Der aktuelle Zeitpunkt könnte trotz der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und den damit verbundenen Unsicherheiten für den Kauf von Aktien attraktiv sein. Insbesondere für langfristig orientierte Anleger, die sich von der aktuell extrem hohen Volatilität nicht beeindrucken lassen, könnten sich in der derzeitigen Marktlage Schnäppchen machen lassen.
Wir nennen mehrere Gründe, warum das so ist:
1. Niedrige Bewertungen und Marktverfall
Die massiven Zollerhöhungen durch Donald Trump haben die Aktienmärkte in den vergangenen Tagen stark belastet. Der S&P 500 ist um etwa -16% von seinem Höchststand gefallen und der Nasdaq nähert sich mit -16,9% seit Jahresbeginn einem Bärenmarkt.
Der bekannte Fear & Greed Index befindet sich beinahe bis zum Anschlag im Bereich „extreme Angst“. Das war in der Vergangenheit immer ein guter Gradmesser dafür, dass ein Wendepunkt bevorsteht.

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Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass viele Aktien derzeit zu niedrigeren Bewertungen gehandelt werden. Historisch gesehen haben sich Märkte nach Korrekturen in etwa 88% der Fälle innerhalb eines Jahres erholt. Dies bietet also aktuell die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Aktien zu einem „Rabatt“ zu erwerben.
2. Langfristige Perspektive
Investor-Legende Warren Buffett hat immer wieder betont, dass aus seiner Sicht Marktabschwünge eine Gelegenheit bieten, in starke Unternehmen zu investieren, wenn die Angst unter Anlegern hoch ist.
Sein Grundsatz „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind“ ist zu einem geflügelten Börsenwort geworden. Er unterstreicht die potenziellen Vorteile des Kaufs während eines Abschwungs. Trotz kurzfristiger Volatilität haben Aktien langfristig eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit gezeigt.
3. Diversifikation und taktische Positionierung
Experten empfehlen, das Portfolio in unsicheren Zeiten strategisch anzupassen. Eine Übergewichtung von Value-Aktien gegenüber Wachstumsaktien könnte aktuell sinnvoll sein, da viele Wachstumsaktien derzeit überbewertet erscheinen.
Zudem kann eine Diversifikation in internationale Märkte oder stabilere Sektoren wie Versorgungsunternehmen helfen, Risiken zu reduzieren.
4. Potenzial für wirtschaftliche Erholung
Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Rezession durch die Zollpolitik gestiegen ist (bis zu 60% laut der Investmentbank JP Morgan), könnte eine Lockerung der Handelsspannungen oder eine Anpassung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed den Märkten mittelfristig helfen.
Die Fed hat bereits Zinssenkungen in Aussicht gestellt, was die Liquidität erhöhen und die Märkte unterstützen könnte. Letztlich hat die US-Notenbank in der Vergangenheit stets ihrem Mandat zum Schutz der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes den Vorrang verliehen vor dem Mandat der Inflationsbekämpfung.
Fazit: Überlegt zuschlagen!
Es ist zwar wichtig zu beachten, dass die Unsicherheit durch Trumps aggressive Zollpolitik derzeit immer noch erheblich ist. Insbesondere die Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit des US-Präsidenten macht Investoren zu schaffen. Zudem könnten die erhöhten Importkosten die Inflation weiter antreiben und das Wirtschaftswachstum bremsen. Anleger sollten daher nicht blind Aktien kaufen, sondern zunächst eine fundierte Analyse vornehmen.
Für langfristige Anleger könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, um Aktien zu kaufen, insbesondere qualitativ hochwertige Unternehmen oder solche mit stabilen Geschäftsmodellen. Die aktuellen Marktbedingungen bieten potenzielle Einstiegspunkte, jedoch sollten Risiken wie Rezessionsängste und wirtschaftliche Unsicherheiten berücksichtigt werden. Eine diversifizierte Strategie und ein Fokus auf Value-Investments könnten helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen.