In diesem kurzen Wissensbeitrag besprechen wir eine Trading-Technik, die im Volumenhandel zum Einsatz kommt: das Scalping. Du erfährst, was es mit dieser Strategie auf sich hat, worin ihre Besonderheit liegt, und welche Risiken beachtet werden sollten.
Was ist Scalping?
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt: „Skalpieren“. Was martialisch klingt, hat seinen vermuteten Ursprung im 19. Jahrhundert als Ticketverkäufer - sogenannte scalpers - einmal erworbene Tickets für beliebte Sportverantstaltungen oder Theateraufführungen zu deutlich höheren Preisen verkauften. Ziel dieser Wiederkäufe war es, von der entstehenden Marge zu profitieren.
Davon abgewandelt, hat sich der Begriff im Volumenhandel durchgesetzt, um den ultraschnellen Kauf und Verkauf von Handelspositionen zu beschreiben. Das anvisierte Zeitfenster bei einem solchen Trade beträgt weniger als 2 Minuten.
Was zeichnet die Technik aus?
Beim Scalping geht es primär darum, die Zeit am Markt so kurz wie möglich zu halten und das Schwankungsrisiko platzierterPositionen abzufedern. In der Praxis erwirtschaften Trader beim Scalping kleine Erträge mit jeder Transaktion und die Summe zahlreicher Transaktionen kumuliert die Rendite.
Für die erfolgreiche Umsetzung von Scalping Strategien benötigen Trader einen messerscharfen Fokus, genaue Fachkenntnis, eine hohe Reaktionsschnelligkeit und viel Zeit. Ähnlich wie beim Daytrading müssen die Scalper ständig am Arbeitsplatz sein, um den Überblick zu behalten und mit großer Sorgfalt die nächste Entscheidung zu treffen.
Assetklassen
Für das Scalping bietet sich der breit aufgestellte Handel mit Basiswerten an. Dazu können Rohstoffe wie Öl oder Gold zählen, aber auch Währungspaare und Aktien. Als Faustregel gilt, dass großer Märkte mit hoher Liquidität träge sind und die Volatilität abnimmt. Für Einsteiger sind solche Bedingungen ideal, da sie die Treffsicherheit und Robustheit ihrer Scalping-Strategie leichter testen können.
Im Gegensatz dazu, suchen sich professionelle Scalper kleinere Vermögenswerte mit hoher Liquidität und großer Schwankung, um von den auseinanderdriftenden Spreads zu profitieren.
Vor- und Nachteile des Scalpings
Im letzten Schritt gehen wir in den Vergleich, um das Risiko-Rendite-Profil zu beleuchten. Für das Scalping spricht die kurze Laufzeit der einzelnen Positionen, die die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes verringern. Warum? Es gibt weniger Zeit, in denen etwas passieren kann. Je größer das Zeitfenster, um so mehr steigt das Risiko stark ausschlagender Schwankungen. Darüber hinaus benötigt man in den kurzen Zeitfenstern nur wenige Indikatoren, um eine Entscheidung zu treffen. Des weiteren kann mithilfe von Hebeln die Rendite von scalping trades optimiert werden.
Und was sind die Nachteile? Der erste, auf der Hand liegende Nachteil sind die Gebühren der Broker. Wer oft und viel handelt, zahlt mehr Gebühren. Daher lohnt es sich zu prüfen, welcher Broker für Scalping Strategien infrage kommt. Derselbe Broker sollte das Geschehen an den Märkten genau abbilden können und genügend Signale zur Verfügung zu stellen.
Eine weitere Hürde ist die menschliche Natur: Wer zu emotional traded, ja aus dem Bauch heraus entscheidet, wird beim Scalping schnell an seine Grenzen stoßen und sich mit Verlusten konfrontiert sehen. Last but not least: Um nennenswerte Gewinne zu erzielen, sollten Handelspositionen größer werden. Im Fall eines Verlusts bedeutet diese aber auch größere Einbußen für den Scalper.
💬 Scalping und andere Börsenthemen: Jetzt diskutieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen kostenlosen Live Chat, dem Börsen-Forum der neuen Generation.