News-Trading: Profitieren von Schlagzeilen? So geht's!

Dieser kurze Wissens-Beitrag konzentriert sich auf eine eventbasierte Trading-Technik, die im Bereich der Fundamentalanalyse angesiedelt ist: News-Trading. Was hat es mit dieser Technik auf sich und in welchem Verhältnis stehen dabei Chance und Risiko zueinander?

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Was ist News Trading?

Es ist so alt wie die Börse selbst und zählt zu den intuivsten Ansätzen an der Börse: der Handel von Assets auf Grundlage eines stetigen, nie abreißenden Nachrichtenflusses. Jeder Anleger kennt das Phänomen, wenn ein schlummernder Wert anspringt, nachdem ein millionenschwerer Abnahmeertrag unterzeichnet, ein Rohstofffund bestätigt, ein Medikament zugelassen oder ein Übernahmeangebot für ein Unternehmen bekannt gemacht wurde.

Solche und andere auslösende Ereignisse sind die wichtigste Grundlage des Nachrichtenhandels.

Im Nachrichtenhandel versuchen Trader systematisch von starken Marktbewegungen zu profitieren, die durch herausragende Ereignisse ausgelöst wurden. Eine Systematisierung dieser Strategie verläuft entlang verschiedener Kategorien von Ereignissen die potenziell eintreten können.

Welche Ereignisse bewegen den Markt?

Im Nachrichtenhandel unterteilt man grundsätzlich drei Kategorien, die den Kapitalmarkt dynamisieren: An erster Stelle stehen regelmäßigen Verschiebungen und Überraschungen einer weltumspannenden Geopolitik. An zweiter Stelle folgt die allgemeine Ausrichtung der Geldpolitik der Zentralbanken als wichtigster Schrittmacher der Börsen. An dritter und letzter Stelle richtet sich der Blick auf Unternehmensnachrichten.

Für News Trader gelten geopolitische Großereignisse wie der Beginn eines Krieges oder eine Zentralbanksitzung als besonders chancenreiche Ereignisse. Allerdings ist die Durchschlagskraft eines Events von den Erwartungen der Marktteilnehmer und Reichweite abhängig.

Haben z. B. institutionelle Investoren mit einer Zinserhöhung der Federal Reserve gerechnet, fällt die Reaktion kleiner aus als bei einer überraschenden und radikalen Trendwende der bisherigen Geldpolitik. Im zuletzt geschilderten Fall positionieren sich Marktteilnehmer neu und ziehen die vorhandene Liquidität von den Märkten ab.

Für das Feld der Unternehmensnachrichten sind in der Regel Prognoseerhöhungen, frische Quartalszahlen, Sonderdividenden, Sparprogramme, Gewinnwarnungen, Großaufträge, Aktienrückkaufprogramme, die Streichung einer Dividende oder der Einstieg eines neuen Großaktionärs wesentliche Kurstreiber für Aktien.

Risiken: Informationen einordnen

Einer der größten Herausforderungen, um erfolgreich im Nachrichtenhandel zu agieren, ist die Fähigkeit zur akkuraten Einordnung von Informationen und allem, dessen man im Vorfeld habhaft werden kann. Dazu gehören auch Gerüchte, die sich in Foren verbreiten können und sich erst später in offiziellen News Outlets als wahr oder unwahr erweisen.

Darüber hinaus können wichtige Nachrichten in ihrer Wirkung verpuffen, wenn marktbewegende Akteure nicht darauf reagieren. Umgekehrt können einzelne Tweets einflussreicher Unternehmer oder Politiker den Kurs einer Aktie binnen kürzester Zeit steil steigen oder fallen lassen.

Slippage and spread

Neben dem Einschätzungsrisiko zählen zu den besonderen Herausforderungen im News Trading größer werdende Spreads, über Nacht aufreißende gaps und sogenannte slippages. Slippages kann man am besten als „rutschen“ oder „gleiten“ ins Deutsche übersetzen. An der Börse beschreibt es die Situation, bei der eine Order zu einem anderen Peis ausgeführt wurde als sie vom Trader angefordert wurde. Slippages treten immer in Zeiten stark erhöhter Volatiltät auf.

Wenn Unternehmen nach Handelsschluss katastrophale, kursverändernde Nachrichten bekanntgeben, können sogenannte gaps aufreißen, die durch nachbörslich Verkäufe ausgelöst werden. Das Problem: Vom nachbörslichen Handel sind Privatanleger ausgeschlossen. Dieser steht ausschließlich institutionellen Investoren wie Banken zur Verfügung.

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