Futures traden: Die Basics für Einsteiger einfach erklärt

Möchtest Du mehr aus Deinen Investitionen herausholen und bist bereit, an den Finanzmärkten aktiv zu handeln? Der Futures-Handel könnte genau das Richtige für Dich sein. Er bietet die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu setzen und dabei schon mit relativ geringem Kapital große Hebelwirkungen zu erzielen. In diesem Ratgeber-Artikel erfährst Du alles Wichtige über den Future-Handel – leicht verständlich und in nur 10 Minuten! Lerne, wie Du die Mechanismen dieser mächtigen Finanzinstrumente nutzen kannst, um hohe Renditen zu erzielen, Deine Anlagestrategien zu diversifizieren und Dein Portfolio abzusichern.

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Was sind Futures? Wie funktionieren sie?

Futures ( zu Deutsch: Terminkontrakte) zählen zu den Derivaten, also zu Anlageprodukten, die ihren Wert aus einem anderen Wirtschaftsgut oder Produkt beziehen. Das bezeichnet man als den Basiswert des Kontrakts, der ein Finanzprodukt, ein Index oder ein Rohstoff sein kann.

Der größte Unterschied zu anderen Derivaten besteht per Definition darin, dass Futures per standardisierte Verträge bzw. Kontrakte sind, die nicht beliebig zwischen Käufer und Verkäufer ausgehandelt werden können und immer an der Börse gehandelt werden, an sogenannten Terminbörsen wie der Eurex. Letztere Eigenschaft unterscheidet Futures von sogenannten Forwards – ein in seiner Funktionsweise ähnliches, jedoch weniger reguliertes Derivat.

Genau genommen handelt es sich bei einem Future um einen Vertrag, bei dem sich der Verkäufer dazu verpflichtet, den Basiswert zu einem festgelegten Kurs und Datum in der Zukunft zu liefern. Menge und Qualität des Vermögenswerts werden in den sehr transparenten Kontrakten auch festgelegt, sowie die minimale Preisveränderung (Tick-Größe). Häufig vereinbaren Käufer und Verkäufer in einem Terminkontrakt auch einen Barausgleich ("Cash Settlement") statt einer physischen Auslieferung zum Liefertermin.

Wenn die Geschäftspartner den Future-Vertrag schließen, fließt zwischen den beiden Parteien noch kein Geld. Die Broker, die diese Deals erst möglich machen, verlangen jedoch eine Anzahlung: die sogenannte Margin, auf die wir in einem späteren Abschnitt noch genau eingehen.

Der Käufer legt sich im Gegenzug fest, die Ware oder den Vermögenswert abzunehmen. Dadurch ist ein Future ein sogenanntes unbedingtes Termingeschäft, bei dem beide Parteien juristisch an den Handel gebunden sind.

Durch dieses Merkmal unterscheiden sich Futures von Optionen, einem in gewisser Hinsicht ähnlichen Derivate, bei dem der Käufer allerdings ein Wahlrecht besitzt, sich also entscheiden kann, den Deal platzen zu lassen.

Ähnlich wie bei Optionen dienen Futures nicht nur der Spekulation auf steigende (Long) oder fallende (Short) Preise des Basiswerts. Futures werden im Gegensatz zu Optionen jedoch auf Tagesbasis abgerechnet. Marktteilnehmer können sich mit Futures-Kontrakten beispielsweise gegen Preisschwankungen des Basiswerts absichern.

Hedging: Futures zur Absicherung gegen Preisschwankungen

Wieso absichern? Nun, es gibt zwei Haupt-Arten von Absicherungen (auch Hedges genannt): Long und Short.

  • Einen Long-Hedge würde ein Unternehmen etwa eingehen, dass weiß, dass es in Zukunft einen Kauf tätigen muss, aber befürchtet, dass der Preis dafür steigen könnte – wie ein Bäcker, der sich gegen steigende Weizen-Preise absichert. Er kann eine Long-Position auf einen Futures-Kontrakt eingehen, um sich auch in Zukunft die aktuellen niedrigen Preise zu sichern.
  • Einen Short-Hedge geht hingegen derjenige ein, der bereits einen Anlagewert zum Verkauf besitzt und befürchtet, dass der Preis fallen könnte – wie ein Landwirt, sich dagegen absichern will, dass der Preis seines Weizens bis zur Ernte fällt. Er würde eine Short-Position auf den Terminkontrakt eingehen.

Futures: Die Bedeutung des Kassamarkts

In Zusammenhang mit Futures ist es wichtig, auch den Kassamarkt zu thematisieren, auch als Spotmarkt. Auf diesem erfolgen Transaktionen nicht wie bei Futures zu einem späteren Zeitpunkt, sondern sofort oder innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne nach Abschluss des Handels.

Auch wenn sich die beiden Märkte damit fundamental unterscheiden, hat der Kassamarkt für den Future-Kontrakt-Markt eine entscheidenden Bedeutung. So dienen die Preise auf dem Kassamarkt oft als Referenz für die Preisbildung der Futures.

Der Unterschied zwischen dem Futures-Preis und dem Kassamarktpreis wird als "Basis" bezeichnet. Die Basis kann sich ändern, und das Risiko, das mit dieser Änderung verbunden ist, wird als Basisrisiko bezeichnet. Händler nutzen dieses Wissen, um ihre Positionen zu bewerten und Risiken zu managen.

Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Angenommen, der Kassamarktpreis für eine Unze Gold beträgt 1.800 US$. Ein Futures-Kontrakt für die Lieferung von Gold in drei Monaten könnte derzeit zu einem Preis von 1.820 US$ gehandelt werden. Der Unterschied von 20 US$ spiegelt die Erwartungen des Marktes hinsichtlich der zukünftigen Preisentwicklung wider, sowie Kosten wie Lagerung und Zinsen.

Ein gutes Verständnis des Kassamarkts ist für jeden, der sich mit Futures beschäftigt, unerlässlich, da er die Grundlage für viele Handelsentscheidungen und Strategien bildet.

Ablauf: So kommen Käufer und Verkäufer zusammen

So ein Future-Geschäft kommt dadurch zustande, dass Käufer und Verkäufer unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie sich der Preis des Basiswertes in der Zukunft entwickeln wird. Wer etwa von steigenden Kursen ausgeht, kann einen Long-Position eingehen.

Einen Bruttogewinn macht der Käufer eines Long-Futures-Kontrakts genau dann, wenn zum vereinbarten Auslieferungszeitpunkt (dem Closing) der Kurs des Basiswerts gestiegen ist. Anderenfalls steht für ein Bruttoverlust zu Buche und der Verkäufer profitiert.

Mini-Futures: Der Terminkontrakt für Privatanleger

Futures richteten sich ursprünglich nur an institutionelle Anleger, Profi-Investoren und an Unternehmer zur Absicherung (Hedging). Um den Futures-Kontrakt-Markt für eine breitere Anlegerbasis und insbesondere Privatinvestoren zugänglich zu machen, wurde in den späten 1990ern ein neues Finanzinstrument eingeführt: die sogenannten Mini-Futures.

Vom Grundprinzip funktioniert die Mini-Version wie herkömmliche Terminkontrakte: Sie stellen einen Vertrag dar, der den Handel von Basiswerten (beispielsweise Aktien, Rohstoffe, Devisen) festlegt zu einem zukünftigen Zeitpunkt und Preis.

Auf verschiedenen Gründen sind Mini-Futures jedoch die deutlich zugänglichere Form, an den Futures-Märkten teilzunehmen:

  • Kontraktgröße: Wie der Name schon andeutet haben Mini-Futures deutlich kleinere Kontraktgrößen im Vergleich zu gewöhnlichen Terminkontrakten. Sie erfordern damit wesentlich kleinere Kapitaleinsätze, was sich für einen großen Pool von Kleinanlegern zugänglich macht.
  • Margin-Anforderungen: Diese sind für Mini-Futures geringer, was mit der kleineren Kontraktgröße zusammenhängt. Das bedeutet, dass ein niedrigerer Betrag als Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss.
  • Hebelwirkung: Durch die kleineren Kontraktgrößen und Margin-Anforderungen bieten Mini-Futures im Gegensatz zu normalen Futures einen geringeren Hebel. Das reduziert das Risiko, also sowohl den potenziellen Gewinn als auch den Verlust des Anlegers.

Mögliche Nachteile der Mini-Futures: Liquidität und Handelsvolumen sind bei Mini-Futures in der Regel kleiner. Das kann im Vergleich zu gewöhnlichen Futures zu höheren Transaktionskosten und einem insgesamt weniger effizienten Handel führen.

Mini-Futures ermöglichen Privatanlegern also, die Vorteile des Future-Handels zu nutzen – nur ohne die hohen Anforderungen und Risiken, die mit den standardisierten Future-Kontrakten gewöhnlich einhergehen.

So können auch unerfahrene Händler Kleinunternehmer die Mechanismen dieses Finanzinstruments erlernen, auf Preisbewegungen von Basiswerten wetten und so auch ihr Portfolio ein Stück weit mehr diversifizieren bzw. mit Hedging finanzielle Risiken zu minimieren, um gegen unvorhersehbare Marktbewegungen gewappnet zu sein.

Welche Futures gibt es bzw. sind populär?

Es gibt zwei unterschiedliche Kategorien von Futures: Finanztermin- und Warentermingeschäfte – je nach Art des Basiswerts.

  • Erstere werden auch als Financial Futures bezeichnet und beziehen sich auf immaterielle Vermögenswerte, wozu Kontrakte auf Einzelaktien zählen, auf Aktien-Indizes, Devisen oder Zinsen.
  • Physische Basiswerte wie Rohstoffe (Öl, Weizen) oder Edelmetalle (Gold, Silber) werden hingegen von Commodity Futures dargestellt. Es können aber auch zahllose andere Produkte, die sich ernten, schlachten und abbauen lassen, gehandelt werden.

Commodity Futures werden wiederum in zwei Gruppen aufgeteilt:

  • Land- und forstwirtschaftliche Rohprodukte (auch Agriculturals genannt) bilden die Gruppe der Soft Commmodities. Beispiele sind Getreide wie Weizen und Mais, Texilstoffe wie Baumwolle, Hölzer und Früchte sowie Zuchttiere, Fleischwaren und tierische Erzeugnisse.
  • Bei Hard Commodities handelt es sich um Rohstoffe, die aus der Erde gewonnen oder abgebaut werden und die sich nochmal in drei Gruppen unterteilen lassen.
    • Die erste Gruppe bilden die Strom-, Treib- und Brennstoffe: Neben Strom sind dies z. B. Gas, Kohle, Rohöl und Produkte, die diese als Vorprodukte verwenden, insbesondere Kerosin, Diesel und Benzin.
    • In der zweiten Untergruppe sind Industrierohstoffe zusammengefasst, z.B. Metalle wie Aluminium und Mineralien wie Eisenerz.
    • Edelmetalle wie Gold und Silber bilden die dritte Gruppe.

Zu den beliebtesten Waren und Vermögenswerten, die als Terminkontrakte gehandelt werden, gehören:

  • Gold und Silber
  • Erdöl
  • Getreide
  • Währungen
  • Indizes
  • Zinssätze

Wie und wo kann ich Futures handeln?

Handelsplätze

Wie im vorherigen Teil schon besprochen sind streng regulierten Terminbörsen die einzigen Orte, an denen Futures gehandelt werden. Marktteilnehmer müssen sich darum keine Sorgen machen um Kontrahenten- oder Ausfallrisiko, wie das beim außerbörslichen Handel (bekannt als "Over the Counter" oder OTC) der Fall ist. Das bedeutet konkret: Es besteht bei Futures keine Gefahr, dass die Gegenpartei ihre Vertragsverpflichtung nicht erfüllt. Das wir durch mehrere Mechanismen gewährleistet:

  • Clearingstelle: Futures werden an regulierten Börsen gehandelt, die sich einer zentralen Clearingstelle bedienen. Diese Clearingstelle tritt als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer auf und garantiert die Erfüllung der Kontrakte. Sie übernimmt das Gegenparteirisiko.
  • Margin-Konten: Beide Parteien müssen eine Margin leisten. Es gibt zwei Arten von Margins:
    • Initial Margin: Der Anfangsbetrag, der bei der Eröffnung einer Position hinterlegt werden muss.Maintenance Margin: Der Mindestbetrag, der auf dem Konto verbleiben muss. Fällt der Kontostand unter diesen Betrag, muss der Kontoinhaber zusätzliches Geld einzahlen (Margin Call)
  • Tägliche Abrechnung (Mark-to-Market): Bei der täglichen Abrechnung durch das Clearinghaus werden Gewinne und Verluste auf den Marginkonten der Händler aufgrund der täglichen Kursschwankungen verbucht. Damit ist gewährleistet, dass Verluste sofort gedeckt werden und keine Schulden aufgebaut werden.

Die wichtigsten Terminbörsen

Die mit Abstand bekanntesten Terminbörsen für Futures sind:

  • Chicago Board of Trade (CBOT) ist 1848 gegründet worden und damit eine der ältesten und größten Terminbörsen überhaupt. Sie ist spezialisiert auf Rohstoff-Futures, also den Handel mit Agrar-Rohstoffen wie Weizen, Mais und Sojabohnen.
  • Chicago Mercantile Exchange (CME) entstand 50 Jahre später für den Handel mit Finanzderivaten, einschließlich Futures und Optionen auf Zinssätze, Aktienindizes und Währungen.
  • European Exchange, kurz EUREX, wurde 1998 erst durch die Deutsche Börse und die SIX Swiss Exchange gegründet. Produkte, die man hier handeln kann, sind etwa Futures und Optionen auf europäischen Aktienindizes (wie den DAX), Anleihen und Zinsen.

2007 fusionierte das Chicago Board of Trade mit der Chicago Mercantile Exchange (CME), wodurch die CME Group entstand, die größte Terminbörse der Welt.

Hebel und Margin

Wie schon erwähnt, ist für den Abschluss eines Terminkontrakts nur eine Sicherheitsleistung erforderlich, die einem Bruchteil des Vertragswerts entspricht. Diese Initial Margin kann sich auf beispielsweise auf 10% belaufen oder auf einen fixen Betrag.

Wie es bei anderen Derivaten mit Hebelwirkung auch der Fall ist, können Spekulanten mit Futures mehr Mittel am Markt bewegen, als ihnen zur Verfügung stehen.

Bei Futures ist es allerdings auch möglich, mehr als die Einlage zu verlieren. Wie der Hebel von Terminkontrakten in beide Richtungen funktionieren kann, verdeutlichen unsere Beispiel-Rechnungen weiter unten im Beitrag.

Ablauf- oder Verfallstage

Wie schon erwähnt sich Futures durch die Börsenplätze, an denen sie gehandelt werden standardisiert, und das gilt auch für das Ablauf-Datum. So haben Futures-Kontrakte einheitliche Verfallstage, um die Abwicklung und den Handel zu erleichtern. Das ist üblicherweise einmal pro Quartal, jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. Diese großen Ablauf-Tage (auch Verfallstage) werden auch Hexensabbat genannt.

Das bedeutet: An so einem Expiration Date wird der Futures-Kontrakt entweder (durch physische Lieferung des Basiswerts) erfüllt oder durch einen Barausgleich abgerechnet. Ist der Kontrakt einmal abgelaufen, kann er nicht mehr gehandelt werden.

Händler haben allerdings die Möglichkeit, ihre Positionen vor dem Ablauf zu schließen oder zu rollen (vom Engl.: to roll). Beim Rollen wird der bestehende Kontrakt verkauft und ein neuer Kontrakt mit einem späteren Ablauf-Tag gekauft.

Diese Standardisierung der Liefertermine stellt sicher, dass alle Marktteilnehmer zu denselben Bedingungen handeln, was die Liquidität und Effizienz des Marktes erhöht.

Allerdings: Börsianer sind an diesen vier großen Ablauf-Tagen oft latent nervös, da es mitunter deutliche Kursabschläge gibt. Der Grund: Auslaufende Futures haben an diesen Tagen einen zusätzlichen Einfluss auf die Kurse von Aktien und Anleihen.

Hinzu kommt: Erst wenn die Futures ihre Fälligkeit erreicht haben und damit glattgestellt sind, können Future-Trader ihren Gewinn oder Verlust genau beziffern.

Einige Futures verfallen auch monatlich. Diese kleinen Ablauf-Tage außerhalb des Hexensabbats. Dieser Termin ist vor allem für Anleger relevant, die in Optionen investiert haben. Denn dann verfallen an den Terminbörsen weltweit Optionen auf Aktien und Indizes.

Chance und Risiko

Die Chancen des Future-Handels für Privatinvestoren liegen klar in der bereits erwähnten Hebelwirkung. Das Finanzinstrument erlaubt es mit einer relativ kleinen Sicherheitsmarge große Wetten am Kapitalmarkt abzuschließen und große Gewinne zu realisieren. Dabei sind Terminkontrakte wesentlich einfacher aufgebaut und besser reguliert als andere Derivate, die einen ähnlichen Hebel auf das eingesetzte Kapital erzeugen.

Obendrein sind die Futures-Märkte sehr liquide, sodass Du als Kleinanleger einfach Positionen öffnen und schließen kannst. Die Angebot-und-Nachfrage-basierte Preisbildung ist sehr transparent.

Beispiel-Trade bzw. Rechnung

Zu Veranschaulichung von Commodity- und Finanz-Futures sowie für Kontrakte für andere Basiswerte sollen folgende Beispiele dienen:

Der Ölproduzent: Wir nehmen an, dass ein Ölproduzent plant, im kommenden Jahr 1 Million Barrel an Rohöl zu fördern. Der aktuelle Kurs für ein Barrel Öl liegt zu aktuell bei 75 US$, doch weil der Produzent aufgrund der Markt-Volatilität sinkende Preise erwartet, entschließt er sich, den aktuellen Preis mithilfe eines Futures zu fixieren – also ein Short-Hedge.

Ein einziger Öl-Future an der CME (Chicago Mercantile Exchange) verbrieft aufgrund der Standardisierung der Futures 1.000 Barrel Öl. Im Beispiel des müssten also 1.000 Kontrakte gehandelt werden, um eine Million Barrel abzusichern.

Bei Fälligkeit muss der Produzent die physische Lieferung des Rohöls an den Käufer der Futures-Kontrakte leisten – die festgeschriebene Menge und Qualität. Der Käufer muss 75 US$ pro Barrel zahlen, unabhängig davon, wie sich der Ölpreis tatsächlich entwickelt hat.

Der Chemie-Konzern hat einen jährlichen Bedarf an Erdgas von einer Terawattstunde (TWh = 1 Million Megawattstunden) und der Preis dafür liegt derzeit bei 25 Millionen €. Niederländische TTF-Future auf Erdgas werden für entsprechend für 25 € je Megawattstunde angeboten. Der Konzern muss also 1 Million Kontrakte kaufen, um seinen gesamten Bedarf abzusichern. Hierbei handelt es sich um einen Long-Hedge.

Bei Fälligkeit muss der Verkäufer der Futures-Kontrakte das Erdgas physisch liefern. Der Chemie-Konzern nimmt die Lieferung an diesem Termin gemäß den im Futures-Vertrag festgelegten Bedingungen entgegen.

Der Index-Trader: In diesem Beispiel gehen wir von einem Trader aus, der mit einem steigenden Aktien-Index rechnet, der aktuell bei 1.000 Punkten steht. Bei dem Futures-Kontrakt ist jeder Punkt 10 € wert, was einem Gesamtwert von 10.000 € entspricht. Die Anfangs-Marge des Futures entspricht 10%, der Trader muss also 1.000 € hinterlegen.

Nun blicken wir auf ein Szenario, dass der Index auf 1.050 Punkte steigt. Der Gewinn des Traders beträgt damit (10.500 € - 10.000 € =) 500 €. Fällt der Index hingegen auf 950 Punkte, hat der Trader einen Verlust gemacht von 500 €. In diesem Fall beträgt die hinterlegte Marge nur noch 9,5%. Der Trader erhält dann einen Margin Call – eine Aufforderung also, die Marge wieder über die 10%-Schwelle zu erhöhen.

Wenn der Index auf 950 Punkte fällt, macht der Trader einen Verlust von 500 €, wodurch seine Marge auf 500 € sinkt, was nur noch 5,26% des neuen Kontraktwerts entspricht. Der Trader erhält einen Margin Call und muss 450 € nachschießen, um die Marge wieder auf 10% des Kontraktwerts zu bringen.

Berechnung der Future-Preise

Der Preis eines Futures bildet sich mithilfe von mathematischen Modellen durch Angebot und Nachfrage, und nicht etwa von zwischengeschateten Market-Makern oder Emittenten. Vereinfacht gesagt berechnet er sich aus zwei Kompotenten:

  • dem sogenannten Kassapreis (auch "Spot-Preis")
  • und den Lagerkosten bis zum Erfüllungstag (Cost-of-Carry) zusammen.

Abhängig von der Art des Futures und dem Detaillierungsgrad des Modells können zwei weitere Faktoren in Betracht gezogen werden

  • Dividenden oder Zinsen: Regelmäßige Cashflows (sofern vorhanden), die durch den Basiswert generiert werden, sind zu berücksichtigen.
  • Risikofreier Zinssatz

Der theoretisch erwartete Terminkurs eines bestimmten Futures kann mit diesen Kompotenten recht zuverlässig ermittelt werden. Davon kann sich der Preis jedoch kurzfristig entfernen.

Unabhängig vom Basiswert gilt: Der Kontraktwert des Index-Futures oder Rohstoff-Futures berechnet sich, indem der standardisierte Preis des Futures-Kontrakts mit der Menge oder Größe multipiliziert wird, die der Kontrakt abdeckt.

Nochmal zur Klarstellung: Der Preis des Futures-Kontrakts wird in der Regel in Einheiten des Basiswertes angegeben (Punkte für Indizes, US-Dollar pro Barrel Öl usw.)

Expertenwissen: Wie steigt man ein, Tipps, Einordnung (für wen geeignet, Alternativen, etc.)

Nachdem wir die Basics und Mechanismen des des Futures-Handels besprochen haben, erhältst Du in diesem Abschnitt nützliche Tipps, die dir den Einstieg in diesen chancenreichen Bereich der Börse erleichtern.

So gelingt der Start in den Future-Handel

Die Dinge, die man beim Einstieg in das Futures-Trading beachten muss, können ziemlich überwältigend sein. Im Grunde stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Auf Kosten von viel Lehrgeld und Zeit sich die Fertigkeiten und Inhalte selbst in einem Trail-and-Error-Prozess aneignen. Das bedeutet viele Stunden mit Büchern, Online-Kursen und Webinaren verbringen, um sich Techniken der technischen und fundamentalen Analyse anzueignen.Das schafft zunächst hohe Kosten, ohne dass es sich gleich auszahlen kann. Es wird nämlich oft empfohlen, zunächst ein Demokonto mit "Spielgeld" zu eröffnen, um in einer risikofreien Umgebung mit Futures zu üben. Danach soll man sich zunächst mit Mini-Futures oder gar Micro-Futures hantieren und sich sehr langsam an größere Positionen herantasten, um das Risiko zu reduzieren.
  • Die Alternative ist, dass Du Dich in einem gewöhnlichen Signal-Dienst anmeldest. Dort werden Trades vorgegeben. Für Dich geht es im Grunde nur darum, ein paar Zahlen und Buchstaben, die der Dienstleister dir vorgibt in deine Handelsplattform einzutragen und abzuwarten. Das kann zu wirtschaftlichen Erfolg führen. Der Lerneffekt und der Spaß am Traden bleibt damit aber größtenteils auf der Strecke.
  • Die dritte Variante ist unserer Sicht für Einsteiger die Beste: eine Mitgliedschaft im Premium Trading Club. Dort erhältst du von Cheftrader Andreas Bernstein nicht nur exklusive Aktien-Trades mit hohen Renditen (+38% bis +64%) und effizientes Live-Blitz-Trading. Anders als andere Signaldienste kombiniert der PTC einfache, zeitsparende Trading-Signale mit intensiver persönlicher Unterstützung, um sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Tradern schnellen und stressfreien Erfolg zu ermöglichen. Zudem findet eine reger Austausch der Community im sharedeals.de-Chat statt, wo sich Mitglieder gegenseitig mit nützlichen Infos und Trading-Tipps versorgen. Ein exklusives Eröffnungsangebot sichert den ersten Monat für nur 49 Euro statt 179 Euro plus 44% dauerhaften Rabatt.

Futures-Handel: Alternativen und Einordnung

Mit der Möglichkeit, auf zukünftige Preisbewegungen zu spekulieren und sich gegen Preisrisiken abzusichern, ist der Future-Handel freilich ein wichtiger Bestandteil des globalen Finanzmarkts geworden. Für viele Institutionen und Profi-Händler sind die Terminkontrakte zu einem unverzichtbaren Instrument geworden.

Auch bei Privatanlegern erfreuen sich Futures – insbesondere im Mini-Format – immer größerer Beliebtheit und die Gründe dafür liegen auf der Hand: Sie bieten ähnlich wie andere Derivate gegenüber Aktien und Anleihen höhere Hebelwirkung und Flexibilität. Dabei sind sie im Gegensatz zu Optionen, Forwards und Co. ein einfacher und durchsichtiger gestricktes Finanzinstrument.

Mit dem richtigen Wissen, einer soliden Strategie und diszipliniertem Handeln können Futures eine wertvolle Ergänzung zu Deinem Anlageportfolio darstellen. Beginne dabei stets klein, bilde Dich kontinuierlich weiter und trade zusammen mit Gleichgesinnten wie im PTC. Das macht mehr Spaß, flacht die l

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