Wirecard: Weg mit diesem Papier!

Für Aktionäre von Wirecard (WKN: 747206) naht das Ende: Mehrere deutsche Börsen stellen den Handel mit Papieren des insolventen Zahlungsabwicklers schon sehr bald ein. Wer jetzt noch die letzten Cents retten will, muss sich also sputen. Heute verliert die Aktie nochmal rund 40% und stürzt auf 0,088 € ab.

Wirecard war der Shooting-Star am deutschen Aktienmarkt. Nach knapp zweijähriger DAX-Mitgliedschaft stürzte die Wirecard-Aktie auf unter 1 € ab und mutierte zum Pennystock. Grund: Am 25. Juni 2020 meldete Wirecard Insolvenz an, nachdem bekannt geworden war, dass in der Bilanz aufgeführte 1,9 Milliarden Euro „fehlten“ und Umsätze offensichtlich fingiert wurden. Der langjährige CEO Markus Braun trat zurück und wurde später verhaftet. Ex-COO Jan Marsalek verschwand und wird mit einem internationalen Haftbefehl wegen Betrugs gesucht. Millionen von Kleinanlegern verloren sehr viel Geld. Der Fall löste einen politischen Skandal aus. Staatsanwälte ermitteln.

Ausschluss aus dem regulären Handel

Die Frankfurter Wertpapierbörse hatte bereits Anfang Oktober mitgeteilt, Wirecard-Aktien mit Ablauf des kommenden Montag, 15. November, aus dem regulierten Markt auszuschließen. Ein ordnungsgemäßer Handel sei auch im Freiverkehr nicht mehr möglich, weil es bei dem Konzern keinen gesetzlichen Vertreter oder Ansprechpartner mehr gebe.

Das Delisting erfolge deshalb von Amts wegen.

Auch die Börsen in Stuttgart und München werden die Aktie aus dem Handel nehmen. Wer also noch Stücke in seinem Depot hat, dürfte arge Schwierigkeiten haben, diese ab Montag noch irgendwie loszuwerden.

Der Anlegerschutzverein DSW hatte kürzlich dringend empfohlen, Wirecard-Aktien zu verkaufen. Wie lange das noch problemlos möglich sei, sei schwer zu sagen, schrieb Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. „Nur denjenigen, die verkaufen, wird ihre Bank den Verlust bescheinigen, der dann automatisch mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet wird.“

Spielball von Spekulanten

Zuletzt war das Papier, das zu seinen besten Zeiten für über 200 € je Anteil gehandelt wurde, ohnehin nur noch ein Spielball von Spekulanten. Zocker fallen jetzt allerdings böse auf die Nase. Wir hatten schon in unserem letzten Beitrag Mitte Juli geraten, die Finger von der Aktie zu lassen.

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