Wirecard: Ein Debakel für die Financial Times?

Redaktion
23.04.20

Ein Jahr lang hat die einst renommierte "Financial Times" den DAX-Konzern Wirecard (WKN: 747206) mit Vorwürfen überhäuft. Von Bilanzmanipulation und womöglich gefälschter Verträge war die Rede. Die Chronologie der Ereignisse ist unter anderem noch einmal hier nachzulesen. Doch jetzt könnte die FT selbst ernsthafte Probleme bekommen.

Fakt ist: Die FT und ihr Autor Dan McCrum haben lange versucht, das große Rad zu drehen. Nachdem Wirecard gestern Abend meldete, dass eine laufende Sonderprüfung der KPMG bislang keine Belege für Bilanzmanipulation liefere, gerät verstärkt die Zeitung in Erklärungsnot.

Es wird gemunkelt, dass deutlich mehr Interessenkonflikte rund um die Berichterstattungen existiert haben könnten, als öffentlich bekannt. Wurde die FT von großen Adressen auf Seiten der Leerverkäufer "bearbeitet"? Oder kommen doch noch Unzullänglichkeiten ans Licht, die Wirecard belasten?

Den vollständigen Prüfbericht will der Konzern nun am 27. April vorlegen. Noch investierte Wirecard-Trader nehmen die erzielten Kursgewinne im Zuge der neuesten Nachrichten mit und suchen nach neuen lukrativen Tradingchancen. Eine davon läuft derzeit auf Hochtouren.

Alternative für Wirecard-Trader

Heimlich, still und leise scheinen sich die Erfolge mit dem INOpulse von Bellerophon Therapeutics (WKN: A2PZZR) im Einsatz gegen das Coronavirus zu überschlagen. Immer mehr lokale Medien berichten über Behandlungserfolge auch bei sehr kritischen Fällen. Diese Erfolge spiegeln sich im Aktienkurs noch nicht wider.

Kürzlich meldete der zum CBS-Netzwerk gehörende regionale Fernsehsender WTVR-TV aus Richmond eine Reihe positiver Erfahrungen mit dem INOpulse. Joe Rodriguez, einem 81-jährigen Mann, habe die Therapie nicht weniger als das Leben gerettet, heißt es in dem Bericht.

Nachdem Rodriguez in kritischem Zustand in das Krankenhaus eingeliefert worden war und erste Behandlungsversuche mit Hydroxychloroquin und Azithromycin keine Erfolge zeigten, versuchte man es mit der Gabe von Stickstoffmonoxid via Bellerophons INOpulse.

Die Technologie des INOpulse ermöglicht die besonders akurate Inhalation des Stickstoffmonoxids, abgestimmt auf das Atmungsmuster des Patienten. Zudem ist der INOpulse nur so groß wie ein Taschenbuch und kann dank einfacher Anwendung auch mobil vom Patienten selbst angewendet werden.

Rodriguez kommentierte die Erfahrungen mit dem INOpulse wie folgt:

Ein paar Stunden später war ich wie durch ein Ruck aus dieser Benommenheit erwacht, irgendwie spürte ich, wie etwas Energie zurückkam.

Zuvor hatte sich Rodriquez eigenen Angaben zufolge noch nie schwächer in seinen Leben gefühlt. Gemäß seinen Ausführungen schien er mit seinem Leben bereits abgeschlossen zu haben.

Laut der behandelnden Lungenspezialistin Dr. Shilpa Johri ist Rodriguez offensichtlich alles andere als ein Einzelfall. So hätten neun Patienten aus der Region mittlerweile erfolgreich mit dem INOpulse therapiert und sogar entlassen werden können. Alle diese Patienten hätten zuvor Sauerstoffversorgung im Krankenhaus benötigt, so Johri.

INOpulse als Schlüsselfaktor im Kampf gegen weltweite Corona-Pandemie?

Aktuellen Berichten zufolge stirbt ein Großteil aller Patienten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden müssen. In New York sollen es beispielsweise rund 80 Prozent gewesen sein. Der Fokus der Medizin richtet sich also verstärkt darauf, schwere Verläufe, die eine zusätzliche Beatmung erfordern, erst gar nicht entstehen zu lassen. Es zeigt sich immer mehr, dass der INOpulse die wohl vielversprechendste Therapieoption für genau dieses COVID-19-Stadium darstellt.

COVID-19-Behandlungsparadigma. Quelle: Bellerophon Corporate Presentation

Weitere Erfolgsmeldungen – Studienstart in Chicago

Weitere INOpulse-Berichte kamen jüngst unter anderem aus Chicago. Wie der Sender ABC 6 berichtet, ist das Ohio State Wexner Medical Center eine der ersten Kliniken, die an der neuen INOpulse-Zulassungsstudie teilnimmt und umgehend einen Erfolg erzielen konnte. So habe Patient Tim Ameredes innerhalb von 72 Stunden nach Therapiestart wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden können, nachdem er zuvor eine Lungenentzündung beklagte und in einer Nacht sechs Stunden fortlaufend husten musste.

Der Einsatz des INOpulse habe den Husten beruhigt und seine Lungen entspannt, so Ameredes. Auch hier zeigt sich der behandelnde Arzt, Dr. Raymond Benza, sehr zuversichtlich in Bezug auf Bellerophons Produktkandidaten:

Stickstoffmonoxid ist sehr erträglich und hat nur sehr geringe Nebenwirkungen (...) da es mobil ist, können Patienten bei Bedarf damit nach Hause gehen und weiterhin zu Hause eine Therapie erhalten.

Insgesamt 500 Patienten will Bellerophon für die Zulassungsstudie rekrutieren. Ein offizieller Start wurde bislang noch nicht vermeldet. Mit einem entsprechenden Update ist angesichts der neuen Informationen aus Chicago aber kurzfristig zu rechnen. Auch warten Anleger mit Spannung auf eine mögliche staatliche Förderung des Trials. Einen entsprechenden Antrag hatte Bellerophon bereits gestellt.

Das Wexner Medical Center der Ohio State University ist offensichtlich das erste Krankenhaus, das in einer offiziellen Studie Bellerophons INOpulse bei COVID-19-Patienten testet.

Aktie mit massivem Ausbruchspotenzial

Nachdem in früheren Studien bereits herausgefunden worden war, dass INOpulse gegen das in 2003 und 2004 grassierende und mit dem jetzigen Coronavirus weitgehend identische SARS-Virus wirksam sein kann, indem es virale Replikation und Wachstum von Lungeninfiltraten verhindert sowie eine Verbesserung der arteriellen Sauerstoffversorgung erreicht, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass INOpulse bei COVID-19 weniger gut funktioniert. Auch hinsichtlich der Nebenwirkungen scheint sich ein zunehmend positives Bild abuzuzeichnen.

Laut Dr. Benza vom Wexner Medical Center könne die INOpulse-Studie nicht nur COVID-19-Patienten mit milden bis moderaten Symptomen, sondern auch jenen mit extremen Verläufen helfen. Man sei hoffnungsvoll, dass man mit der Zeit weitere Belege für den sinnvollen Einsatz der Therapie liefern könne. Dass keine Placebo-Kontrollgruppe in der Studie existiert, scheint die Chancen auf eine uneingeschränkte INOpulse-Zulassung zur COVID-19-Behandlung nochmal zu erhöhen.

Fakt ist: Derzeit dürfte Bellerophon mit dem "Emergency Expanded Access"-Status für den INOpulse noch keine nennenswerten Umsätze einfahren, doch es mehren sich die Indizien dahingehend, dass dem Unternehmen eine große Zukunft bevorstehen könnte. Mit aktuell gerade mal rund 90 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung ist Bellerophon noch ein echter Geheimkandidat in der Corona-Krise.

Die nächsten offiziellen News könnten die Aktie bereits in völlig neue Kursdimensionen katapultieren. Reihenweise potenzielle Kurs-Katalysatoren stecken in der Pipeline und werden das positive Sentiment rund um den Wert weiterhin befeuern. SD-Leser liegen ohnehin schon massiv im Gewinn.


Interessenkonflikt: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Bellerophon Therapeutics. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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