Wird mit dem Coronavirus die Währungsreform unvermeidbar?

Kein Ende der Quarantäne und düstere Wirtschaftsaussichten sowie übervolle Tanklager lassen heute den WTI-Ölpreis (WKN: A1A4YQ) um -33% auf 12 USD kollabieren.

Der Goldpreis (WKN: 965515) an den Terminmärkten bleibt mit 1.680 USD wacker, aber weiter überraschend stark hinter dem gefühlten Kurspotenzial zurück. Die Meinung von Experten deckt sich mit meiner, dass je länger die Ausgangsbeschränkungen andauern, eine Währungsreform immer wahrscheinlicher wird und dass Aktien von Daimler (WKN: 710000) übel riechend bleiben gegenüber Gewinnern wie Barrick Gold (WKN: 870450).

Zunächst muss ich vorweg stellen, dass eine Währungsreform immer überraschend und praktisch über Nacht eintritt. Wäre es anders, würde niemand mehr seine Waren zum heutigen Europreis anbieten und die Geschäfte wären schnell leergefegt, bevor die neue Währung gültig wird. Insofern ist es auch praktisch nicht möglich, den Zeitpunkt einer Währungsreform exakt vorherzusagen. Wenngleich ich meine Leser und mich bereits seit Juli 2019 auf ein solches Ereignis vorbereite, das meines Erachtens vor 2023 eintritt und vermutlich nun durch die Coronakrise nochmals um ein bis drei Jahre vorgezogen wird.

Unmittelbaren Ausdruck findet diese düstere Prognose heute im Ölpreis der US-Sorte WTI, die zur Stunde -33% unter 12 USD fällt. 

Ob die Währungsreform 2020 in Kürze oder erst in den Jahren 2021-2023 kommt, ist unerheblich, weil die meisten Menschen zurzeit ohnehin wegen großer Ängste und Ausgangssperren nur noch Güter des täglichen Bedarfs und kaum Investitionsgüter kaufen wollen oder können.

Wann war die letzte Währungsreform?

Die meisten deutschen Bürger kennen sich mit Währungsreformen historisch gesehen aus, wenngleich sich wohl kaum noch ein Anleger an die drastischen Folgen der jüngsten Reform vor 72 Jahren erinnern kann. 

Die letzte große Währungsreform 1948 kam mit der Einführung der D-Mark. Diese folgte auf den Trümmerhaufen des 2. Weltkriegs. Davor kam es nur 25 Jahre vorher zur Währungsreform 1923 in Folge der Hyperinflation der Weimarer Republik, die aus den horrenden Reparationszahlungen des 1. Weltkriegs resultierte, welche Deutschland als Kriegsverlierer aufgebürdet wurden.

Hernach gelang dem seinerzeit als Genie geltenden Hajalmar Schacht, das System für mehrere Jahrzehnte zu sanieren und mit der Einführung der Rentenmark innerhalb weniger Wochen zu stabilisieren. Die Einführung des Euros war streng genommen auch eine Währungsreform, die sicher auch inflationär wirkte, obgleich die sonst mit Währungsreformen einhergehende komplette Entwertung der Kaufkraft vermieden und bislang immer in letzter Minute noch aufgeschoben werden konnte. 

Führt der Coronavirus direkt in eine Währungsreform?

Nun bringt die immense Schuldenlast das System wieder an den Anschlag. Aufgrund des Coronavirus wurde die Weltwirtschaft in einem noch nie vorher dagewesenen Ausmaß heruntergefahren. Faktisch befinden wir uns zurzeit auf dem Weg in den selbst gewählten Freitod des Kreditsystems

Rückfallrisiken lähmen die Wirtschaft

Bisher war meine optimistischste Prognose, dass die wirtschaftlichen Schäden so lange reparabel wären, sofern wir bis Sommer die Weltwirtschaft wieder in Gang brächten. Doch angesichts verschiedener düsterer Prognosen von Seiten der Medizin, muss wohl mindestens eine weitere Ansteckungswelle im Herbst befürchtet werden, ähnlich wie während der wellenförmigen Ausbreitung der spanischen Grippe, wobei die 2. Welle die meisten Todesopfer mit sich brachte.

Da diese Horrorszenarien bekannt sind, wäre es fatal, hier vorzeitig Entwarnung geben zu wollen. Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel kritisierte die vorschnellen „Öffnungsdiskussionsorgien“ und warnte vor Rückfallrisiken. Je weiter der Neustart der Wirtschaft rückt, desto irreparabler wird das Ganze und könnte eine Währungsreform erfordern. Zunächst werden sich die Regierungen allerdings noch an der Frage orientieren, inwieweit Eurobonds einen Ausweg aus der Krise bedeuten.

Eurobonds entscheiden über das Überlebensszenario des Euros

Vor mehreren Wochen hatte ich schon einmal betont, wie wichtig die Eurobonds wären, um den praktisch unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch des Euros zu vertagen. Heute senkte die Ratingagentur Fitch bereits die Bonitätseinstufungen Portugals und Maltas von positiv auf stabil. Doch der Hexenkessel droht eher in Italien und Spanien überzukochen, deren Zinsaufschläge sich weiter ausweiten. Der italienische Ministerpräsident fordert immer lauter die Einführung von Eurobonds mit gesamtschuldnerischer Haftung aller Euroländer zur Bewältigung der Krise. 

Die Regierungen scheinen zurzeit anscheinend nur noch die Wahl zwischen Pest oder Cholera treffen zu wollen, indem sie ihre Bürger weitgehend abschirmen möchten und den Bankrott des Kreditsystems als kleineres Übel sehen. Ob es das wirklich ist, wird sich zeigen. Schlimmstenfalls bekommen sie mit ihrer halbherzigen Politik nun beides. 

Währungsreform 2020 oder 2021 bahnt sich an

Bisher war ich in Bezug auf die Währungsreform sehr zurückhaltend im Vergleich zu selbsternannten Experten und Bloggern, die seit spätestens 1999 regelmäßig vor dem totalen Zusammenbruch der Märkte und einer Währungsreform sprachen. Tatsächlich habe ich, in dieser viel beachteten Kolumne, mit einer gewissen Weitsicht schon im Juli 2019 den Weg skizziert, der in eine Währungsreform vor 2023 münden könnte, und vorsorglich in Gold und den Minensektor investiert. Jetzt gibt es die ersten anerkannten Experten für Fiskal- und Geldpolitik, die immer häufiger mit Begriffen wie Hyperinflation, Schuldenschnitt oder Währungsreform arbeiten. 

Ray Dalio: Ein 20-Billionen-Dollar-Loch muss gestopft werden

Die Investmentlegende Ray Dalio, über dessen Paradigmenwechsel ich schon Ende letzten Jahres einen Artikel schrieb, erwartet nun, dass die Weltzentralbanken in Reaktion auf die Krise ein gigantisches Loch stopfen müssten, dass schlussendlich 20 Billionen US-Dollar groß sein würde. Es gebe keine andere Möglichkeit, denn wenn man das nicht tue, wären die Konsequenzen enorm.

Thomas Mayer, der ehemalige Chefvolkswirt der Deutsche Bank, der offenbar gerade noch rechtzeitig vor dem möglichen Zusammenbruch seines bisherigen Arbeitgebers beim Spitzenfondsverwalter Flossbach von Storch anheuerte, sieht jetzt nach der Corona-Krise eine Währungskrise im Euroraum aufziehen und verglich in einem Artikel für Focus Money die Lage mit der Hyperinflation der 1920er, die zur Währungsreform 1923 führte:

Die Inflation war schon 1922 sehr hoch, aber mit dem 'Ruhrkampf' stieg sie in die Stratosphäre. Wie damals kommt es heute auch zu Unterbrechungen der wirtschaftlichen Aktivität und staatlicher Überbrückungshilfe, die durch Zentralbankkredite finanziert werden müssen.

Viele Anleger begreifen anscheinend, wie fragil das Eurokonstrukt ist und suchen ihr Heil im US-Dollar. Dieser profitiert traditionell sogar während einer Schuldenkrise, weil viele Staaten und Konzerne sich im US-Dollar über den Euro-Dollar-Kreditmarkt verschuldet haben und die Beibringung der nötigen Dollars für Zins und Tilgung eine Herausforderung ist. Deshalb werten die Schwachwährungen gegen den US-Dollar ab, obwohl die USA selbst in einem Sumpf voller Schulden stecken.

Der US-Dollar ist längst überreif für die nächste Abwertungswelle

Der US-Dollar ist fest mit dem Anspruch der USA als Hegemonialmacht verbunden. Darum haben die USA seit 18xx keine tatsächliche Währungsreform mehr erlebt. Doch das ist Augenwischerei, denn natürlich wertete der US-Dollar, besonders seit Gründung der US-Notenbank 1913, inflationär ab und durchlief von 1971 bis Anfang der 80er Jahre eine beschleunigte Abwertungswelle, die sich populär mit einer "vorübergehenden" Lösung der Dollar-Konvertibilität in Gold bemerkbar machte. Diese vorübergehende Aussetzung der Konvertibilität hält bis heute, während der US-Dollar den Großteil seiner Kaufkraft einbüßte.

Kaufkraft des US-Dollars seit Fed-Gründung 1913.

Darum werden immer wieder Stimmen laut, die für die USA eine mögliche Rückkehr zum Goldstandard erwarten, zumal die US-Notenbank mit über 10.000 Tonnen Gold einer der größten Goldbesitzer weltweit blieb.

Es ist logisch nachvollziehbar, dass die Vereinigten Staaten ihren über Jahrhunderte, vor allem zwischen den beiden Weltkriegen mühsam aufgebauten Goldbesitz, der mit viel Blut bezahlt wurde, nicht hergeben wollen. 

Hoffnung auf stabile Währung oder einen Goldstandard verfrüht

Viele meiner Kollegen, die seit Jahren den Goldstandard predigen, hoffen insgeheim, dass der Coronavirus der finale Auslöser sein wird für eine überfällige Währungsreform und die Rückkehr zu einer stabilen Währung, vielleicht sogar zurück zum Goldstandard? 

Der Illusion, dass wir mit der Währungsreform ein stabiles, gesundes Geld bekommen, würde ich mich nicht so früh hingeben wollen. Das Interesse und die Lobbyarbeit derjenigen Gruppen, die bis heute blendend vom ausufernden Schuldgeldsystem profitierten, sind einfach viel zu groß.

Stattdessen erwarte ich alten Wein in neuen Schläuchen

Wahrscheinlicher ist eine Renovierung statt einer überfälligen Sanierung, bei der das bestehende Papiergeldsystem einfach einen neuen Anstrich erhält. In Form einer hippen, modernen Art Crypto-Währung verbunden mit der Bargeldabschaffung und einer totalitären Kontrolle mittels der vielfältigen elektrotechnischen Möglichkeiten.

Diese dürfte man dem Bürger, während der Coronavirus um sich schlägt, als eine gelungene "Währungsreform" verkaufen, weil damit verbunden, Staaten und Unternehmen, die schlecht gewirtschaftet haben, einen Großteil ihrer Schulden erlassen bekommen, was als positiv herausgestellt würde, während die gegenüberstehenden Guthaben wegfallen.

Vorsicht vor Repressalien im Euroraum

Um das neue Geldsystem akzeptabel zu machen, stehen nur wenige Optionen offen. Man müsste einen Großteil des Kapitals zur Verantwortung ziehen. Das gelingt vermutlich nur, indem Immobilien mit höheren Beleihungswerten versehen und den Profiteuren der letzten Jahre eine zwangsweise Hypothek aufgebürdet würde, vergleichbar mit dem Lastenausgleich nach dem 2. Weltkrieg. Diese "erhalten" alle Nachteile der Reform, ohne Vorteile für die späteren Halter. Womit wenige Jahre später dann auch dieses Geld "baden" geht. 

Welche Aktien vor der Währungsreform kaufen?

Von den im DAX 30 enthaltenen Titeln dürfen sich Anleger von einer Währungsreform unmittelbar keine realen Kursgewinne versprechen. Doch wenn Guthaben eingefroren oder gestrichen würden, wären ein paar Aktien immer noch besser als die hohle Hand.

Henkel, Deutsche Post, Deutsche Telekom sowie E.ON und RWE betrachte ich als relativ krisensicher. Weiterhin profitieren relativ gesehen Bayer, BASF, Linde, Beiersdorf, Fresenius Medical Care, SAP und Merck. Von den Finanzwerten ist höchstens eine Deutsche Börse noch eine Überlegung wert. Langfristig dürfte sich auch wieder eine MTU Aero Engines oder Covestro berappeln. Bei Konsumwerten wie Adidas oder Zyklikern wie Continental oder den Autowerten BMW, Daimler und Volkswagen sieht es zappenduster aus.

Statt sich mit einäugigen und blinden Aktien, sollten sich Anleger besser jetzt mit einer Investition in Rohstoffe befassen.

Hauptprofiteure werden Gold, Silber & Agrargüter 

Wenn der alte und ein möglicher neuer Euro und irgendwann der US-Dollar platt gemacht werden, profitieren Sie als Anleger am ehesten, wenn Sie ausreichende Mengen an Gold und Silber halten.

Der bekannte Edelmetallexperte Jan Nieuwenhuijs schätzt, dass die deutschen Privatanleger in Vorbereitung einer Währungsreform insgesamt 9.000 Tonnen Gold horten. Über 90 Prozent aller Goldhalter wären laut einer Umfrage, die das World Gold Council kürzlich durchführte, zufrieden mit ihrem Goldbesitz und vier von fünf Befragten planen in Zukunft weitere Zukäufe.

An den Finanzmärkten bietet sich eine Spekulation mit Aktien von Agrarkonzernen an sowie der Kauf ausgebombter Agrar-Rohstoffe über die Terminmärkte (Futures) oder Zertifikate. 

Rollt bald der Rubel?

Die wenigen Weltwährungen, die noch halbwegs gesichert sind, können Sie an einer Hand abzählen. Hierzu gehört mit Sicherheit der Singapur Dollar, die Norwegische Krone, mit Abstrichen der Schweizer Franken und, was kaum jemand für möglich hält, der Russische Rubel.

Der hierzulande gerne von Börsenjournalisten verspottete und als Schwachwährung geltende Rubel besitzt seit Jahren immerhin ein solides Zinsniveau, das mögliche Währungsverluste zum Euro ausgleichen sollte, ein stabiles Finanzsystem und eine sehr niedrige Privat- und Staatsverschuldung. Außerdem kaufte die russische Zentralbank immer wieder Gold, um sich vor einer im Westen drohenden Währungsreform zu schützen.

Zurzeit leidet Russland natürlich ebenfalls unter der Coronakrise und dem schwachen Ölpreis, weshalb Sie nicht unmittelbar den Rubel kaufen sollten. Rubel Bargeld sollte aber nicht die erste Wahl sein, aber Rubel-Finanzanlagen oder Aktien von russischen Unternehmen halte ich für zurzeit wesentlich aussichtsreicher als viele Euro-Schrottpapiere oder Aktien von europäischen Galgenvögeln. 

In der nächsten Wochenausgabe von Goldherz PLUS stelle ich die besten Profiteure einer möglichen Währungsreform 2020 vor. Wenn Sie sich heute ein Abo sichern, gehören Sie nächste Woche bereits zu den bestinformierten Investoren mit den höchsten Gewinnaussichten. 

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So schützen Sie sich vor der Währungsreform

Die Goldpreisrallye wird von der Währungsfrage noch viele neue Impulse bekommen. Gold, Silber und Minenaktien werden von der Währungsreform massiv profitieren und einen starken Kursauftrieb erhalten. Setzen Sie also weiter auf Gold, Silber und Edelmetallaktien! Die aktuellen Kurse bieten noch eine Last-Minute-Chance, bei der Sie sich jetzt noch positionieren können, bevor der Goldzug zur Goldrakete wird.

Das Goldherz-Gewinner-Aktien-Portfolio zeigt seit 2016 eine deutlich bessere Entwicklung als der breite Aktienmarkt, der jetzt auch noch heftig Federn lassen musste. Quelle: Eigene Zusammenstellung der Goldherz TOP-10 & PortfolioVisualizer.com

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