsaktie von VW (WKN: 766403) befindet sich seit Ende Oktober letzten Jahres in einer Erholungsphase – aktuell notiert sie bei 125,30 €. Seit dem damaligen Kurs von rund 100 € beträgt der Kursgewinn +25%. Ist das der lang erwartete Befreiungsschlag?
ℹ️ Volkswagen vorgestellt
- Die Volkswagen AG, kurz VW, ist ein weltweit führender Hersteller von Automobilen und Nutzfahrzeugen mit einem Portfolio von zehn Auto-Marken. Neben der Kernmarke VW gehören unter anderem Audi, Skoda, Seat, Bentley und Porsche zum Konzern.
- Neben dem Hauptsitz in Wolfsburg unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten.
- Die Aktie ist im DAX gelistet, die Marktkapitalisierung der Vorzugsaktien beträgt aktuell 25,6 Milliarden €. Die Marktkapitalisierung der Stammaktie liegt bei 43,2 Milliarden €.
Probleme über Probleme
Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht über die Probleme von VW berichtet wird. Das ist nicht neu, sondern schon seit Jahren so. Die jetzigen Probleme sind hauptsächlich die schwache Nachfrage nach E-Autos sowie die mangelnde Profitabilität in der Kernmarke Volkswagen.
Der Absatz der Elektroautos ist in Deutschland nach Abschaffung der Kaufprämie drastisch eingebrochen. Aber auch auf dem chinesischen Markt läuft es nicht so wie geplant. Die dortigen Hersteller von Elektroautos dominieren den Markt, insbesondere bauen sie preisgünstige Mittelklasseautos. In den ersten drei Monaten des neuen Jahres brach der Absatz von E-Fahrzeugen um rund ein Viertel auf 136.400 Einheiten ein.
Bei den Verbrennern verbesserte sich der Absatz um 4% auf 2,1 Millionen Einheiten, hier wurden in China und im gesamten amerikanischen Markt mehr Wagen verkauft.
Profitabilität gering
In einer Studie des Beratungsunternehmens EY belegte VW den 10. Platz bei der operativen Rendite. Spitzenreiter waren Mercedes, Stellantis und BMW. Das zeigt das Hauptproblem beim VW-Konzern. Die hochpreisigen Marken Audi und Porsche schneiden ganz gut ab, Hauptproblem ist die Kernmarke Volkswagen.
Thomas Schäfer, Markenchef von Volkswagen, wandte sich in einer kritischen Botschaft an die Mitarbeiter. Seine Botschaft war:
Die Marke Volkswagen ist mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir müssen spürbare Einschnitte vornehmen, wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal.
Ein neues Sparprogramm über 10 Milliarden € wurde aufgelegt. Ein Großteil wird für den Personalabbau verwendet.
Was ist von der Aktie zu erwarten?
Der Kursanstieg ist positiv zu werten. Er beruht allerdings weniger auf den wirtschaftlichen Erfolgen des Konzerns, sondern basiert hauptsächlich auf dem starken Börsenumfeld. Hiervon haben alle Aktien von Autoherstellern profitiert.
Die Aussage von Thomas Schäfer macht mich jedoch zuversichtlich. Sollte es ihm gelingen, die Kernmarke auf Erfolgskurs zu bringen, sind deutlich höhere Kurse möglich. Das ist jedoch ein langwieriger Prozess. Ich sehe den fairen Wert momentan bei 132 €, allerdings rechne ich bis dahin mit einer hohen Volatilität. Es kommt jetzt auf den Bericht des ersten Quartals an.
Die Analysten der Berenberg Bank mit 136 € und der DZ Bank mit 137 € liegen leicht über meinen Erwartungen. Sehr zuversichtlich ist Jefferies mit einem Zielkurs von 150 €.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite; die beträgt aktuell 7,3%.
Mein Fazit: Anleger sollten vor einem Einstieg eine Korrektur abwarten. Die Aktie eignet sich aufgrund der hohen Rendite gut als Depotbeimischung.
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