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Short Straddle: Warum diese Börsen-Strategie Banken ruinieren kann

Immer dann, wenn es eine Long-Strategie in der Welt der Optionen gibt, darf ihr Konterpart nicht fehlen: die Short-Variante. Dieser Beitrag erklärt dir schnell und anschaulich den Short Straddle, ein risikoreichen Optionsgeschäft.

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Was ist ein Short Straddle?

Unter einem Short Straddle verstehen Optionshändler den gleichzeitigen Leerverkauf von Puts und Calls. Die restlichen Rahmenbedingungen kennen wir vom Long Straddle, den wir letzte Woche thematisiert haben. Das heißt: Beide Optionsarten müssen auf denselben Basiswert zum gleichen Ausübungspreis und mit gleicher Laufzeit erworben werden.

Wann ist ein Short Straddle profitabel?

Im Gegensatz zu einem Long Straddle ist für den Halter von Verkaufsoptionen ein geringes Maß an Volatilität des Basiswerts erstrebenswert. Je näher die Aktie oder der Index (Basiswert) am Ausübungspreis notiert, desto höher fallen die Gewinne aus.

Allerdings ist der erzielbare Profit auf die Prämie beider Optionen begrenzt. Damit handelt es sich um sogenannte Stillhaltergeschäfte. Warum Stillhalter? Der leer verkaufende Optionshändler profitiert, wenn Puts und Calls aus dem Geld sind. Anders gesagt: Er hält still, bis die von ihm verkauften Optionen wertlos verfallen, weil sie für den potenziellen Käufer unattraktiv geworden sind.

Welche Risiken birgt ein Short Straddle?

Das größte Problem bei der Platzierung eines Short Straddles ist sein asymmetrisches Risikoprofil. Während die Gewinne auf die eingesammelten Prämien beschränkt bleiben, ist der mögliche Verlust unbegrenzt.

Um die Problemlage differenzierter zu verstehen, müssen wir den möglichen Kursverlauf von Puts und Calls isoliert voneinander betrachten.

Für den Stillhalter sind die leer verkauften, nicht abgesicherten Puts ein ernstzunehmendes Risiko. Übt der Käufer sein verbrieftes Recht aus und erwirbt den Put, steht der Stillhalter in der Lieferschuld. Fehlt ihm der Basiswert im Depot, muss er diesen am Markt zu tagesaktuellen Preisen nachkaufen, um seine Position beim Broker zu decken. Im nächsten Schritt ist er dazu verpflichtet, die Aktien an den Optionskäufer auszuhändigen.

Die Lage beruhigt sich, wenn der Stillhalter den Basiswert im Depot hält. In diesem Fall begrenzt sich der Verlust auf die Differenz zwischen dem ursprünglichen Eindeckungs- und dem aktuellen Ausübungspreis. Man spricht von einem Covered Straddle, also einer abgesicherten Kaufoption.

Bei Calls ist das Risikoprofil moderat. Zieht der Käufer seine Option, muss der Stillhalter den Basiswert auf die zuvor verkaufte Option zurückkaufen. Da aber der Verkaufspreis für den Basiswert im Vorfeld festgelegt wurde, ist das Verlustrisiko für den Stillhalter begrenzt und bleibt berechenbar.

Traurige Berühmtheit

Einer der traditionsreichsten und ältesten britischen Investmentbanken, die Barings Bank mit Sitz in London, musste 1995 Insolvenz anmelden. Auslöser für diese überraschende Bankenpleite war das Wirken des erfinderischen Derivate- und Optionshändlers Nick Leeson.

Der junge Chefhändler und Kontrolleur betreute die Niederlassung der Barings Bank in Singapur und begann ohne Aufsicht mit dem Handel unautorisierter Spekulationen. Als diese Trades sich zu einer Milliardenschuld anhäuften, setzte er alles auf eine Karte und versuchte mit hochriskanten Short Straddles auf den japanischen Leitindex das Ruder herumzureißen.

Seine Spekulation basierte auf der Annahme, dass sich der Nikkei bei 19.000 Punkten stabilisieren würde. Stattdessen setzte sich der japanische Abwärtstrend fort. Die Bank geriet in Zahlungsschwierigkeiten und musste Konkurs anmelden.

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