Wer sich mit Optionen, Zertifikaten und Futures beschäftigt, stößt schnell auf Abkürzungen wie ATM und ITM oder liest, dass ein Optionsschein „aus dem Geld“ ist. Was es mit diesen kryptisch erscheinenden Abkürzungen auf sich hat, klären wir im heutigen Wissensbeitrag.
Aufbau eines Optionsscheins
Beim Aufbau eines Optionsscheins gibt es mehrere wesentliche Bestandteile. Zum einen gibt es einen Basiswert, auf den sich die Option bezieht. Das können Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder Indizes sein.
Zum anderen gibt es einen Basispreis. Dabei handelt es sich um einen im Voraus festgelegten Preis, zu dem der Käufer bei Ausübung seines Optionsrechts den zugrundeliegenden Basiswert erwerben kann.
Wichtig: Im Englischen spricht man beim Basiswert von einem Underlying. Der Basispreis wird als strike price bezeichnet.
Als Letztes gibt es noch zwei weitere Konstruktionsbestandteile: die Laufzeit und das Bezugsverhältnis. Die Laufzeit beschreibt die Dauer für die Ausübung des Optionsrechts und an welchem Stichtag dieses erlischt.
Das Bezugsverhältnis gibt an, in welcher Höhe der Inhaber des Optionsscheins Einheiten des Basiswerts kaufen (Call) oder verkaufen (Put) kann. Alternativ verwendet man auch den Begriff Optionsverhältnis.
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Der innere Wert
Jede der drei Abkürzungen beschreibt den inneren Wert einer Option. Der innere Wert ermittelt sich aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem Kurs des Basiswerts. Darüber hinaus ist das Bezugsverhältnis als Faktor zu berücksichtigen.
Der innere Wert bildet die Entscheidungsgrundlage dafür, ob der Käufer von seinem verbrieften Recht Gebrauch macht, die Option auszuüben und den Basiswert, z. B. eine Aktie der Firma ABC zu kaufen.
ITM – in-the-money
Liegt der aktuelle Kurs des Basiswerts bei einem Call über dem Basispreis, besitzt die Option einen inneren Wert. Dasselbe gilt für einen Put, wenn sich der Kurs des Basiswerts unter Basispreis bewegt. In beiden Fällen ist die Ausübung des Optionsscheins attraktiv, da der Käufer zu einem günstigeren Preis kaufen oder verkaufen kann.
ATM – at-the-money
Hierbei handelt es sich nicht um einen Bankautomaten in den USA (automated teller machine), sondern um den Fall, dass der aktuelle Marktpreis des Basiswerts mit dem Basispreis übereinstimmt. Der Optionsschein ist am Geld und besitzt keinen inneren Wert.
OTM – out-of-the-money
In der letzten Variante ist der Optionsschein aus dem Geld. Dafür muss der aktuelle Preis eines Calls unter dem Basispreis liegen. In umgekehrter Reihenfolge verhält es sich mit einem Put: Der Marktpreis muss über dem Basispreis sein.
Fazit
Für Anleger von Optionsscheinen ist es von zentraler Bedeutung, die Parameter der Inwertsetzung zu kennen. Entscheidend ist das dynamische Zusammenspiel von Basiswert und Basispreis, aus denen sich der innere Wert der Option ableitet.
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