Innerhalb unserer Reihe Trading-Techniken konzentrieren wir uns hier auf eine nach Diversifizierung strebende Handelsstrategie an der Börse: dem Grid-Trading. Was mit dem Ansatz gemeint ist und welche Chancen er bietet, ist Thema dieses kurzen Beitrags.
Was ist Grid-Trading?
Mit Grid-Trading oder Rasterhandel ist eine Handelsstrategie gemeint, bei der Anleger mehrere kleine Kauf- und Verkaufsorders auf ein Währungspaar oder ein Finanzinstrument erteilen. Ziel ist es, von der Schwankungsbreite eines Assets zu profitieren und an vorher festgelegten Marktniveaus ein- und auszusteigen.
Bildlich kann man sich den Ansatz folgendermaßen vorstellen: Trader werfen ein Netz aus, dass über den Kurs einer Aktie oder eines anderen Assets gelegt wird. An den strategisch wichtigen Knotenpunkten des Netzes platzieren Trader Kauf- und Verkaufsaufträge. Ähnlich wie bei einer Bärenfalle greifen die Orders, sobald einer der vorgegebenen Punkte erreicht wurde und lösen die Order aus.
In der konkreten Umsetzung bedeutet Grid-Trading für Anleger, dass sie kleinere Kauf- und Verkaufsorders schichtartig ober- und unterhalb des aktuellen Marktpreises setzen. Dadurch entstehen Clusterzonen, in denen der Ein- und Ausstieg in einen Vermögenswert verteilt wird. Anders ausgedrückt: Man streut die Kaufzeitpunkte.
Was sind die Vorteile des Rasterhandels?
Der offensichtlichste Vorteil beim Grid-Trading besteht darin, dass man nicht der Entwicklung eines Kurses hinterherrennen muss, sondern durch die Festlegung von gestaffelten Kauf- und Verkaufsniveaus – dem Auswerfen seines Netzes – viele kleine Einstiegspunkte finden kann. Dieses Vorgehen entfernt den Druck vom Trader mit großen Orders punktgenau Ein- und Ausstiege zu meistern.
Der zweite Vorteil ergibt sich aus dem Ersten: Die Strategie ist leicht nachvollziehbar und kann schnell implementiert werden. Für die Operationalisierung benötigt man keine spezialisierten Bots oder Trading Software, sondern kann durch manuelle Eingaben und akribischer Planung groß- und kleinflächige Preisraster für Minuten-, Tages- oder Wochencharts entwerfen.
Der dritte Vorteil ist die Flexibilität des Netzes. Je engmaschiger Trader ihre grids knüpfen, desto geringer fällt das Risiko aus, da bereits bei kleinen Kursschwankungen Profite erzielt werden können.
Wo zeigen sich die Nachteile des Rasterhandels?
Wie jede Handelsstrategie, besitzt auch das Grid Trading seine Kehrseiten. Die zuletzt genannte Stärke engmaschiger Netze verwandelt sich in einen Nachteil, wenn durch stark ausschlagende Kursbewegungen (Stichwort: Vola spikes) Verkaufsmarken ausgehebelt werden. Bei einem solchen Riss in der Handelsspanne entstehen dem Anleger erheblich Verluste.
Ein zweites Problem stellen die erhöhten Kosten beim Rasterhandel dar. Durch die Platzierung vieler Einzelorders können bei jedem Kauf und Verkauf Transaktionsgebühren entstehen.
So leicht sich der Rasterhandel manuell umsetzen lässt, um so schwieriger ist die technische Analyse. Grid Trader sind typischerweise versierte Analysten, die beim Erstellen ihrer Preisraster umfangreiche Kenntnisse der zugrundeliegenden Basiswerte und ihrer Dynamiken haben.
Fazit
Im Unterschied zum Day Trading, wo Anleger mit zu weit gesetzten Stop Losses günstige Kaufgelegenheiten verpassen oder verfrüht ausgestoppt werden, bietet der Rasterhandel die Möglichkeit den Ein- und Ausstieg bei einem Asset auf viele Einzelorders mit einem kleinem Volumen zu verteilen.
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