Warner Bros.-Aktie -19%: Probleme über Probleme

Mit einem heftigen Kursverlust von -19% war die Warner Bros.-Aktie (WKN: A3DJQZ) am Mittwoch der größte Verlierer im US-Technologieindex Nasdaq 100. Was hat das Papier des weltberühmten amerikanischen Medienkonzerns so in die Tiefe gerissen?

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ℹ️ Warner Bros. vorgestellt

Warner Bros. Discovery, Inc. ist eines der größten und bekanntesten Medienunternehmen der Welt. Der in New York City ansässige Konzern entstand 2022 durch die Fusion von WarnerMedia und Discovery. Zum Medienkonzern gehören zahlreiche Geschäftsfelder, darunter das Film- und Fernsehstudio Warner Bros. Entertainment, der Streaming-Anbieter Max, der Nachrichtensender CNN, die Time Buch- und Zeitschriftenverlage sowie der Comicverlag DC. Warner Bros. Discovery ist Mitglied im US-Technologieindex Nasdaq 100 und an der Börse 22,9 Milliarden US$ wert.

Diese Entwicklungen sorgen für Bauchschmerzen

Auslöser des Kurssturzes zur Wochenmitte war der Quartalsbericht von Warner Bros., in dem der Konzern einen Rückgang der Werbeeinnahmen sowie schwache Abonnentenzahlen im Streaming-Business berichtete.

Der Quartalsumsatz von Warner Bros. lag mit knapp 10 Milliarden US$ im Rahmen der Analystenerwartungen. Ganz anders die Situation beim Ergebnis. Der Verlust je Aktie von -0,17 US$ fiel deutlich höher aus als die von Analysten erwarteten EPS von -0,06 US$. Positiv ist lediglich zu werten, dass Warner Bros. seinen Nettoverlust gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von -2,31 Milliarden US$ auf -417 Millionen US$ deutlich verringerte.

Nicht gut entwickelte sich das Streaming-Geschäft von Warner Bros. Zwar gehört das „Max“ genannte Streaming-Business des Konzerns mit rund 95 Millionen Abonnenten zu den führenden Anbietern weltweit, doch ging die Zahl der Kunden im letzten Quartal um 700.000 zurück. Immerhin arbeitete Max im Gegensatz zu den Streaming-Geschäften anderer Medienkonzerne im abgelaufenen Vierteljahr profitabel.

Ebenfalls für Bauchschmerzen bei Anlegern sorgte die Tatsache, dass Warner Bros. Einnahmen im so wichtigen Fernsehgeschäft verlor. Sinkende Zuschauerzahlen und niedrigere Werbepreise sorgten für einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 12%.

Gefährlich nahe am 10-Jahrestief

Charttechnisch ist der Kurssturz zur Wochenmitte ein herber Rückschlag für die Warner Bros.-Aktie. Sie verlor in den letzten drei Monaten alle bislang im Jahr 2023 angefallenen Kursgewinne und notiert nun wieder auf dem Kursniveau zum Jahresbeginn.

Besonders gefährlich ist die Nähe zum 10-Jahrestief von Ende 2022. Die Aktie liegt nur noch rund 6% über ihrem Mehrjahrestief. Ein Durchbruch nach unten könnte einen weiteren drastischen Kursrückgang auslösen.

Ein riesiger Schuldenberg und weitere Probleme

Ein weiteres Problem von Warner Bros. ist die enorm hohe Verschuldung. Aufgrund der 40 Milliarden US$ teuren Fusion mit Discovery sitzt der Konzern aktuell auf einem Schuldenberg von rund 55 Milliarden US$.

Der Vorstand von Warner Bros. warnte in diesem Zusammenhang, dass ohne eine signifikante Belebung des Werbemarktes in den USA die geplanten Verschuldungskennzahlen nicht zu erreichen seien. Der Konzern will im kommenden Jahr das Verhältnis von Schulden zum bereinigten Ergebnis auf einen Wert zwischen 2,5 und 3 drücken.

Ich rate Anlegern, die Warner Bros.-Aktie derzeit zu meiden. Neben der hohen Verschuldung und dem negativen Ergebnis dürften auch die Auswirkungen des Schauspielerstreiks in Hollywood zu einer milliardenschweren Belastung des Film- und Fernsehkonzerns führen.

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