Wacker Neuson-Aktie: Geht's jetzt wieder bergauf?

Jahresprognose gesenkt
22.07.24 um 12:11

Die Aktie des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson (WKN: WACK01) reagierte am Freitag auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichtes mit einem Kursverlust von rund -2%. Am Montag beginnt sie den Börsentag mit einer leichten Erholung und steht aktuell bei 14,60 €. Seit August letzten Jahres befindet sich das Papier in einem langfristigen Abwärtstrend, dieser verstärkt sich seit Mai. Ist das der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg?

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Prognose gesenkt

Zu Jahresbeginn bestand noch die Hoffnung, dass sich die Baukonjunktur wieder erholt. Mit Bekanntgabe der Halbjahreszahlen war zu erkennen, dass die Nachfrage nach Bau- und Landmaschinen doch schlechter verlief als erwartet. Die Lagerbestände bei den Händlern sind sehr hoch. Auch für das zweite Halbjahr geht der Konzern nicht von einer gravierenden Verbesserung aus. Daher war es der logische Schritt, die Jahresprognose zu senken.

Statt einem Umsatz von 2,4 bis 2,6 Milliarden € werden nur noch 2,3 bis 2,4 Milliarden € erwartet. Die operative EBIT-Marge soll bei 6 bis 7% statt bei 8 bis 9% liegen. Auch das Investitionsvolumen wird von 120 auf 100 Millionen € gekürzt.

Die Reduzierung der Erwartungen ist richtig, hierdurch werden auch die Erwartungen der Marktteilnehmer gedämpft. Dennoch sollte die Kürzung nicht überbewertet werden. Umsatz und Ertrag sind immer noch zufriedenstellend.

Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson Group, kommentierte die Kürzung so:

Der Gesamtmarkt und die Branche zeigen sich unverändert schwach. Weil die aktuelle Schwächeperiode länger anhält als bisher angenommen und sich voraussichtlich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird, haben wir unsere Jahresprognose für 2024 angepasst.

Die Kürzung der Jahresprognose soll sich laut Unternehmensangaben nicht negativ auf die Strategie 2030 auswirken. Dann wird mit einem Umsatz von mehr als 4 Milliarden € gerechnet und einer EBIT-Marge von 11%.

Schwache Konjunktur hinterlässt Spuren

Nach einem sehr schwachen ersten Quartal fiel das zweite Quartal etwas besser aus. Dennoch fielen die vorläufigen Halbjahreszahlen insgesamt schwächer aus. Der Umsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,8% auf 1,2 Milliarden €.

Die Ertragslage reduzierte sich zwar ebenfalls, die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen wirkten sich jedoch positiv aus. Die EBIT-Marge im zweiten Quartal lag mit 7,7% deutlich über der des ersten Quartals mit 6,2%. Das gesamte EBIT in den ersten sechs Monaten halbierte sich von 176,7 auf 83,8 Millionen €.

In der Summe kam diese Entwicklung nicht überraschend. Das Unternehmen kommunizierte stets die negativen Auswirkungen der schwachen Konjunktur.

Bodenbildung in Sicht

Seit dem Hoch Mitte vergangenen Jahres bei 24 € beträgt der Gesamtrückgang rund -38%. Besonders in dem jüngsten Rückgang seit Mai dürften alle negativen Faktoren eingepreist sein. Positiv ist, dass seit dem vierten Quartal letzten Jahres eine stetige Verbesserung der operativen Marge eingetreten ist. Dies zeigt, dass das Effizienzprogramm bereits erste Früchte trägt. Die nächsten Monate sollen genutzt werden, um das Unternehmen für die Zukunft wieder fit zu machen.

Meiner Meinung nach dürfte der Kursrückgang an sein Ende kommen und eine Bodenbildung einsetzen. Der faire Wert dürfte bei 19 € liegen.

Diese Einschätzung teilen auch die Analysten von Jefferies. Warburg mit 21 € und Hauck & Aufhäuser mit 22 € liegen etwas darüber.

Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Sollte die Dividende von 1,15 € beibehalten werden, entspricht das einer aktuellen Rendite von 7,8%. Ob es so kommt, bleibt abzuwarten.

Mein Fazit: Das jetzige Niveau eignet sich für erste Käufe. Das Schlimmste dürfte überstanden sein.

ℹ️ Wacker Neuson vorgestellt

  • Die Wacker Neuson SE ist ein weltweit tätiges Unternehmen im Bereich von Baumaschinen. Das Angebot reicht von Baumaschinen über Kompaktmaschinen bis zu Verdichtungsgeräten für Beton und Baustellentechnik. Zu dem Konzern gehören Produktmarken wie Wacker Neuson, Kramer und Weidemann.
  • Neben dem Hauptsitz in München unterhält der Konzern weltweit 8 Produktionsstandorte.
  • Die im SDAX notierte Aktie wird aktuell mit knapp 996 Millionen € bewertet.

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