Wirecard lässt Umsatzbelege vermissen – Zweifel bleiben, der Abverkauf kommt!
Nutzer unseres kostenlosen Live Chats haben schon in den frühen Morgenstunden mal wieder gutes Geld mit Aktien von Wirecard (WKN: 747206) verdient. Der weitere Tagesverlauf verspricht erneut hohe Volatilität.
Kurz vor 8 Uhr berichtete der DAX-Konzern in einer ersten Corporate News zusammenfassend über die Prüferergebnisse der KPMG. Dass keine wesentlichen Anhaltspunkte für Bilanzmanipulation vorliegen, ließ Wirecard bereits letzte Woche verlauten. Insofern überrascht es eher negativ, dass man nicht vorhandene Umsatzbelege aus der Zeit vor 2019 einräumen muss.
Belege weg!
Das Wirecard-Management kann somit die Vorwürfe, die sich auf frühere Transaktionen beziehen, nicht vollends entkräften. So heißt es in der Meldung:
Nach den gesteigerten forensischen Anforderungen der Untersuchung durch KPMG konnten allerdings nicht alle angeforderten Daten beschafft werden, die einen Nachweis der Umsatzerlöse in diesen Jahren erfüllt hätten, da sich diese Unterlagen überwiegend im Zugriffsbereich der Dritt-Partner befinden.
Die KPMG habe darüber hinaus Dokumentations- und Organisationsschwächen festgestellt, die laut Wirecard seit 2019 behoben werden.
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Bilanzpressekonferenz verschoben
Auch das wird Aktionären nicht schmecken: Der Konzern verschiebt seine ursprünglich für den 30. April vorgesehene Bilanzpresskonferenz auf einen unbestimmten Zeitpunkt.
Die Wirecard-Aktie eröffnet nach den heutigen News zunächst tief unter 125 Euro, dreht kurze Zeit später bis auf über 135 Euro ins Plus. SD-Trader haben erneut hervorragende Gewinne innerhalb von Minuten mitgenommen. Mittlerweile notiert die Aktie wieder deutlich im Minus. Wir hatten einen Sell-off bereits letzte Woche angekündigt.
Es wird einige Zeit dauern, bis bei Wirecard wieder die Value-Story in den Fokus rückt. Ob der Wert nachhaltig in ruhiges Fahrwasser geraten kann, bleibt ungewiss. Das Management muss weiter daran arbeiten, Vertrauen zu gewinnen.