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VW-Vorzugsaktie: So langsam dämmert es im Unternehmen

Traton-Anteil verringert
19.03.25, 13:31 Uhr

Die Vorzugsaktie von VW konnte sich seit November letzten Jahres wieder deutlich erholen, insgesamt beträgt der Anstieg rund +33%. Am Mittwoch verliert sie leicht und steht aktuell bei 107,80 €. Setzt sich der Aufwärtstrend fort?

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Traton-Anteil reduziert

Der Mutterkonzern VW reduzierte den Anteil an der Nutzfahrzeug-Tochter Traton. Der bisherige Anteil lag bei 89,7%. Durch den Verkauf von 11 Millionen Aktien reduziert er sich auf 87,5%. Bei einem Verkaufspreis von 32,75 € lag der Erlös bei rund 360 Millionen €.

Dieser Schritt ist richtig. VW benötigt für die Transformation hin zur E-Mobilität erhebliche finanzielle Mittel. Für Traton bietet es ebenfalls Vorteile. Durch den erhöhten Streubesitz wird die Aktie attraktiver.

Dies sollte nur ein erster Schritt sein. Es gibt Überlegungen, den Anteil auf 75% plus 1 Aktie zu reduzieren. Damit könnte VW weiterhin den Konzern kontrollieren. Ein Verkauf bis auf diesen Anteil würde derzeit weitere Mittel von bis zu 2,1 Milliarden € freisetzen.

VW sollte insgesamt sein Portfolio überprüfen. Der Motorradbauer Ducati passt nicht in die Kernfelder des Autobauers. Möglich wäre auch eine Reduzierung des Porsche-Anteils.

Gerüchte über Anteilsverkäufe der Eigentümerfamilien

Die Familien Porsche und Piech sind mit 53% der größte Aktionär des Wolfsburger Konzerns. Die Anteile werden über die Porsche Automobil Holding SE gehalten. Laut Medienberichten gibt es Überlegungen, diesen Anteil auf 50 oder 45% zu reduzieren.

Momentan sind das nur Gerüchte; es gilt jedoch die Redensart „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“. Wie das die VW-Aktie beeinflusst, hängt von dem reduzierten Restanteil ab. Je geringer der verbleibende Anteil, desto interessanter kann die Aktie für Finanzinvestoren werden.

Verbesserte Profitabilität im Fokus

Die Ertragskraft des Gesamtkonzerns verringerte sich zuletzt. Ursachen hierfür waren einerseits rückläufige Verkäufe; ein großer Teil basiert jedoch auch an zu hohen Kosten. Hier macht sich der starke Einfluss der Gewerkschaft IG Metall sowie des Anteilseigners Niedersachsen. Erforderliche Personalanpassungen wurden immer wieder verschoben.

Hier dämmert es so langsam, dass das so nicht weitergehen kann. Neben der Kernmarke Volkswagen reduzieren auch die Töchter Audi und Porsche ihre Belegschaft. Dies geschieht sozial verträglich.

Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, mittelfristig sollte sich die Ertragskraft dadurch verbessern. Auch ganze Werksschließungen stehen an. Insgesamt sind diese Maßnahmen notwendig und richtig, der Konzern muss seine Wettbewerbsfähigkeit wieder erlangen.

Korrektur abwarten

Die Vergangenheit zeigte, dass größere Kursgewinne immer wieder durch Korrekturen eliminiert wurden. Die Hauptprobleme, der rückläufige Absatz in China, drohende Zölle in den USA sowie schwache Nachfrage bei der E-Mobilität, bleiben weiterhin erhalten. Erst wenn diese Hindernisse sich entspannen, ist der Weg für einen deutlichen Kursanstieg frei.

Meiner Meinung nach ist das weitere Potenzial vorerst begrenzt. Wer hohe Kursgewinne erzielt, sollte gelegentlich über eine Realisierung oder Teilreduzierung nachdenken. Die Aktien von VW bleiben weiterhin volatil.

Die Analysten-Meinungen lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Einerseits gibt es die vorsichtige Fraktion. Hierzu gehören die UBS mit 105 €, JP Morgan und die DZ Bank mit ihren Zielkursen von jeweils 110 €. Die Deutsche Bank und Barclays mit jeweils 125 € sowie Jefferies mit 140 € sehen weiteres Kurspotenzial.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die hohe Dividendenrendite. Die auf 6,30 € reduzierte Dividende entspricht aktuell einer Rendite von 5,7%. (Ergänzend sei erwähnt: Dividenden-Report bietet fundierte Einblicke in zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein Dividenden-Portfolio langfristig zu stärken.)

Mein Fazit: Volatilität bleibt erhalten, daher gelegentlich an Gewinnmitnahmen denken.

ℹ️ Volkswagen in Kürze

  • Die Volkswagen AG, kurz VW, ist ein weltweit führender Hersteller von Automobilen und Nutzfahrzeugen mit einem Portfolio von zehn Auto-Marken. Neben der Kernmarke VW gehören unter anderem Audi, Skoda, Seat, Bentley und Porsche zum Konzern.
  • Neben dem Hauptsitz in Wolfsburg unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten.
  • Die Marktkapitalisierung der Vorzugsaktie (WKN: 766403) liegt aktuell bei 22,3 Milliarden €.

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Zugehörige Kategorien: Dividenden-Aktien

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