Wasserstoff-Aktien 2024: Die Top 15 für Dein Portfolio

Wasserstoff-Aktien gehörten in den vergangenen Jahren zu den gehyptesten Wertpapieren an den Finanzmärkten. Inzwischen ist der Hype allerdings großer Ernüchterung gewichen. Dieser Ratgeber beleuchtet das Thema Wasserstoff-Aktien von allen Seiten. Unter anderem erfährst Du, wie Du in die Wasserstoffindustrie investieren kannst, welche Wasserstoff-Aktien besonders aussichtsreich sind und was Du bei einem Investment in die Branche beachten musst.

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☝️ Das Wichtigste in aller Kürze

    • Wasserstoff ist ein sekundärer Energieträger, mit dem Energie sehr gut gespeichert und transportiert werden kann.
    • Wasserstoff eignet sich vor allem als Energiespeicher für überschüssigen regenerativen Strom und in Anwendungen, deren Elektrifizierung technisch schwierig ist.
    • Als Energielieferant kommt Wasserstoff vor allem in der Industrie, im Verkehrswesen und in der Energiewirtschaft zum Einsatz.
    • Das Marktvolumen der Wasserstoffindustrie wird sich in den kommenden Jahren vervielfachen.
    • In die Wasserstoffbranche kannst Du entweder direkt über Aktien von Wasserstoffunternehmen oder indirekt über den Kauf von Wasserstoff-ETFs, -Fonds oder -Zertifikaten investieren.

„Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt ist.“ Diese Worte von prophetischer Weitsicht wurden bereits im Jahr 1870 vom berühmten französischen Autor Jules Verne geschrieben, einem der Begründer der Science-Fiction-Literatur. Über 150 Jahre später sind Vernes Worte keine Science-Fiction mehr, sondern Wirklichkeit geworden. Seit einigen Jahren scheint es gewiss: Wasserstoff wird in Zukunft einer der wichtigsten Energieträger der Menschheit sein.

In den Jahren 2019 bis 2021 zählten Wasserstoff-Aktien daher zu den gefragtesten Wertpapieren an der Börse. Viele von ihnen haben innerhalb von zwei Jahren ihre Kurse mehr als verzehnfacht. Doch 2022 ist die Blase der Wasserstoff-Euphorie geplatzt. Seitdem haben sich bei fast allen Wasserstoff-Aktien die Kursgewinne der Vorjahre in Luft aufgelöst. Viele der Aktien sind inzwischen zu Pennystocks verkommen, die weniger als einen Euro wert sind.

Grund für die große Ernüchterung an der Börse ist die Tatsache, dass die meisten Wasserstoffunternehmen ihre großen Versprechungen in Bezug auf Wachstum und Profitabilität nicht halten konnten. Die allgemeine Entwicklung der Wasserstoffindustrie vollzieht sich nicht in dem Tempo, das von Unternehmen und Anlegern ursprünglich erhofft wurde. Doch bedeutet das, dass Wasserstoff-Aktien ein generell unattraktives Investment sind?

In diesem Wissensbeitrag bekommst Du eine Antwort auf diese Frage. Zu Beginn des Beitrags lernst Du, was Wasserstoff als Energieträger so besonders macht, welche Arten von Wasserstoff es gibt und in welchen Bereichen er eingesetzt werden kann. Zudem erfährst Du, wie sich der Wasserstoffmarkt voraussichtlich in Zukunft entwickeln wird. Im Anschluss stellt der Beitrag verschiedene Möglichkeiten wie, wie Du in Wasserstoff investieren kannst und stellt einige der wichtigsten Wasserstoff-Aktien in Kurzporträts fort. Den Abschluss des Beitrags bilden die Fragen, ob es eine beste Wasserstoff-Aktie gibt und worauf Du bei einem Investment in Wasserstoff achten solltest.

Was macht Wasserstoff besonders?

Im Zusammenhang mit der Energiewende hin zu einer klimaneutralen Energieerzeugung punktet Wasserstoff mit drei besonderen Vorteilen:

  1. Bei der Verbrennung von Wasserstoff werden keine klima- oder umweltschädlichen Stoffe freigesetzt, also auch kein Kohlenstoffdioxid.
  2. Wasserstoff lässt sich durch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen klimaneutral erzeugen.
  3. Wasserstoff kann im vorhandenen Gasnetz gespeichert und transportiert werden.

Warum hat Wasserstoff so viele Farben?

Wasserstoff ist an sich ein farbloses Gas, doch in den Medien ist sehr häufig von blauem, grauem und grünem Wasserstoff die Rede. Um die Verwirrung komplett zu machen, kommen auch noch die Farben Orange, Pink und Türkis hinzu. Die Farbpalette von Wasserstoff hat den Zweck, die verschiedenen Herstellungsarten und damit das Maß an Klimaneutralität des erzeugten Wasserstoffs voneinander abzugrenzen.

Grüner Wasserstoff

Wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, ist grüner Wasserstoff die klimafreundlichste Wasserstoffart. Die für die Elektrolyse, also die Aufspaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff benötigte Energie liefern erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wasser- oder Windkraft. Grüner Wasserstoff ist damit vollkommen CO₂-neutral.

Grauer Wasserstoff

Grauer Wasserstoff ist die klimaschädlichste Wasserstoffvariante. Die Energie für die Elektrolyse stammt hierbei aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Kohle und Öl. Bei ihrer Verbrennung entstehen Kohlenstoffdioxid und weitere klimaschädliche Gase.

Blauer Wasserstoff

Auch bei blauem Wasserstoff erfolgt die Energiegewinnung für die Elektrolyse durch fossile Brennstoffe. Im Unterschied zu grauem Wasserstoff wird das dabei entstehende CO₂ allerdings unterirdisch gelagert und gelangt nicht in die Atmosphäre.

Türkiser Wasserstoff

Türkiser Wasserstoff entsteht durch die sogenannte „Methanpyrolyse“, bei der das im Erdgas enthaltene Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten wird. Da fester Kohlenstoff ein Granulat ist, kann es beispielsweise in alten Bergwerksstollen gelagert werden, wodurch kein CO₂ freigesetzt wird. Stammt die zur Methanpyrolyse benötigte Energie aus erneuerbaren Energiequellen, ist die Erzeugung von türkisem Wasserstoff vollkommen klimaneutral.

Oranger Wasserstoff

Beim orangen Wasserstoff stammt die für die Elektrolyse benötigte Energie aus Biomasse oder von Abfallverwertungsanlagen. Oranger Wasserstoff ist somit nicht klimaneutral.

Pinker Wasserstoff

Der Strom für die Elektrolyse wird bei pinkem Wasserstoff durch Kernkraft gewonnen. Dabei entsteht zwar kein klimaschädliches CO₂, aber das Problem des radioaktiven Abfalls, der sicher und dauerhaft endgelagert werden muss.

Wo wird Wasserstoff eingesetzt?

Wasserstoff lässt sich heutzutage technisch an jedem Ort der Welt und für jede erdenkliche Anwendung nutzen. Doch nicht immer ist die Nutzung von Wasserstoff auch sinnvoll, denn grundsätzlich lässt sich durch den direkten Einsatz erneuerbarer Energien deutlich mehr klimaschädliches Gas einsparen als bei der Verwendung von Wasserstoff.

Grund dafür ist, dass für die Herstellung von Wasserstoff viel Energie „verloren“ geht. Ein Beispiel zur Verdeutlichung dieser Tatsache: Mit 1 kWh regenerativen Stroms können über eine Wärmepumpe 3,3 kWh Erdgas eingespart werden. Wird der regenerative Strom allerdings zuerst für die Herstellung von Wasserstoff verwendet und die Wärmepumpe anschließend damit betrieben, liegt die Einsparung nur noch bei 0,6 kWh Erdgas.

Das bedeutet, dass der Einsatz von Wasserstoff nur in zwei Umgebungen sinnvoll ist:

  1. Als Energiespeicher für überschüssigen regenerativen Strom
  2. In Anwendungen, deren Elektrifizierung technisch schwierig ist

Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete von Wasserstoff lassen sich in drei Bereiche aufteilen: Industrie, Verkehr und Energiewirtschaft.

Wasserstoff in der Industrie

Wasserstoff wird als Energieträger bislang vor allem in folgenden Industrien eingesetzt:

  • Chemische Industrie: z. B. zur Herstellung von Stickstoffdünger
  • Ölindustrie: z. B. zur Raffinierung von Mineralöl und zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe
  • Stahlindustrie: z. B. zum Betrieb von Hochöfen

Wasserstoff spielt besonders bei Anwendungen eine Rolle, die sich nur schwierig elektrifizieren lassen, wie beispielsweise die Stahlerzeugung.

Wasserstoff im Verkehr

Im Verkehrssektor hat Wasserstoff gegenüber Batterien einen entscheidenden Vorteil: das Gewicht. Vor allem zum Antrieb von schweren Fahrzeugen, wie beispielsweise Loks, Lkws oder Baumaschinen, ist sehr viel Energie notwendig, die nur durch große und schwere Batterien erzeugt werden kann. Die Erzeugung der Antriebsenergie durch Wasserstoff über eine Brennstoffzelle ist bei Fahrzeugen mit hohem Gewicht aktuell wirtschaftlicher darstellbar.

Vor allem bei Zügen und Schiffen ist der Einsatz von Wasserstoff sinnvoll. Dieselbetriebene Loks und Schiffe stoßen sehr große Mengen an klimaschädlichen Gasen aus, die sich durch den Einsatz von Wasserstoff (weitgehend) vermeiden lassen.

Auch Flugzeuge benötigen aufgrund ihrer Masse sehr hohe Energiemengen. Aufgrund der geringen Energiedichte von Wasserstoff ist jedoch ein hohes Wasserstoffvolumen für den Antrieb von Flugzeugen erforderlich, was derzeit noch eine große technische Herausforderung darstellt.

Wasserstoff in der Energiewirtschaft

Wasserstoff ist ein ausgezeichneter Sekundärenergieträger, mit dem Energie gespeichert und transportiert werden kann. An Tagen, an denen es eine Überproduktion an Strom durch erneuerbare Energiequellen gibt, kann der Stromüberschuss für die Elektrolyse von Wasserstoff genutzt werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt lässt sich diese gespeicherte Energie über eine Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie umwandeln und an allen nur erdenklichen Orten nutzen. Dieser Prozess der Energiespeicherung und -nutzung ist vollkommen emissionsfrei.

In der Energiewirtschaft kommt der eingangs erwähnte Vorteil von Wasserstoff zum Tragen, dass die bereits bestehende Gasinfrastruktur problemlos für die Speicherung und den Transport des Gases genutzt werden kann. Allein in Deutschland existieren ein rund 500.000 Kilometer langes Gasnetz und eine Vielzahl an riesigen Untergrund-Gasspeichern.

Wie entwickelt sich der Wasserstoffmarkt in Zukunft?

Bei kaum einer anderen Industrie gehen die Prognosen über die zukünftige Entwicklung so weit auseinander wie bei der Wasserstoffbranche. Das liegt in erster Linie daran, dass es sich um eine immer noch relativ junge Industrie handelt.

Zwar existieren die technischen Grundlagen für die Elektrolyse von Wasserstoff bereits seit Jahrzehnten, aber bislang konnte sich der Energieträger in der Praxis kaum durchsetzen. Erst die durch den fortschreitenden Klimawandel erforderlich gewordene Energiewende hat Wasserstoff zum Durchbruch verholfen.

Wie sich der Wasserstoffmarkt zukünftig entwickeln wird, hängt vor allem an zwei Fragestellungen:

  1. Wie werden sich die Erzeugungskosten von Wasserstoff in Zukunft entwickeln und wie wettbewerbsfähig wird das Gas im Vergleich zu anderen Energieträgern sein?
  2. In welchen Anwendungen wird Wasserstoff in der Praxis zum Einsatz kommen?

In Bezug auf die erste Frage gibt es derzeit nur grobe Schätzungen. Experten gehen davon aus, dass die Erzeugungskosten von grünem Wasserstoff bis 2030 um ein Drittel bis zur Hälfte und bis 2050 um zwei Drittel gegenüber dem aktuellen Niveau sinken werden. Sollte dies der Fall sein, stehen die Chancen gut, dass Wasserstoff in zahlreichen energetischen und industriellen Anwendungen zum Einsatz kommt.

Die nachfolgende Grafik zeigt, wie sich der Wasserstoffbedarf bis zum Jahr 2050 entwickeln könnte. Wie daraus ersichtlich, kommt ein Großteil der zukünftigen Nachfrage aus den Bereichen Industrie, Transport und Gebäudeenergie.

Ein Balkendiagramm, auf dem man ablesen kann, wie sich der weltweite jährliche Wasserstoffbedarf von einer Dekade zur nächsten bis 2050 erhöhen wird.

Die Welt wird im Jahr 2050 fast 10-mal so hungrig nach Wasserstoff sein wie heute. Grafik: Eigene Darstellung

Wie kann man in Wasserstoff-Aktien investieren?

Grundsätzlich stehen Dir die folgenden vier Möglichkeiten zur Verfügung, in Wasserstoff-Aktien zu investieren:

  1. Wasserstoff-Einzelaktien,
  2. Wasserstoff-ETFs,
  3. Wasserstoff-Fonds oder
  4. Wasserstoff-Zertifikate.

Wasserstoff-Einzelaktien

Die Auswahl an Wasserstoff-Aktien ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Das liegt an mehreren Entwicklungen.

Zum Ersten sind viele kleinere, spezialisierte Wasserstoffunternehmen an die Börse gegangen, um sich am Kapitalmarkt Geld für ihre Geschäftsentwicklung zu beschaffen. Die meisten dieser Unternehmen stellen mit Elektrolyseuren die Basistechnologie für die Wasserstoffindustrie her.

Zum Zweiten haben einige Industriekonzerne ihre Wasserstoffaktivitäten in eigenen Einheiten verselbständigt und an die Börse gebracht. Diese Konzerntöchter bieten in der Regel ein relativ breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen.

Und zum Dritten dringen immer mehr Großkonzerne in die Wasserstoffindustrie vor. Dazu gehören vor allem Konzerne aus den Bereichen Öl und Gas sowie Industriegase.

Wasserstoff-ETFs

Exchange-traded Funds, meist nur kurz ETFs genannt, erfreuen sich seit vielen Jahren bei Privatanlegern größter Beliebtheit. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die börsennotierten Aktienfonds bringen Anlegern eine Kombination mehrerer Vorteile.

In erster Linie eignen sich Wasserstoff-ETFs hervorragend für eine Diversifizierung Deines Kapitals über mehrere Unternehmen. Das ist vor allem aus Risikogesichtspunkten geboten, denn Wasserstoff-Aktien zeichnen sich durch eine hohe Volatilität und ein dementsprechend hohes Anlagerisiko aus.

Darüber hinaus ersparst Du Dir mit dem Kauf eines Wasserstoff-ETFs Zeit und Nerven bei der Auswahl von Einzelaktien. Die Aktienauswahl überlässt Du dem Index, der Grundlage für den jeweiligen ETF ist.

Nicht zuletzt sparst Du mit einem Investment über einen Wasserstoff-ETF Geld. Die Transaktionskosten und Verwaltungsgebühren von ETFs sind in der Regel wesentlich geringer als die von Wasserstoff-Fonds.

Wasserstoff-ETFs haben nur einen einzigen Nachteil: Sie erzielen kein Überrenditen. Im Gegensatz zur eigenen Auswahl von Einzelaktien oder einem Wasserstoff-Fonds hast Du mit einem Wasserstoff-ETF keine Möglichkeit, den zugrundeliegenden Basisindex zu schlagen.

Derzeit haben Anleger in Deutschland die Wahl zwischen sieben verschiedenen Wasserstoff-ETFs. Im Vergleich zu ETFs auf andere Branchen sind Wasserstoff-ETFs sehr klein. Nur vier von ihnen weisen ein Anlagevolumen von über 10 Millionen € auf.

ETF Volumen (Mio. €) Vergleichsindex
L&G Hydrogen Economy 391 Solactive Hydrogen Economy Index
VanEck Hydrogen Economy 71 MVIS Global Hydrogen Economy ESG Index
Amundi Global Hydrogen ESG Screened 29 Bloomberg Hydrogen ESG Index
BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy 18 ECPI Global ESG Hydrogen Economy Index

Die vier Vergleichsindizes und folglich Wasserstoff-ETFs unterscheiden sich erheblich in ihrer Zusammensetzung, was sich stark auf ihre Wertentwicklung auswirkt. Vor dem Investment in einen Wasserstoff-ETF solltest Du Dich deshalb eingehend darüber informieren, welche Unternehmen im jeweiligen Vergleichsindex enthalten sind.

Wasserstoff-Fonds

Im Gegensatz zu ETFs haben Investmentfonds den Vorteil, dass sie aufgrund des aktiven Managements durch Branchenexperten eine Überrendite gegenüber einem Vergleichsindex erwirtschaften können. Gesichert ist das Erzielen einer Überrendite allerdings nicht. Statistiken zeigen, dass es langfristig nur einer Minderheit von Fondsmanagern gelingt, ihren Vergleichsmaßstab zu schlagen.

Wie ETFs haben auch Wasserstoff-Fonds den Vorteil, dass Du Dein Geld auf einen Schlag diversifiziert im Wasserstoffsektor anlegen kannst und Dir die Arbeit der Auswahl von Einzelaktien ersparst.

Bei der Entscheidung zwischen Wasserstoff-ETFs und Wasserstoff-Fonds solltest Du auch die Kosten berücksichtigen. Fonds verlangen angesichts ihres aktiven Managements in der Regel eine deutlich höhere Verwaltungsgebühr als ETFs.

Das Angebot an Wasserstoff-Fonds ist im Unterschied zu vielen anderen Industrien gegenwärtig noch sehr begrenzt. Gegenwärtig sind in Deutschland mit dem CPR Investment – Hydrogen und dem GG Wasserstoff R nur zwei Investmentfonds zugelassen, die ausschließlich in Wasserstoff-Aktien investieren. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Erneuerbaren Energien Investmentfonds, die jedoch nur einen Teil ihres Anlagekapitals in Wasserstoff-Aktien investieren.

Wasserstoff-Zertifikate

Eine Alternative zu Wasserstoff-ETFs und -Fonds sind Wasserstoff-Zertifikate. Bei einem Investment in ein Zertifikat sollte Dir jedoch bewusst sein, dass es sich dabei um eine Schuldverschreibung handelt, die von einem Emittenten (z. B. einer Bank) herausgegeben wird. Der Kauf eines Zertifikats ist somit immer mit einem bestimmten Emittentenrisiko verbunden.

Ähnlich wie bei Wasserstoff-Fonds ist das Angebot an Wasserstoff-Zertifikaten derzeit noch sehr begrenzt. Einige Investment- und Großbanken, wie beispielsweise Morgan Stanley und die Société Générale bieten solche Zertifikate an.

Das sind fünfzehn der wichtigsten Wasserstoff-Aktien

Eine Auswahl der wichtigsten Wasserstoff-Aktien zu treffen, ist kein leichtes Unterfangen. Grund dafür ist die große Bandbreite an Unternehmen, die inzwischen in der Industrie aktiv sind. Dazu zählen vor allem spezialisierte Wasserstoffunternehmen, die sich auf die Herstellung von Elektrolyseuren und anderen Komponenten der Wasserstoffinfrastruktur spezialisieren.

Aber auch für große Industriekonzerne, wie beispielsweise Industriegasehersteller, ist Wasserstoff eine logische Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit. Nicht zuletzt spielen auch Mineralölkonzerne und Energieerzeuger eine immer größere Rolle in der Wasserstoffindustrie. Für sie ist der Energieträger von höchster Bedeutung für das Zukunftsziel Klimaneutralität.

In der vorliegenden Auswahl an Wasserstoff-Aktien wurde eine Mischung aus spezialisierten Wasserstoffunternehmen und Industriekonzernen gewählt, die in den Wasserstoffmarkt vorgedrungen sind

Aktie Börsenwert in Mrd. US$
(Anfang 2024)
ISIN
Air Liquide 100 FR0000120073
Ballard Power Systems 1,0 CA0585861085
Bloom Energy 2,5 US0937121079
Cummins 34 US2310211063
Enapter 0,3 DE000A255G02
ITM Power 0,5 GB00B0130H42
Iwatani 2,6 JP3151600008
Linde 75 IE000S9YS762
Nel ASA 0,8 NO0010081235
Nikola 0,9 US6541101050
Plug Power 2,7 US72919P2020
PowerCell Sweden 0,2 SE0006425815
SFC Energy 0,3 DE0007568578
ThyssenKrupp Nucera 2,1 DE000NCA0001
Uniper 27 DE000UNSE026

Vorstellung der wichtigsten Wasserstoff-Aktien im Mini-Porträt

Air Liquide

Air Liquide ist einer der größten Player in der Wasserstoffbranche. Der französische Konzern mit Sitz in Paris ist gemeinsam mit Linde der weltweit größte Hersteller technischer Gase für den industriellen Einsatz.

Wie Linde hat auch Air Liquide in den letzten Jahren seine Geschäftsaktivitäten im Bereich Wasserstoff massiv ausgebaut. Der Konzern entwickelt und vertreibt alltagstaugliche Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie. Die Bandbreite der Lösungen reicht vom Betrieb von Wasserstoff-Pipelines über Betankungslösungen für Autos, Busse und Züge bis zu Antriebssystemen für Flurförderfahrzeuge.
Die Air Liquide-Aktie ist ein Dauerbrenner an der Börse. In den letzten zehn Jahren hat die Aktie des französischen Konzerns um rund 350% zugelegt.

Ballard Power Systems

Ballard Power Systems ist ein kanadischer Hersteller von Brennstoffzellen. Hauptsitz des Unternehmens ist die westkanadische Metropole Vancouver. Kerngeschäftsfeld von Ballard Power ist die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen für den Einsatz in Fahrzeugen. Die Wasserstoffantriebe der Kanadier kommen in Bussen, Zügen, Schiffen, Gabelstaplern und Baumaschinen zur Anwendung. Darüber hinaus produziert Ballard Power Notstromversorgungsmodule, die beispielsweise in Mobilfunkbasisstationen zum Einsatz kommen.

Wie Nel ASA zählt auch das 1979 gegründete Unternehmen zu den ältesten Unternehmen der Wasserstoffbranche. Seinen ersten wasserstoffbetriebenen Bus stellt Ballard Power bereits Ende des 20. Jahrhunderts vor.

Wie so viele Wasserstoff-Aktien erlebte auch Ballard Power Systems in den Jahren 2019 und 2020 einen Hype an der Börse. Von Anfang 2019 bis Anfang 2021 stieg der Kurs der Ballard Power Systems-Aktie ungefähr um den Faktor 15. In den darauffolgenden drei Jahren gingen jedoch alle Kursgewinne dieses Zeitraums wieder verloren und die Aktie notiert derzeit (Stand Ende Januar 2024) auf dem Niveau von Anfang 2019.

Bloom Energy

Bloom Energy produziert und vertreibt Festoxid-Brennstoffzellen für den Einsatz in der stationären Energieversorgung. Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien stellt den sogenannten „Bloom Energy Server“ her, dessen Zellen durch Oxidation elektrischen Strom aus Wasserstoff, Erdgas, Biogas oder Diesel herstellen. Aufgrund seiner geringen Größe eignet sich der Energy Server für Anwendungen in einer Vielzahl von Umgebungen.

Bloom Energy wurde 2001 gegründet. Seit 2018 notiert das Wasserstoffunternehmen an der Börse. Wie die meisten Wasserstoff-Aktien ist auch das Papier von Bloom Energy in den letzten Jahren unter die Räder gekommen. In den vergangenen drei Jahren verlor die Bloom Energy-Aktie über 60% an Wert.

Cummins

Cummins ist einer der weltweit größten Hersteller von Diesel- und Gasmotoren. Seit einigen Jahren ist der US-Konzern mit Sitz in Columbus im US-Bundesstaat Indiana auch im Bereich Wasserstoff aktiv.

2023 fasste Cummins seine Aktivitäten im Geschäftsbereich „New Power“ unter der neuen Marke „Accelera“ zusammen. Accelera ist nicht nur Komponentenlieferant, sondern agiert auch als Integrator im Bereich der Antriebstechnologien. Cummins bietet seinen Kunden unter anderem Brennstoffzellenantriebe für verschiedene Anwendungen.

Die Cummins-Aktie notiert an der New York Stock Exchange. Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend und hat ihren Wert in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Enapter

Enapter ist ein deutsch-italienisches Wasserstoffunternehmen, das Module für die Herstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse mittels des AEM-Verfahrens produziert. Diese Technologie ermöglicht den Bau effizienter und relativ kostengünstiger Elektrolyseure auf Basis standardisierter Module, die sich zu Anlagen unterschiedlicher Größe kombinieren lassen.

Enapter geht auf das italienische Technologieunternehmen ACTA zurück, das bereits 2013 modulare Generatoren zur AEM-Elektrolyse vermarktete. Nach der Insolvenz wurde ACTA 2017 durch den deutschen Unternehmer Sebastian-Justus Schmidt wiederbelebt.

Seit Dezember 2020 notiert die Enapter-Aktie an der Börse. Bislang war der Wasserstoff-Aktie jedoch kein Erfolg an der Börse beschieden. Mit dem Aktienkurs von Enapter ging es in den letzten drei Jahren um 80% bergab (Stand Ende Januar 2024).

ITM Power

ITM Power ist ein britisches Unternehmen, das auf integrierte Wasserstoff-Energielösungen spezialisiert ist. Das Wasserstoffunternehmen ist in den drei Bereich Power-to-Fuel, Energiespeicherung und Wasserstoff für industrielle Verwendungen tätig. Kernprodukt von ITM Power sind modulare Elektrolyseure, die sich zu größeren Einheiten hochskalieren lassen.

Seit 2020 betreibt ITM Power gemeinsam mit Linde Engineering ein Joint Venture unter dem Namen ITM Linde Electrolysis. Der Fokus von ILE liegt in der Produktion von grünem Wasserstoff.

Die Aktie von ITM Power notiert bereits seit 2004 an der Börse. Die Kursentwicklung der Wasserstoff-Aktie unterschied sich in den vergangenen Jahren kaum von ihren Wettbewerbern. Nachdem sich der Kurs der ITM Power-Aktie im Zeitraum von Angang 2019 bis Anfang 2021 fast verdreißigfachte, ging es in den darauffolgenden Jahren genauso schnell bergab. Heute (Stand Ende Januar 2024) notiert die Wasserstoff-Aktie wieder auf dem Niveau von Mitte 2019 und hat den Status eines Pennystocks.

Iwatani

Iwatani ist ein japanischer Mischkonzern, dessen Schwerpunkt im integrierten Energiegeschäft liegt. Der Konzern ist nicht nur ein wichtiger Hersteller von Industriegasen, sondern auch Japans führender Wasserstofflieferant.

Die Expertise von Iwatani im Wasserstoffsektor reicht weit zurück. Bereits Ende der 1970er-Jahre baute der Konzern die erste Produktionsanlage für flüssigen Wasserstoff.

Die Aktien von Iwatani notieren an der Börse Tokio. In den letzten drei Jahren befand sich die Wasserstoff-Aktie mehr oder weniger in einem Seitwärtstrend.

Linde

Im Unterschied zu vielen anderen in diesem Beitrag vorgestellten Unternehmen ist Linde kein reines Wasserstoff-Unternehmen. Linde ist ein globaler Industrie- und Technologiekonzern mit Sitz in der irischen Hauptstadt Dublin. Hervorgegangen ist Linde in seiner heutigen Form aus der Fusion des deutschen Traditionskonzerns Linde AG mit dem US-Wettbewerber Praxair im Jahr 2018.

Linde ist vor allem für die Produktion von Industriegasen bekannt. In diesem Geschäftsbereich ist der Konzern Weltmarktführer. Linde hat sich in den letzten Jahren aber auch stark in der Wasserstoffindustrie engagiert, in der der Konzern mehrere Hundert Projekte verfolgt.

Die Wasserstoff-Aktivitäten von Linde reichen von der Produktion über die Speicherung und den Transport bis zum Vertrieb an Industriekunden. Das macht den Industriegasekonzern zu einem Allroundspieler in der Wasserstoffbranche.

Die Linde-Aktie ist der langfristige Top-Performer unter den Wasserstoff-Aktien. In den letzten drei Jahren legte das Papier des Industriegasekonzerns um insgesamt 85% zu.

Nel ASA

Nel ASA ist ein norwegisches Unternehmen, das Lösungen zur Produktion, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen entwickelt und herstellt. Kerngeschäftsfeld des in der norwegischen Hauptstadt Oslo ansässigen Unternehmens ist die Herstellung von Elektrolyseuren zur Gewinnung von Wasserstoff. Zweitwichtigster Geschäftsbereich von Nel ASA ist die Herstellung von Wasserstofftankstellen.

Gegründet im Jahr 1927 kann Nel ASA mit Fug und Recht als „Urgestein“ der Wasserstoffbranche bezeichnet werden. Seit Jahrzehnten gehören die Norweger zu den technologisch führenden Playern der Industrie. 2001 nahm Nel ASA die erste vollautomatische Fabrik zur Herstellung von Elektrolyseuren im norgewischen Herøya in Betrieb.

Auch die Kursentwicklung der Nel ASA-Aktie unterschied sich in den vergangenen Jahren kaum von der anderer Wasserstoff-Aktien. Auf eine Versiebenfachung des Kurses in den Jahren 2020 und 2021 folgte ein dramatischer Absturz. Heute (Stand Ende Januar 2024) notiert die Wasserstoff-Aktie wieder auf ihrem Kursniveau von Anfang 2020.

Nikola

Nikola ist einer der Pioniere beim Einsatz von Wasserstoff in der Fahrzeugindustrie. Das Unternehmen mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona entwickelt und produziert Elektro-Lastwagen, die sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden. Derzeit stellt Nikola das Lkw-Modell „Tre“ her, das sowohl mit Batterie- als auch mit Wasserstoffantrieb angeboten wird.
Die Nikola-Aktie notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq. Sie wurde in den letzten Jahren von einem Betrugsskandal erschüttert. Die Unternehmensführung stellte bei der Vorstellung von Prototyp-Modellen Behauptungen auf, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen.

Nikola ging im Sommer 2020 an die Börse. Aufgrund des erwähnten Skandals und der schleppenden Geschäftsentwicklung hat die Nikola-Aktie seit ihrem Börsengang über 95% ihres Wertes eingebüßt. Die Wasserstoff-Aktie notiert inzwischen zu Kursen von unter 1 US$ und gilt damit als Pennystock.

Plug Power

Plug Power ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Brennstoffzellen für stationäre Anwendungen, beispielsweise Notstromaggregate, und mobile Lösungen, wie zum Beispiel Flurfördergeräte, entwickelt und herstellt. Neben diesem Kerngeschäftsfeld beliefert das Unternehmen seine Kunden mit Wasserstoff und produziert Anlagen zur Speicherung und Ausgabe von Wasserstoff.

Plug Power hat sich somit in den letzten Jahren zu einem Allroundspieler in der Wasserstoffbranche entwickelt. Das Unternehmen ist an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet.

Plug Power gehört zu den größten Erfolgs- und gleichzeitig Misserfolgsgeschichten an der Börse in den letzten Jahren. Von Anfang 2020 bis Anfang 2021 erlebte die Wasserstoff-Aktie einen unglaublichen Hype und verzwanzigfachte ihren Wert innerhalb eines Jahres. In den darauffolgenden Jahren folgte jedoch ein brutaler Absturz. Anfang 2024 notiert die Plug Power-Aktie wieder auf ihrem Niveau von vor vier Jahren.

PowerCell Sweden

Wie bei den meisten Wasserstoff-Aktien handelt es sich auch bei PowerCell Sweden um einen Entwickler und Hersteller von Brennstoffzellen. PowerCell mit Sitz im schwedischen Göteborg entstand im Jahr 2008 als Ausgründung des Automobilkonzerns Volvo.

Die Brennstoffzellensysteme von PowerCell Sweden kommen in einer Vielzahl von Industrien zum Einsatz, darunter der Luft- und Schifffahrt, der Energieversorgung sowie bei On- und Offroad-Fahrzeugen. Die PowerCell Sweden-Aktie notiert an der Börse Nasdaq Stockholm.

Die Kursentwicklung der PowerCell Sweden-Aktie war in den vergangenen Jahren fast deckungsgleich mit der Entwicklung der meisten anderen Wasserstoff-Aktien. Nach einem Boom in den Jahren 2019 und 2020, in dessen Zuge sich der Kurs der Wasserstoff-Aktie mehr als verzehnfachte, rauschte der Aktienkurs wieder in den Keller. Anfang 2024 notiert die PowerCell Sweden-Aktie wieder auf ihrem Niveau von Anfang 2019.

SFC Energy

SFC Energy ist ein deutscher Hersteller von Direktmethanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für die stationäre, mobile und netzferne Stromerzeugung und -verteilung. Darüber hinaus produziert das in Brunnthal bei München ansässige Unternehmen auch Spannungswandler und Schaltnetzteile. Die Direktmethanol-Brennstoffzellen werden sowohl als kleine, portable Einheiten als auch in Form von Großgeräten angeboten.

Die Wurzeln von SFC Energy reichen bis zum Jahr 2000 zurück. Mit ihrem Börsengang im Jahr 2006 zählt SFC Energy zu den ältesten börsennotierten Wasserstoff-Aktien.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Wasserstoff-Aktien hat sich die SFC Energy-Aktie in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Im Zeitraum 2017 bis 2021 konnte die Wasserstoff-Aktie ihren Wert um nahezu das 15-fache steigern. Seit dem Allzeithoch Ende 2021 hat sich der Aktienkurs von SFC Energy jedoch wieder halbiert.

ThyssenKrupp Nucera

ThyssenKrupp Nucera ist einer der traditionsreichsten Player in der Wasserstoffindustrie. Die Wurzeln des 2022 gegründeten Unternehmens reichen bis zur Gründung der ThyssenKrupp-Elektrolyseabteilung im Jahr 1960 zurück.

ThyssenKrupp Nucera stellt Analgen mit Schwerpunkt im Bereich der elektrochemischen Industrie her. Kerngeschäftstätigkeit ist die Produktion von Elektrolyseuren für die Herstellung von Wasserstoff.
Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund wurde im Juli 2023 vom Mutterkonzern ThyssenKrupp an die Börse gebraucht. ThyssenKrupp hält mit 50,2% der Anteile nach wie vor die Mehrheit an Nucera.

ThyssenKrupp Nucera war bislang keine Erfolgsgeschichte an der Börse. Bis Oktober 2023 verlor die Wasserstoff-Aktie über 30% ihres Wertes. Seitdem hat sich der Kurs der ThyssenKrupp Nucera-Aktie jedoch stabilisiert.

Uniper

Uniper mit Sitz in Düsseldorf ist einer der größten europäischen Betreiber von Gas- und Kohlekraftwerken. Außerdem ist der deutsche Konzern im internationalen Gashandel tätig.

Uniper entstand im Jahr 2016 durch die Abspaltung der konventionellen Stromerzeugung aus Gas, Kohle und Wasserkraft und des globalen Gashandels vom deutschen Energiekonzern E.ON. Als Folge des Ukrainekrieges musste Uniper durch die Bundesrepublik Deutschland vor der Insolvenz gerettet werden. Seit Dezember 2022 gehören rund 99% der Aktien dem deutschen Staat.

Uniper mischt seit einiger Zeit ebenfalls in der Wasserstoffindustrie mit. Der Energiekonzern betreibt mehrere Power-to-Gas-Anlagen, bei denen Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Wasserstoff umgewandelt wird. In einem Folgeschritt kann der erzeugte Wasserstoff für die Herstellung von synthetischem Methan oder synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) genutzt werden.

Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 kam es zu einem dramatischen Kurssturz der Uniper-Aktie. Bis Ende des Jahres verlor sie rund 95% an Wert. Seit der staatlichen Rettung hat sich der Aktienkurs wieder leicht erholt.

Was sind die besten Wasserstoff-Aktien?

Die beste oder besten Wasserstoff-Aktie(n) gibt es nicht. Zum einen ist die historische Kursentwicklung von Unternehmen an der Börse generell kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance einer Aktie. Zum anderen unterscheiden sich Wasserstoff-Aktien sehr stark hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit voneinander.

Die 15 in diesem Beitrag vorgestellten Unternehmen lassen sich grob in drei Gruppen einteilen:

  1. Spezialisierte Wasserstoff-Unternehmen, wie Ballard Power Systems, Bloom Energy, Enapter, ITM Power, Nel ASA, Nikola, Plug Power, PowerCell Sweden und SFC Energy
  2. Verselbständigte Konzerntochtergesellschaften, wie Uniper und ThyssenKrupp Nucera
  3. Konzerne, wie Air Liquide, Cummins, Iwatani und Linde

Die Liste der hier vorgestellten Wasserstoff-Aktien ist selbstverständlich nicht vollständig. Vor allem wurde auf die Vorstellung einer Gruppe von Unternehmen verzichtet, die in den letzten Jahren ihr Wasserstoffgeschäft massiv ausgeweitet hat, und zwar die großen internationalen Mineralölkonzerne.
BP, Shell, TotalEnergies und viele weitere Öl- und Gaskonzerne investieren seit geraumer Zeit Milliardenbeträge in Wasserstoffprojekte in aller Welt. Für sie ist Wasserstoff eines der wichtigsten Zukunftsfelder, um mittelfristig klimaneutral zu wirtschaften.

Die Wasserstoffbranche steckt gegenwärtig noch in den Kinderschuhen. Erst in den kommenden Jahren wird die Branche anfangen, in industriellem Maßstab zu arbeiten. Viele Unternehmen haben aufgrund der noch niedrigen Umsätze mit sehr hohen Verlusten zu kämpfen.

Diese Verluste sind vor allem für die kleineren, spezialisierten Wasserstoff-Unternehmen ein Problem. Sie verfügen nicht über die finanziellen Ressourcen von Konzernen oder Konzerntöchtern und sind deshalb auf regelmäßige Kapitalerhöhungen zur Finanzierung ihres Geschäfts und ihrer Investitionstätigkeit angewiesen.

Anleger können vor diesem Hintergrund davon ausgehen, dass sich die Struktur der Wasserstoffbranche in den kommenden Jahren stark verändern wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden einige der vorgestellten Wasserstoff-Unternehmen langfristig nicht überleben. Dafür werden neue Player in den Markt eintreten.

Tipps und Tricks beim Investieren in Wasserstoff-Aktien

Die vorherigen Unternehmensporträts haben gezeigt, dass Wasserstoff-Aktien in den letzten fünf Jahren einen sogenannten „Boom and bust cycle“ durchlaufen haben. Nach einem massiven Hype in den Jahren 2019 und 2020 haben fast alle Wasserstoff-Aktien in den Jahren 2021 bis 2023 ihre Kursgewinne der beiden Vorjahre wieder vollständig verloren. Da die Wasserstoffindustrie noch in den Kinderschuhen steckt, musst Du einige wichtige Regeln beim Investieren in dieser Branche berücksichtigen.

  1. Sei nicht perfektionistisch

Wasserstoff ist eine Hightech-Branche, die durch eine hohe Dynamik an technologischer Innovation gekennzeichnet ist. Die Konsequenz daraus ist, dass es ständig neue technologisch führende Unternehmen gibt. Dementsprechend ist es für Dich als Anleger nahezu unmöglich, die neuen Tech-Stars dieser Branche im Voraus zu identifizieren. Perfektionismus bei der Auswahl von Wasserstoff-Aktien ist deshalb fehl am Platz.

  1. Diversifiziere Deine Geldanlage

Die Diversifikation Deiner Geldanlage an der Börse ist ein generelles Gebot. Bei Wasserstoff-Aktien hat dieses Gebot eine noch viel größere Bedeutung. Die Aktien von Wasserstoff-Unternehmen sind notorisch volatil und unberechenbar. Nicht selten schwanken ihre Kurse um mehr als 50% pro Jahr. Deshalb solltest Du niemals in eine einzelne Wasserstoff-Aktie investieren, sondern Dein Geld über mindestens zehn Einzelaktien streuen. Alternativ bietet sich zur Diversifikation auch ein Investment über einen Wasserstoff-ETF oder Wasserstoff-Fonds an.

  1. Eigne Dir Knowhow an

Wie zuvor erwähnt, ist Wasserstoff eine Hightech-Branche mit einer hohen Industriedynamik. Was heute noch Standard ist, kann morgen bereits veraltet sein. Als Investor in die Wasserstoffindustrie solltest Du deshalb ein Grundverständnis für die Industrie und ihre technologischen Grundlagen mitbringen. Ein blindes Investieren in einen möglichen nächsten Wasserstoff-Hype wird Dir höchstwahrscheinlich keinen Anlageerfolg bescheren.

  1. Bleibe geduldig

Es wird noch einige Jahre dauern, bis sich eine Grundstruktur der Wasserstoffindustrie herausbilden wird. Derzeit ist noch sehr viel im Fluss und niemand kann sagen, wer die Gewinner und die Verlierer der Branchenentwicklung in den kommenden Jahren sein werden. Bei einem Investment in Wasserstoff-Aktien solltest Du deshalb eine Portion Geduld mitbringen. Es kann mehrere Jahre dauern, bis Unternehmen sich am Markt durchsetzen und die Börse dies in Form eines steigenden Aktienkurses honoriert.

  1. Achte auf die Zahlen

Die meisten Wasserstoffunternehmen schreiben seit ihrem Börsengang rote Zahlen. Extrem hohe Verluste in Höhe eines Vielfachen des Umsatzes sind keine Seltenheit. Aufgrund ihrer Verluste und folglich negativen Cashflows sind viele Wasserstoffunternehmen auf regelmäßige Kapitalerhöhungen angewiesen. Das bedeutet wiederum, dass Du als Aktionär mit einer Verwässerung Deiner Anteile rechnen musst. Achte deshalb besonders auf die Entwicklung der wichtigsten Finanzkennzahlen.

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