Westwing: Onlineshop-Aktie nach IPO-Flop interessant
Durch den IPO im Oktober 2018 wurden Westwing (WKN: A2N4H0) rund 120 Millionen Euro in die Kassen gespült. Der Aktienkurs gehörte mit einer Entwicklung vom Ausgabepreis bei 26 Euro je Aktie auf aktuell 12,46 Euro nicht zu den Gewinnern.
Westwing vertreibt Textilwaren, Möbel aller Art sowie Beleuchtungs- und Dekorationsartikel und sieht sich als inspirierendste Home & Living Onlineplattform in Europa. 90% der Kunden sind Frauen und 85% aller Verkäufe gehen auf Kundinnen zurück, die die Website durchschnittlich 100 Mal im Jahr besuchen.
Westwing auf Wachstumskurs, aber ...
Die Westwing Group, die sich zugleich als führende Marke und Plattform im E-Commerce-Geschäft für Home & Living in Europa sieht, kann mit einem Wachstumskurs punkten. Im Geschäftsjahr 2018 wurde der Konzernumsatz gegenüber 2017 um +16% auf 254 Millionen Euro gesteigert.
Während besonders die DACH-Region stark wächst und der Umsatz jahresübergreifend um +36% stieg, scheinen die Italienerinnen andere Vorlieben zu haben. 2018 war der Umsatz dort um -15% rückläufig, im Schlussquartal brach er um -27% ein. Klammert man Italien aus, wuchs das internationale Geschäft um +7%. Italien macht als bedeutender Markt noch immer 14% der gesamten Konzernumsätze aus.
Mit einem Fehlbetrag für 2018 in Höhe von 26 Millionen Euro bleibt Westwing defizitär (2017: 33 Mio. Euro).
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Delia Fischer, Gründerin und aktuelle Chief Creative Officer, ist das Gesicht von Westwing. Ergänzt wird das Management-Team durch Mitgründer und CEO Stefan Smalla und Finanzchef Dr. Dr. Florian Drabeck.
Eine weitere, interessante Personalie: Oliver Samwer, bekannt von Zalando und Rocket Internet, hat den Westwing-Aufsichtsrat vor Kurzem verlassen. Rocket Internet zählt zu den Großaktionären mit rund 21% der Aktien im Besitz.
Weiteres Wachstum und höhere Profitabilität nötig
2019 lautet das kommunizierte Ziel von Westwing, in der DACH-Region weiter stark zu wachsen und - logischerweise - auf Konzernebene die Profitabilität zu steigern.
Der Umsatz in Höhe von 254 Millionen Euro entspricht ungefähr der Börsenbewertung in Höhe von 260 Millionen Euro.
Westwing besitzt zahlreiche Eigenmarken, die es vertreibt. Dieses Produktsegment möchte man ausbauen. Perspektivisch soll der Anteil von margenstärkeren Eigenmarken an allen verkauften Produkten auf 50% steigen. Im vierten Quartal 2018 lag dieser bei 18%.
Gelingt es Westwing, die Ziele in die Praxis umsetzen, dürften Anleger das an der Börse entsprechend honorieren.