Wirecard EILMELDUNG: Banken wollen helfen

Redaktion
21.06.20

Wirecard (WKN: 747206) kann bei seinem "Neuanfang" offensichtlich auf die Unterstützung seiner Geldgeber bauen. Das Schreckgespenst einer Insolvenz ist damit wohl vom Tisch.

Wie Bloomberg unter Berufung auf die FAZ berichtet, hätten die Banken ihre Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert und denken nicht daran, Kredite vorzeitig fällig zu stellen. Im Gegenzug fordere man vom Konzern höhere Transparenz und Einblicke in das Geschäft. Das wollen auch Aktionäre.

Rettungsnews nächste Woche erwartet

Wie es aus Bankenkreisen heißt, könnte Wirecard schon nächste Woche eine entsprechende Vereinbarung melden. Das Ziel sei die Stabilisierung des Konzerns. Wohl auch, um die mehr als 300.000 Kunden nicht zu verunsichern und die positive Entwicklung des Kerngeschäfts nicht zu gefährden.

Blick auf die Zahlen

Wir hatten eine Unterstützung der Banken bereits vermutet und die Chancen eines Neuanfangs für den Zahlungsabwickler skizziert. Dabei gehen wir konservativ davon aus, dass die verschwundenen 1,9 Milliarden Euro nicht mehr auftauchen und abgeschrieben werden müssen.

Klar ist: Per 30. September 2019 wies der DAX-Konzern ein Eigenkapital von mehr als 2,3 Milliarden Euro aus, die liquiden Mittel beliefen sich auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Ohne den nun schwelenden Skandal hätte sich Wirecards Eigenkapital zum bevorstehenden Halbjahresende 2020 wohl auf fast 3 Milliarden Euro belaufen. Die Liquidität hätte insbesondere nach dem Softbank-Deal vermutlich ähnlich stark zugelegt. Donnerstag hatte das Unternehmen gemeldet, dass die 1,9 Milliarden Euro rund ein Viertel von Wirecards Bilanzsumme ausmachten.

Experten schätzen, dass der Konzern auch außerhalb der nun in Frage stehenden APAC-Region profitabel wirtschaftet und rasant wächst. Heißt: Die bloße Abschreibung von 1,9 Milliarden Euro würde den Konzern kaum ins Wanken bringen, wenn die Banken mitspielen.

Ein Auszug der Wirecard-Kunden.

Geschäftsmodell bleibt stark

Der konservative "Base Case" für Wirecard stellt sich nun in etwa folgendermaßen dar: 1,9 Milliarden Euro werden nicht mehr aufgetrieben und 50% des EBITDAs werden in Wahrheit nicht erwirtschaftet. Doch selbst mit nur 500 Millionen Euro statt dem angekündigten Milliarden-EBITDA im laufenden Jahr und einer im Sektor gewöhnlichen EBITDA-Multiplen von 25 bis 30 (bei hohen Wachstumsraten gegebenenfalls noch mehr) käme Wirecard auf einen Fair Value von deutlich über 100 Euro je Aktie.

Die Banken scheinen an Wirecards Ertragskraft und Zukunft zu glauben. Wir tun das auch. Wichtig wird nun sein, dass das Team um Neu-CEO Freis schonungslos die Fakten auf den Tisch legt. Negative Erkenntnisse gefallen dem Markt im Endeffekt oft besser als gar keine. Eine bevorstehende Einigung mit den Geldgebern wäre jedenfalls eine gute Basis und würde auch den Aktienkurs beruhigen.

Aktie heute noch im Angebot?

Wird eine Insolvenz verhindert, wonach es seit diesem Wochenende aussieht, wäre die Wirecard-Aktie aktuell aller Voraussicht nach viel zu günstig. Im außerbörslichen Handel bei Lang & Schwarz können Wirecard-Papiere heute zwischen 17 und 19 Uhr erworben werden.

Wir vermuten, dass Fake-Medien und die Shortseller-Industrie versuchen werden, Kurse und Sentiment so lange es geht noch weiter im Zaum zu halten. Als die Aktie bei Lang & Schwarz gestern unter Mini-Umsätzen weiter nachgab, hatte sogar die dpa nichts Besseres zu tun, als diesen Umstand in eine Nachricht zu verpacken und an die Redaktionen zu verschicken. Von der wirklich entscheidenden Entwicklung in Sachen Bankeneinigung hört man hingegen bislang nichts.

Aus diesem Grund bleibt sharedeals.de die erste Anlaufstelle für faktenbasierte Meinungsbildung. Spekulativ orientierten Anlegern raten wir dazu, heutige Schnäppchenkurse bei Lang & Schwarz so weit wie möglich zum massiven Positionsaufbau zu nutzen. Einstiegskurse um 25 Euro sollten sich schon in der kommenden Woche als Goldgrube erweisen, wenn die Einigung mit den Banken endgültig über die Ticker läuft und zusätzlich Übernahmephantasien die Runde machen.

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Interessenkonflikt: Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Wirecard. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder beabsichtigen die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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