Wirecard: Buyout oder Totalverlust?

Redaktion
15.05.20

Die Aufregung bei Wirecard (WKN: 747206) ist wieder groß. Die Aktie gerät in neuerliche Turbulenzen und verliert auch heute zeitweise zweistellig an Wert. Wir bringen Licht ins Dunkel.

Bis auf 72 Euro ging es für Wirecard-Papiere heute in den Keller. Gerüchte verschiedenster Art keimten auf. Letztendlich konnte der Auslöser des Sell-offs identifiziert werden: Wirecards Dubai-Partner Al Alam Solutions hat seine Pforten geschlossen. Dieser Umstand spielt Shortsellern erneut in die Karten.

Shortseller mit weiterer Attacke

Offensichtlich haben Leerverkäufer die neuesten Informationen gezielt genutzt, um einen weiteren Kursrutsch der Aktie zu forcieren und das Sentiment weiter zu schädigen. Der DAX-Konzern ließ seinerseits umgehend verlauten, dass die Entwicklungen bei Al Alam keinen Einfluss auf das Transaktionsvolumen Wirecards hätten.

So habe Wirecards Drittpartner sich lediglich dazu entschlossen, sein Geschäft aufgrund von Reputationsfragen auf andere Konzerngesellschaften unter seiner Dachorganisation zu übertragen. Wirecard hatte bereits angekündigt, künftig verstärkt eigene Lizenzen beantragen und das Geschäftsvolumen mit Drittpartnern reduzieren zu wollen.

Die Vorgänge bei Al Alam sind für den deutschen Zahlungsabwickler aus operativer Sicht eher ein Non-Event. Wirecard gab bereits in der Vergangenheit an, dass mit Al Alam keine direkten Umsätze erzielt würden und man lediglich dessen regionale Lizenzen nutze.

Wirecard-Aktie der günstigste DAX-Titel aller Zeiten – kommt der Buyout?

Gemessen an den fundamentalen Kennzahlen, deren Fälschung bislang aller Unkenrufe und intensiver Prüfungen zum Trotz nicht nachgewiesen werden konnte, ist Wirecard mit seiner Positionierung in einem absoluten Zukunftsmarkt der mit Abstand attraktivste Titel aus dem deutschen Leitindex.

Mit nicht mal mehr 10 Milliarden Euro Marktkapitalisierung dürfte Wirecard nun auch für potenzielle Buyout-Offerten aus dem Ausland zu einem ganz heißen Kandidaten werden. CEO und Großaktionär Dr. Markus Braun ließ allerdings schon verlauten, den Konzern erst zu über 100 Milliarden US-Dollar Börsenwert führen zu wollen. Doch vielleicht hat Braun seine Meinung mittlerweile geändert und zieht es vor, den Shortsellern schon kurzfristig eine teure Rechnung zu servieren...

Für uns ist klar: Selbst im Worst Case, sprich im Falle geschönter Zahlen und fiktiver Umsätze, ist das Kerngeschäft Wirecards wachstumsstark und hochprofitabel und ein Totalverlust für Aktionäre damit ausgeschlossen. Die Augen richten sich nun auf die Vorlage des testierten Jahresabschlusses 2019 Anfang Juni. Wir gehen von Wirecard-Kursen weit über 100 Euro im Laufe des weiteren Jahres aus.

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Wirecard. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder beabsichtigen die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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