Western Potash: Kali-Hoffnung lockt Investoren

Marc Rendenbach
03.07.15

Der Übernahmeversuch beim deutschen DAX-Unternehmen K+S durch den kanadischen Potash-Konzern hat die Aufmerksamkeit vieler Investoren auf die Kalibranche gelenkt. Ebenso wie K+S besitzt auch der Explorer Western Potash (WKN: A0QZLM) ein sehr aussichtsreiches Kali-Projekt in Kanadas Saskatchewan-Provinz.

Gestern Abend deutscher Zeit gab Western Potash eine neue Machbarkeitsstudie für sein Prestige-Projekt Milestone bekannt, welches direkt an die Legacy-Mine von K+S grenzt. Nach jahrelangem Warten wecken die überraschenden Studienergebnisse nun die Hoffnung auf eine baldige Kali-Produktion und damit verbunden erste bedeutende Cashflows für Western Potash. Die Aktie präsentierte sich branchentypisch in den vergangenen Monaten eher ausgebombt, zeigt aber bereits seit einigen Tagen deutliche Erholungstendenzen. Die neue Studie sowie auch die Situation bei K+S verstärken Übernahmespekulationen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde Western Potash als mögliches Ziel der Begierde diverse Schwergewichte gehandelt. Namen wie Rio Tinto, BHP Billiton oder eben K+S machten die Runde. Der größte Düngemittelhersteller Chinas, ChinaBlue Chemical, zahlte für einen Anteil von 19,9% im Jahr 2013 rund 32 Millionen CAD beziehungsweise einen Preis von 0,71 CAD je Aktie. Eine Komplettübernahme durch die finanzstarken Chinesen dürfte ebenfalls denkbar sein. Fakt ist: In der langsam wieder auflebenden Branche bewegt sich einiges, wie das aktuelle Vorpreschen der Potash Corp. beweist. K+S hat das Übernahmeangebot von 41 Euro je Anteilsschein mittlerweile als zu günstig zurückgewiesen, obwohl der Aktienkurs im Oktober sogar noch unter 20 Euro notierte. Dass Potash nun insbesondere bei Western Potash anklopfen könnte, erscheint logisch, schließlich sind sich auch die beiden Kali-Projekte Legacy und Milestone hinsichtlich ihrer Daten sehr ähnlich.

Mit seiner neuen Machbarkeitsstudie zeigt Western Potash auf, wie Milestone mit lediglich 81 Millionen CAD in Produktion gebracht werden kann. In einer alten Studie wurden die Investitionskosten noch auf 3,3 Milliarden CAD beziffert. Der Clou, der zu 98% geringeren Kosten führt, ist eine skalierbare Pilotanlage. Mit dem neuen Minenplan ist bereits eine Produktion von 145.600 Tonnen Kali pro Jahr möglich, was auf Basis eines Kalipreises von 315 Dollar je Tonne Jahreseinnahmen von rund 46 Millionen US-Dollar entspräche. Ist das Marktumfeld stimmig und die Finanzierung gesichert, könnte Milestone dann schnell und stufenweise expandieren und seine Ausbeute auf bis zu 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen. Insgesamt wird das Kali-Potenzial des Projekts mit fast 900 Millionen Tonnen angegeben. Etwa 350 dauerhafte Arbeitsplätze sollen in der Mine, deren Lebenszyklus mindestens 40 Jahre betragen soll, bei voller Produktion entstehen.

Das Interesse großer Konzerne an Milestone dürfte mit der Vorlage der neuen Studie und der damit verbundenen Aussicht auf einen zeitnahen Produktionsbeginn und entsprechende Cashflows nicht weniger geworden sein. Im Gegenteil: Die nötige Anfangsinvestition von 81 Millionen CAD sollte für nahezu alle Branchenriesen quasi aus der Portokasse zu stemmen sein. Das Risiko einer Milliardeninvestition bei ungewissem Marktumfeld dürfte den ein oder anderen Interessenten zuvor noch zurückgehalten haben. Western Potashs CEO Pat Varas kommentiert wie folgt: «Die antizipierten CAPEX-Reduzierungen, das potentiell alternative Produktionszenario und die Verbesserungen der projizierten Wirtschaftlichkeitskennzahlen werden womöglich einen frischen Blick in Bezug auf eine Investition in unser Unternehmen durch einen viel größeren Projektfinanzierungs- und Investment-Pool ermöglichen. Mit dieser neuen Plattform freut sich das Unternehmen auf erneuertes Interesse von der Investment-Gemeinschaft, um die anfängliche Entwicklung von Milestone zu finanzieren.»

Frischen Wind für Western Potash erkennen auch die Experten von Rockstone Research. In einem aktuellen Update beschreiben sie den angehenden Produzenten als «schlafenden Riesen» und sehen den jüngsten Schritt als klugen Schachzug des Managements. Auch werden erneut mögliche Partner für die Produktion genannt, darunter eben auch die Potash Corp., nachdem diese bei K+S auf Granit gestoßen ist. Western Potash kommt bei einem Aktienpreis von derzeit knapp 0,20 Euro auf eine Marktkapitalisierung von lediglich 45 Millionen Euro. Das Milestone-Projekt bietet jedoch mit einer berechneten Rendite von über 25% selbst beim aktuellen Kalipreis die Aussicht auf gigantische Gewinne. Die erwarteten Produktions- und Transportkosten zählen zu den günstigsten der Branche. Für Rohstoffanleger ist Western Potash ein klarer Fall für die Watchlist.

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