Weltraum-Aktien: Hier könnten Sie "All-In" gehen

Der Weltraum, unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2021 und die ersten Unternehmen positionieren sich. Aktien von Virgin Galactic (WKN: A2PTTF), OHB SE (WKN: 593612), Meggitt (WKN: 865048), Holicity (WKN: A2QB44) und sogar die russische Gazprom (WKN: 903276) mischen mit und versprechen Anlegern Phantasiepotenzial auf dem Weg ins All. Sollten Sie bei diesen Aktien jetzt "All-In" gehen?

Sonne, Strand und Meer sind von gestern. Urlaub im All mit Panoramablick auf die Erde ist der Trend der Zukunft. Die einstmals kühnen Visionen eines Jules Verne oder die Dystopien eines H.G. Wells erwiesen sich nach Jahrzehnten nicht selten als erstaunlich realitätsnah.

Was sich aktuell noch wie eine Utopie anhört, könnte in den kommenden Jahren bereits zur Realität werden. Während die Raumfahrt lange Zeit ausschließlich in staatlicher Hand war, treten nun vermehrt private Firmen in den Vordergrund, die in den zukunftsträchtigen Milliardenmarkt vordringen. Die ersten Firmen positionieren sich bereits vielversprechend für den kommenden Wirtschaftsboom im All.

Ein Billionenmarkt entsteht

Die Analysten der Bank of America gehen davon aus, dass sich die wachsende Raumfahrtindustrie in den nächsten zehn Jahren mehr als verdreifachen wird. Das Unternehmen prognostiziert, dass die Raumfahrt zu einem Markt von 1,4 Billionen US-Dollar anwachsen wird und in 30 Jahren sogar ein Volumen von 30 Billionen US-Dollar erreichen könne. Das würde den Weltraummarkt in die Nähe der aktuellen Größe der globalen Tourismuswirtschaft bringen, die laut Bank of America eine 1,5 Billionen US-Dollar große Industrie ist.

Adam Jonas, Aktienanalyst bei Morgan Stanley, glaubt an einen Meilenstein der Raketentechnologie:

Wir sehen wiederverwendbare Raketen als eine Art Aufzug in die niedrige Erdumlaufbahn. So wie es weiterer Innovationen im Aufzugbau bedurfte, bevor die heutigen Wolkenkratzer die Skyline zieren konnten, so werden auch die Möglichkeiten im Weltraum aufgrund des Zugangs und der sinkenden Startkosten reifen.

Quelle: Morgan Stanley "Investing in Space"

Paradigmenwechsel der Interessen

Der Weltraum ist nicht mehr weiter nur eine Art Forschungslabor. Als Wirtschaftsraum im All rückt er zunehmend in den Fokus privater Firmen und Investoren. Vor allem die Tourismusbranche reibt sich bereits vor Freude über den möglichen Multimilliardenmarkt die Hände. Wissenschaftler/innen wie Mehak Sarang, die an der Harvard University in Boston Weltraumökonomie erforscht, ist von einer interplanetaren Gesellschaft der Menschen überzeugt. Auch die Pharmaindustrie zeigt Interesse. Unter anderem soll die Forschung für neue Medikamente gegen Krebs, die nur im All produzierbar sind, vorangetrieben werden. Amazon-Gründer Jeff Bezos sprach sogar davon, die gesamte Schwerindustrie (Zitat aus Tagesschauartikel), also Industrie mit hohem CO2-Ausstoß, in den Weltraum zu verlagern.

SpaceX plant noch in diesem Jahr den ersten Passagierflug ins All

Im Frühjahr 2022 will Axiom, ein Unternehmen aus Houston, mit einem von SpaceX gecharterten Raumschiff die ersten Urlauber ins All befördern und damit das neu gewonnene Urlaubsdomizil zeitnah greifbar machen. Trotz all dem sind die Kosten für einen Trip in den Orbit für Otto Normalverbraucher unmöglich zu stemmen. Mit stolzen 55 Millionen US-Dollar pro Person ist ein derartiges "Spaceticket" wahrlich kein Schnäppchen und wird zuerst nur ein Privileg für Superreiche bleiben.

Wirtschaftsbranche der unbegrenzten Möglichkeiten

Morgan Stanley erwartet, dass die Nachfrage nach Daten exponentiell wachsen, während die Kosten für den Zugang zum Weltraum rapide sinken werden:

Wir glauben, dass die größte Chance darin besteht, unterversorgten und unversorgten Teilen der Welt einen Internetzugang zu bieten, aber es wird auch eine erhöhte Nachfrage nach Bandbreite durch autonome Autos, das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und Video geben.

Die erste Aktie, die mir persönlich in den Sinn kommt, wäre Sirius XM, die beim Börsenboom zur Jahrtausendwende als einer der ersten privaten Unternehmungen ins All ihren Höchstpunkt bei fast 60 USD erreichte und nach einem 90%-Absturz eher seitwärts tendiert. Pioniergeist zahlt sich für Anleger oftmals nicht aus. Nach 20 Jahren Entwicklungsdauer scheint die Branche der Satellitenkommunikation aber plausible Anwendungen zu finden.

Die Sektorschwergewichte im ersten Weltraum-Aktien ETF (UFO) siedeln sich darum eher im Kommunikationsbereich an wie dem SAT-TV und Aktien von Eutelsat, SES, DISH Network, SKY Perfect JSAT oder Anbietern von Geodaten/Navi-Systemen wie Trimble Navigation oder Garmin, die alle wirtschaftlich sehr erfolgreich arbeiten.

Neben bisherigen konventionellen Space-Beteiligungen wie dem britischen Verteidigungs- sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen Meggitt, das auch Komponenten für die Raumfahrt liefert, gibt es auch noch das traditionelle deutsche Raumfahrt-Familienunternehmen OHB Systems, die Weltraumsatelliten herstellen. So heißt es auf der Webseite:

OHB sichert Deutschland den Zugang zur Zukunftsressource Weltraum: Die 2005 übernommene MT Aerospace AG fertigt Komponenten wie zum Beispiel Boostergehäuse sowie Tankdome für die Zentral- und Oberstufe der Ariane 5 und ist mit circa zehn Prozent Lieferanteil an der Hardware größter deutscher Zulieferer für das erfolgreiche Programm. Zudem trägt das Unternehmen durch umfassende Dienstleistungen am Weltraumbahnhof in Kourou maßgeblich zur Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Ariane bei.

Positiv sollte Anleger stimmen, dass der Auftragsbestand von OHB zurzeit solide bei 2,6 Milliarden Euro liegt. Von denen stammen 600 Millionen Euro aus dem Copernicus-Programm der Europäischen Union. Die Einnahmen sind damit als sehr sicher einzustufen.

Rohstoffanleger dürfte interessieren, dass OHB in Zukunft Satelliten bauen möchte, mit denen Öl- und Gaspipelines permanent überwacht oder gar selber betrieben werden sollen.

Gazprom als allmächtige Depot-Rakete

Während westliche Unternehmen und ihre Anleger erst langsam das All entdecken, ist Russland schon länger im Kosmos unterwegs und überzeugt dabei mit so günstigen Kosten, dass selbst die NASA ihr Spaceshuttle-Programm einstellte und lieber mit den russischen Raketen fliegt.

Wenige Anleger wissen, dass sie mit ihrer Gazprom-Aktie im Depot eine Tochtergesellschaft namens Gazprom Space Systems besitzen, die bei näherer Betrachtung hohe Phantasiepotenziale ermöglichen könnte. So hat man unter anderem das Yamal-Satelliten-Kommunikationssystem entwickelt und betreibt es als Telekommunikations- und Geoinformationsdienst.

So hat Russland in den letzten Jahren sein eigenes Internet aufgebaut, das bei übereifriger Zensur durch die westlichen Medien jederzeit online gehen könnte.

Wie Russlands Ex-Präsident Medwedew im Februar sagte:

Russland ist rechtlich und technologisch in der Lage sich vom globalen Internet zu trennen.

So traurig die Deglobalisierung von frei verfügbaren Informationen ist, sollten sich Anleger bewusst sein, dass mit einem solchen Schritt russische Technologien einen massiven Schub erfahren würden, von dem auch Gazprom-Anleger profitieren sollten.

Optionen für progressive Anleger direkt in den interstellaren Markt zu investieren

Jeff Bezos gilt gewöhnlich nicht als Spinner, sondern als einer der reichsten Menschen auf diesem Planeten. Offenbar reicht ihm das nicht und er sowie Elon Musk und andere wollen die reichsten Menschen im Universum werden. Darum nehmen viele ihre jüngsten Äußerungen einer unmittelbar bevorstehenden Expansion ins Weltall ernst und investieren Kapital in solche Projekte.

Sollte der Eintritt in den interstellaren Handel tatsächlich in den kommenden Jahren starten, können Sie als Aktionäre heute schon die Initiative ergreifen und sich an entsprechenden Unternehmen beteiligen.

Allen voran liefern sich Starlink als Teil von SpaceX mit Elon Musk als Frontman und Blue Origin von Jeff Bezos einen Wettlauf um die Vorherrschaft, beide sind noch nicht als Einzelwerte an der Börse handelbar.

Aber es gibt auch jetzt schon börsennotierte "Space-Unternehmen". An dieser Stelle sind Virgin Galactic und Astra Space, der SPAC-Partner von Holicity zu nennen. Weitere Unternehmen werden mit Sicherheit folgen und längst am IPO arbeiten.

Als problematisch könnten allerdings noch internationale Streitigkeiten rund um die in Zukunft geltenden Gesetze und Regeln im All erweisen, dies gilt es noch abzuwarten.

Rohstoff-Paradies im All

Auf den zweiten Blick offenbart sich im Weltraum noch ein weiterer potenzieller Marktsektor. Seltene Erden, Edelmetalle und weitere kostbare Elemente sollen auf dem Mond und Asteroiden vertreten sein.

Vor allem unser Erdbegleiter ist ins Visier der Forscher geraten. Auf dem Mond soll sich das Isotop Helium-3 in Massen befinden und könnte der Erde damit Strom für Tausende von Jahren liefern.

Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis die ersten Aktien von waghalsigen Explorern ihre Schatullen für das Geld der Zocker-Anleger öffnen werden. Die Initiatoren der augenscheinlich wenig werthaltigen Alien Metals spekulieren offenbar mit dem Londoner-Börsensymbol UFO längst auf die Opportunitäten, die sich aufgrund von Verwechslungsgefahren ergeben. Dabei besitzt das Unternehmen mit Silber-, Eisenerz- und Zinkvorkommen auf der Erde eher weltliche Ambitionen.

Auch Gerüchte wie Elon Musk wolle von Asteroiden Erze und vor allem Gold abbauen, schockte vor einigen Jahren die Anleger bei Gold und Rohstoffen. Diese Spinnereien werden sich aber nach genauerer Betrachtung klar als unrealistisch erweisen. Im Gegensatz zu den kommerziellen Anwendungen im Kommunikationssektor, wissenschaftlichen Expeditionen sowie dem kommenden „Spacetourismus“, stehen solche Vorhaben aufgrund gleich mehrerer Faktoren der technischen und logistischen Art und wegen der astronomischen Kosten im wahrsten Sinne des Wortes noch in den Sternen.

Meine ehrliche Meinung

Die Rohstoffgewinnung und die Resourcenbeschaffung dürfte somit erstmal weiter Aufgabe der Erdlinge bleiben. Realistischer stufe ich Unternehmen ein, die am Meeresgrund auf Rohstoffsuche gehen wollen. Doch selbst da standen die Kapitalkosten in keinem günstigen Verhältnis zur Ausbeute, weshalb vor einigen Jahren mit Nautilus Minerals eine bei Anlegern im letzten Rohstoffboom recht populäre Gesellschaft scheiterte.

Anleger sollten sich in diesem Sinne der sicheren Chancen auf der Erde bewusst sein, denn die AISC-Produktionskosten beim Gold, die so genannten "All In Sustaining Costs" von durchschnittlich 1.000 USD, um beispielsweise eine Unze Gold aus dem Boden zu holen, können im All noch lange nicht unterboten werden und es stellt sich die Frage, welchen Sinn es macht, wenn der Goldpreis mit 1.700 USD pro Unze kaum höher steht.

Rohstoffinvestoren müssen sich darum keine Sorgen machen, denn mit einem Werteverfall unserer Bodenschätze und Rohstoffaktien ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Eine weitere Idee, hochstrahlenden Atommüll im All oder auf dem Mond zu entsorgen, klingt recht absurd, aber besitzt wohl einen gewissen Charme und könnte die Risiken beim weiteren Ausbau der Atomkraft vielleicht restlos beseitigen?

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