Anleihen mit indexorientierter oder aktienkorborientierter Verzinsung sind eine weitere Erscheinungsform im Feld strukturierter Finanzprodukte. Wie es der sperrige Name bereits andeutet, handelt es sich hierbei um Anleihen, deren Verzinsung von der Entwicklung eines Index oder eines Aktienkorbes abhängen. Wie diese Anleihen funktionieren und welche Besonderheiten sie aufweisen, ist das Themas des heutigen Wissensbeitrags.
Funktionsweise von indexierten Anleihen
Anleihen mit indexorientierter Verzinsung sind Wertpapiere mit einer festen Laufzeit, für die die Performance des zugrunde liegenden Index maßgeblich ist. Steigt ein Index, spiegelt sich das in höheren Anleihekursen wider. Fällt ein Index im Wert, leidet auch die Anleihe darunter.
Verzinsung von indexorientierten Anleihen
Im Unterschied zu Aktien- und Wandelanleihen erhalten Käufer von indexierten Anleiheprodukten keinen festen Zins. Stattdessen besteht die Verzinsung aus zwei Komponenten: einem Mindestzinssatz und einem variablen Zins. Der Mindestzinssatz liegt in der Regel unterhalb des aktuellen Marktzinsniveaus.
Der variable Zins ergänzt diese Konstruktion und wird je nach Wertentwicklung ausgeschüttet. Die Teilhabe an einer kann prozentual erfolgen oder mit einem Höchstwert (Cap) gedeckelt werden.
Besonderheiten von Anleihen mit Indexorientierung
Typischerweise ist zum Ende der Laufzeit die Zahlung einer bestimmten Quote vorgesehen. Diese Quote kann unterhalb des Nominalbetrags liegen. Des Weiteren haben Emittenten von Anleihen mit indexorientierter Verzinsung kein Wahlrecht.
Funktionsweise von Anleihen mit aktienorientierter Verzinsung
Anleihen, die einen Aktienkorb als Grundlage ihrer Bewertung und Entwicklung haben, sind an den meisten Stellen ähnlich aufgebaut wie indexorientierte Anleihen: Sie haben eine feste Laufzeit und eine variable Zinskomponente.
Unterschiede zu indexierten Anleihen
Ein wesentlicher Unterschied ist die flexible Gestaltung des Aktienkorbes durch den Herausgeber der Anleihe. Dieser kann je nach Marktphase einzelne Titel über- oder untergewichten.
Ein weiterer Punkt betrifft die Auszahlungsmodalitäten des Zinses. Häufig wählen Emittenten am Anfang einen höheren Zins, der oberhalb des aktuellen Marktzinsniveaus angesiedelt ist, um später die Verzinsung an die Wertentwicklung des Aktienkorbs zu koppeln. Diese Konstruktion bietet Anlegern anfänglich eine feste, attraktive Verzinsung und schafft später die Möglichkeit von überdurchschnittlichen an Kursentwicklungen zu profitieren.
Fazit
In beiden besprochenen Fällen bleibt eine Ungewissheit, die für Anleihen untypisch ist: Weder die Höhe der Verzinsung noch die Wertentwicklung sind im Vorfeld bestimmbar. Das bietet zwar ein attraktiveres Chancenprofil, weil man an der Dynamik des Kapitalmarkts stärker partizipieren kann als bei konventionellen Anleihearten. Gleichzeitig birgt dies aber auch ein größeres Risiko, Verluste einzufahren und beispielsweise mit Aktienanleihen leichter begrenzbar wäre.
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