Cannabis-Aktien: Warum Zögern jetzt bares Geld kostet

Cannabis-Boom in Deutschland: Trotz holpriger Teillegalisierung winken Anlegern jetzt ungeahnte Renditen. Wo sich die wahren Multibagger-Chancen auftun und wie Du vom explosiven Wachstum eines Milliardenmarkts profitieren kannst – die überraschende Wende im grünen Goldrausch.

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Als Deutschland 2021 die Cannabis-Legalisierung ankündigte, träumten viele von einem Goldrausch.

Doch statt eines boomenden Milliardenmarktes für Freizeit-Cannabis brachte das am 1. April 2024 in Kraft getretene Gesetz zunächst Ernüchterung. Was als kühner Plan begann, schrumpfte zu einem Kompromiss. Europarechtliche Hürden zwangen die Ampel-Koalition, ihre ursprünglichen Pläne drastisch zurückzuschrauben. Der erhoffte kommerzielle Markt blieb aus, stattdessen kamen Cannabis-Clubs und begrenzte Eigenanbau-Regelungen. Für Unternehmen und Anleger platzte der Traum vom großen Geld. Doch während der Freizeit-Markt auf Eis liegt, erlebt ein anderer Sektor einen unerwarteten Boom: medizinisches Cannabis.

Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe der holprigen Teillegalisierung und zeigt auf, warum sich trotz aller Hindernisse für Unternehmen und Investoren nun riesige Renditechancen auftun.

Kiffen ja, Kassieren nein: Frust auf dem Freizeit-Cannabismarkt

Was als kühner Plan begann, endete vorerst als abgespecktes Gesetz, das Wirtschaft und Investoren bitter enttäuschte.

Am 1. April 2024 trat in Deutschland das Cannabis-Gesetz in Kraft, doch der Weg hin zur Teillegalisierung glich einer Achterbahnfahrt. Deutsche und internationale Branchen-Player hatten wie viele Anleger zunächst auf einen milliardenschweren, boomenden Freizeit-Markt gehofft, ähnlich wie in Kanada und den USA. Für sie entpuppte sich das Gesetz letztlich aber als große Ernüchterung statt als Goldrausch. Die Erwartungen mussten drastisch zurückschraubt werden.

Doch wie kam es zu diesem Hin und Her? Und noch wichtiger: Warum ebnet das Gesetz im Medizinalcannabis-Bereich dennoch den Weg zum Milliardenmarkt?

Studie: Größerer Markt als Weinindustrie möglich

Im November 2021 erlebte die deutsche Drogenpolitik den großen Knall.

Die neu gewählte Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP verlautbarte in ihrem Koalitionsvertrag 2021-2025 erstmals offiziell ihren Willen: Cannabis mit dem Ziel zu legalisieren, den Schwarzmarkt einzudämmen, die Qualität zu kontrollieren und den Jugendschutz zu stärken. Gleichzeitig sollten damit Milliarden von Euro an Steuergeldern eingetrieben werden. Vorgesehen war von Anfang an die „kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken für Erwachsene in lizenzierten Geschäften“.

Das Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) veröffentlichte prompt ein Update einer früheren Studie zum Marktpotenzial dieses Vorhabens. Das Resultat: Bei einem angenommenen Preis von 10 € je Gramm könnte der jährliche Brutto-Umsatz eines legalisierten Cannabis-Markts in Deutschland auf 3,8 bis 4,2 Milliarden € hinauslaufen. Damit würde man auf Anhieb die mächtige Weinindustrie überflügeln, die 2022 einen Umsatz von 3,2 Milliarden erzielte.

Für den Staatshaushalt lockten ebenfalls riesige Summen. Die DICE-Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Justus Haucap berechnete auch die fiskalischen Effekte. Das erstaunliche Ergebnis: Eine Legalisierung könnte dem Staat jährlich rund 4,7 Milliarden € an zusätzlichen Einnahmen und Einsparungen bringen.

Eine 180-Grad-Wende in der deutschen Drogenpolitik, die einen Milliardenmarkt eröffnen würde, schien mit der Ankündigung der Ampel-Koalition greifbar.

In die Branche schwappte eine Welle der Euphorie, Aktienkurse schossen getrieben von Spekulationen in die Höhe.

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Cannabis-Firmen scharren mit den Hufen

Zahlreiche Unternehmen entwickelten prompt konkrete Pläne, den potenziellen Milliardenmarkt zu erobern.

Exemplarisch dafür steht die in München ansässige SynBiotic SE, die sich als "Deutschlands Cannabis-Unternehmen" positioniert hatte. Die Firma wollte unter der Marke „Heesh“ eine Franchise-Kette für Cannabisprodukte aufbauen und plante zu dem Zweck ein Joint Venture mit der Enchilada-Gruppe, einem Gastronomie-Spezialisten. Dabei sollte das Know-how der Enchilada-Gruppe in den Bereichen Jugendschutz und Produktempfehlungen – ähnlich wie beim Alkoholverkauf – eine wichtige Rolle spielen.

Auch internationale Big-Player wie Aurora Cannabis, Canopy Growth, Tilray wollten sich frühzeitig ein Stück vom Kuchen sichern und investierten ebenfalls in Produktionskapazitäten und Vertriebsstrukturen – bis schließlich die Realität einzog.

Desaster für Freizeitgras-Industrie: Doch keine Fachgeschäfte

Fast ein ganzes Jahr hat es gedauert, bis die neue Bundesregierung ihr erstes Eckpunktepapier zur Legalisierung veröffentlichte.

Daran wird deutlich, dass es sich um ein überaus komplexes Vorhaben handelt – und nach schwierigen Gesprächen der Ampel-Politiker mit der EU-Kommission stellte sich heraus: Die Koalition hatte die Komplexität der völker- und europarechtlichen Verpflichtungen unterschätzt und musste mit ihren Legalisierungsplänen im ökonomisch entscheidenden Punkt zurückrudern.

Das Vorhaben der lizenzierten Fachgeschäfte – die Voraussetzung dafür, dass für Unternehmen insgesamt Milliardenumsätze einzufahren wären – scheiterte vorerst an mehreren internationalen Rechtshürden.

Europas offene Grenzen werden zur Barriere

Das erste Hindernis war das Schengener Durchführungsübereinkommen (SDÜ), das Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, unerlaubten Handel mit Cannabis zu unterbinden.

Zwar gab es für die Regierung durchaus Gründe, an ihrem Vorhaben festzuhalten. So könnte eine Legalisierung argumentativ als effektivste Maßnahme zur Unterbindung des unerlaubten Handels gesehen werden. Europas offene Grenzen wurden jedoch zum Stoppschild. Das Problem: Da innerhalb des Schengenraums keine Grenzkontrollen stattfinden, könnte ein legaler Handel in Deutschland dazu führen, dass Cannabis unkontrolliert in andere EU-Länder gelangt.

Dies würde gegen die Verpflichtung verstoßen, den unerlaubten Handel mit Drogen zu verhindern.

EU-Rahmenbeschluss und völkerrechtliche Abkommen als Hindernis

Im Weg der Regierungspläne stand zudem der EU-Rahmenbeschluss mit dem sperrigen Namen „2004/757/JI“.

Diese Regelung verbietet den Cannabishandel, wenn er nicht wissenschaftlichen oder medizinischen Zwecken dient – aber nur dann, wenn er „ohne entsprechende Berechtigung“ erfolgt. Eine staatliche Lizenzierung für Cannabis-Fachgeschäfte, so das Kalkül der Bundesregierung, könnte als solche Berechtigung anerkannt werden. Dennoch: Ausnahmen waren primär für medizinische und wissenschaftliche Zwecke gedacht. Eine einseitige deutsche Auslegung hätte zudem die angestrebte Harmonisierung des Strafrechts in der EU untergraben und auch gegen übergeordnete völkerrechtliche Verpflichtungen verstoßen.

So ist Deutschland an mehrere internationale Abkommen gebunden, darunter das UN-Einheitsabkommen von 1961 sowie das Übereinkommen von 1988 gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen. Auch diese Verträge untersagen den Handel mit Cannabis zu nicht-medizinischen Zwecken. Zwar gibt es Spielräume für nationale Regelungen im Bereich des Eigenkonsums oder gemeinschaftlichen Anbaus, aber ein kommerzieller Markt wäre völkerrechtlich problematisch gewesen.

Wenn die Ampel-Koalition sich über diese Bedenken hinweggesetzt hätte, wären Vertragsverletzungsverfahren durch die EU-Kommission oder Klagen anderer Mitgliedstaaten wahrscheinlich die Folge gewesen – ein großes rechtliches und politisches Risiko.

Social Clubs statt Fachgeschäfte: Milliarden-Traum vorerst geplatzt

Angesichts dieser rechtlichen Hindernisse entschied sich die Bundesregierung, ihre ursprünglichen Pläne des kommerziellen Cannabis-Markts vorerst über Bord zu werfen.

Im April 2023 präsentierten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir überarbeitete Eckpunkte. Zum Entsetzen der Freizeit-Cannabis-Industrie wurde statt eines freien Verkaufs in Fachgeschäften das Modell der nicht-gewerblichen Anbauvereinigungen vorgestellt.

Hohe Investitionen waren damit ins Leere gelaufen, der Traum vom großen Geschäft war vorerst geplatzt. Die Aktienkurse von SymBiotic und Co. rauschten wieder in den Keller.

Neuer Fokus auf Regelungen im nicht-kommerziellen Bereich

Das am 1. April 2024 in Kraft getretene Cannabisgesetz spiegelt in einem Zwei-Säulen-Modell die wesentlichen Aspekte des überarbeiteten Plans wider.

Die wichtigsten Regelungen der Teillegalisierung (Säule 1):

  • Eigenanbau: Erwachsene dürfen bis zu drei weibliche, blühende Cannabispflanzen privat anbauen.
  • Besitz: Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit wird straffrei. Zu Hause sind sogar 50 Gramm erlaubt. Vor Schulen, Kitas und Spielplätzen bleibt der Joint aber tabu – ein 100-Meter-Bann schützt die Jugend.
  • Cannabis Social Clubs: Diese nicht-gewinnorientierten Vereine dürfen Cannabis für ihre Mitglieder anbauen und abgeben. Die Clubs sind auf maximal 500 Mitglieder begrenzt, die jeweils bis zu 25 Gramm pro Tag und 50 Gramm pro Monat beziehen können. Für junge Erwachsene (18-21 Jahre) gelten reduzierte Mengen.
  • Straßenverkehr: 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blut sind die Grenze. Dieser neue Wert stellt eine deutliche Erhöhung gegenüber dem vorherigen Limit von 1 Nanogramm dar und macht Deutschland zum EU-Land mit dem höchsten erlaubten THC-Grenzwert für Autofahrer.

Säule 1 zielt darauf ab, den Zugang zu Cannabis auf legalem Weg zu ermöglichen, ohne direkt mit EU-Recht zu kollidieren, und ermöglicht damit Schritte in Richtung einer progressiveren Drogenpolitik. Bei den Cannabis-Clubs verläuft die Umsetzung des Gesetzes bislang jedoch schleppend. Die Bürokratie bremst: Anträge sind aufwendig, ihre Bearbeitung dauert mehrere Monate. Von bundesweit insgesamt 366 bis Mitte Oktober 2024 gestellten Anträgen wurden bislang nur 21 Genehmigungen für Cannabis-Anbauvereinigungen in Deutschland erteilt.

Die Koalitionsfraktionen wollen nachbessern, die Kontrolle der Anbauvereinigungen flexibilisieren und den Ländern mehr Spielraum beim Umgang mit Großanbauflächen geben – bislang mit überschaubarem Erfolg.

Kommerzieller Bereich als Testballon

Die zweite Säule sieht wissenschaftlich begleitete Modellprojekte vor, die kommerzielle Lieferketten testen sollen.

In ausgewählten Städten und Kreisen soll der Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften als Testballon erlaubt sein. Unternehmen würden dort in überschaubaren Mengen Cannabis produzieren, vertreiben und an Erwachsene verkaufen dürfen. Die Projekte sollen fünf Jahre laufen und die Auswirkungen auf Jugendschutz, Gesundheit und Schwarzmarkt untersuchen und letztlich Erkenntnisse darüber liefern, ob ein kommerzieller Markt langfristig umsetzbar ist.

Der Weg hin zur Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für dieses Vorhaben erweist sich jedoch ebenfalls als äußerst steinig. Der ursprüngliche Plan sah vor, einen Gesetzentwurf für die zweite Säule nach der Sommerpause 2023 vorzulegen. Dieser Zeitplan wurde jedoch nicht eingehalten.

Bis heute gibt es keinen konkreten Gesetzentwurf für die bundesweite Umsetzung der zweiten Säule.

Städte üben Druck auf Regierung aus

Obwohl die rechtliche Grundlage auf Bundesebene noch nicht geklärt ist, bereiten sich Städte und Kommunen proaktiv auf mögliche Pilotprojekte vor.

Hannover und Frankfurt am Main haben als erste Städte konkrete Pläne für Modellversuche zum kontrollierten Cannabis-Verkauf angekündigt. Der Start ist für Anfang 2025 geplant. In Berlin sollen ab Sommer 2025 in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln mehrere Cannabis-Fachgeschäfte im Rahmen eines Modellprojekts öffnen.

Die Ankündigungen für 2025 sind zwar eher Absichtserklärungen als verbindliche Starttermine. Für die Eigeninitiative gibt es aber mehrere gute Gründe. So wollen Städte und beteiligten Forschungseinrichtungen bereit sein, sobald die Bundesregierung grünes Licht gibt. Gleichzeitig wird Druck auf die Bundesregierung ausgebaut, die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zügig zu schaffen.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die geplanten regionalen Modellprojekte möglicherweise mittels bereits bestehender Rechtsgrundlagen genutzt werden könnten.

Pilotprojekte wahrscheinlich ohne neues Gesetz möglich

So stehen die Chancen mittlerweile gut, dass die Cannabis-Modellprojekte auch ohne ein weiteres Gesetzesvorhaben starten können.

Hintergrund: Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat einen Entwurf für eine „Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung“ (KCanWV) erarbeitet, der Mitte Dezember 2024 von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterzeichnet wurde.

Diese Verordnung überträgt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) die Zuständigkeit für die Prüfung und Begleitung von Forschungsanträgen im Bereich Konsumcannabis. Die BLE ist dem legalisierungsfreundlichen Landwirtschaftsministerium unterstellt und wird voraussichtlich offener für die Projekte sein wird als das bisher zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Das ebnet den Weg, Modellprojekte über einen bereits bestehenden „Forschungsparagrafen“ umzusetzen.

Stillstand bei Säule-2-Gesetz

Dass die Bundesregierung sich für diesen pragmatischen Schritt entschieden hat, deutet bereits an, dass sich an dem Stillstand des Modellprojekt-Gesetzes sobald nichts ändern dürfte.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) versichert zwar, weiterhin an einem Entwurf für die zweite Säule zu arbeiten. Konkrete Fortschritte sind jedoch nicht erkennbar. Die Verzögerung wird auf komplexe fachliche und rechtliche Fragen sowie notwendige Abstimmungen zwischen den beteiligten Ressorts zurückgeführt.

Unternehmen und Anleger brauchen sich auf absehbare Zeit damit keine Hoffnungen auf eine echte Revolution im Freizeit-Cannabismarkt zu machen – insbesondere mit der Aussicht, dass nach den kommenden Bundestagswahlen eine CDU-geführte Regierung das Ruder übernehmen könnte.

CDU-Chef Merz würde Cannabis-Gesetz „umgehend rückgängig machen“

Sicher ist: In der CDU-Fraktion zweifelt man grundsätzlich an der Umsetzbarkeit der zweiten Säule.

Die Möglichkeit, dass die Christdemokraten bald die Regierungsgeschäfte übernehmen und die Bemühungen um die zweite Säule der Cannabis-Legalisierung zunichte machen, ist real. Das könnte den Hoffnungen auf einen kommerziellen Freizeit-Cannabismarkt einen weiteren herben Rückschlag versetzen. CDU-Chef Friedrich Merz hat sogar erklärt, dass die Union bei einer Regierungsübernahme das Cannabis-Gesetz „umgehend rückgängig machen“ würde. Diese Haltung wird von vielen in der Partei geteilt, die die Legalisierung als „Irrweg“ betrachten.

Unternehmen und Investoren müssen sich nach einem Regierungswechsel wohl auf weitere mögliche Rückschläge und Verzögerungen einstellen – wahrscheinlich aber nur für den kommerziellen Freizeit-Cannabismarkt.

Medizinisches Cannabis: Wachstumsmarkt trotz politischer Unwägbarkeiten

Während der kommerzielle Bereich des Cannabis-Markts vorerst nur ein Testfeld für eine mögliche weitergehende Liberalisierung in der Zukunft bleibt, hat der Markt für medizinisches Cannabis seit der Teillegalisierung im April 2024 einen neuen Aufschwung erlebt – und die Prognosen deuten weiter auf rasantes Wachstum.

Allein im zweiten Quartal 2024 kletterten die Importe von medizinischem Cannabis um rund 44% auf über 11.700 Kilogramm. Die BfArM hat zudem den Ausschreibungsprozess für den Anbau von medizinischem Cannabis aufgehoben, was zu einer deutlichen Erhöhung der inländischen Produktion führen wird. Statt komplizierter Vergabeverfahren genügt nun eine Erlaubnis. Die Cannabisagentur kauft nicht mehr zentral ein, Unternehmen können direkter agieren.

Laut dem aktuellen German Cannabis Report von Prohibition Partners wird erwartet, dass die Verkaufszahlen im Jahr 2024 auf 420 Millionen € steigen und bis 2028 über 1 Milliarde € erreichen. Dem BfArM zufolge könnte diese Marke sogar schon 2026 geknackt werden.

Sicher ist: Für Unternehmen im Medical-Marihuana-Bereich und ihre Investoren ist der neue Milliardenmarkt damit in Reichweite – auch ohne neue Gesetze.

Starker Wachstumsschub durch das in Q2 2024 in Kraft getretene Cannabisgesetz. Datenquelle: BfArM 2024

Medizinalcannabis: Vom Nischenprodukt zum Massenmarkt

Die Faktoren für dieses rasante Wachstum sind zahlreich.

Auch wenn Cannabis bereits seit 2017 für medizinische Zwecke legalisiert wurde, hat das neue Cannabisgesetz die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch einmal verändert und auch für den pharmazeutischen Gebrauch von Cannabis neue Möglichkeiten eröffnet. Allein die Entfernung von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz erleichtert Verschreibung, Abgabe und Vertrieb erheblich. Auch Ärzte und Apotheker atmen auf: weniger Bürokratie, mehr Zeit für die Behandlung. Ärzte können Cannabis für jede Erkrankung verschreiben, die ihren Patienten helfen könnte. Rezepte für Medizinalcannabis verlieren ihre Gültigkeit nun nach 28 Tagen für gesetzlich Versicherte und nach 90 Tagen für Privatversicherte, anstelle der bisherigen 7 Tage. Im Juli 2024 wurden zudem Vorschläge genehmigt, um den Erstattungsprozess zu vereinfachen, was den Zugang für Patienten weiter erleichtern sollte. Es ist eine deutliche Verlagerung des illegalen Konsums in den medizinischen Bereich festzustellen.

All das führt zu einem deutlichen Anstieg der Patientenzahlen. Innerhalb weniger Monate seit der Neueinstufung sind die Patientenzahlen bereits um ein Vielfaches auf derzeit 200.000 bis 300.000 gestiegen – mit gewaltigem Aufwärtspotenzial. Wenn man für die weitere Entwicklung Statistiken aus den US-Staaten Florida und Kalifornien zugrunde legt, könnte die Zahl der Cannabis-Patienten in naher Zukunft auf bis zu 5 Millionen klettern.

Immense Umsatz- und Renditepotenziale also für die Wirtschaft und frühe Investoren.

Der Medizin-Cannabis-Sektor verspricht Milliarden-Renditen. Welche Aktien besonders profitieren könnten, erfährst Du in unserem Wissensbeitrag zu den Top-Cannabis-Aktien!

Pharma-Cannabis: Dynamisches Wachstum trotz Regulierungsfragen

Auf dem deutschen Medical-Marihuana-Markt herrscht entsprechend Goldgräberstimmung.

Verschiedene börsennotierte Pharma-Unternehmen haben sich in Deutschland etabliert und versorgen Arztpraxen und Apotheken mit einem breiten Spektrum an Präparaten auf Cannabinoidbasis. Der wissenschaftliche und ökonomische Ansatz, den ebenjene Unternehmen verfolgen, kann sehr unterschiedlich sein und sorgt für große Vielfalt und ein beachtliches Wachstum auf dem deutschen Medikamentenmarkt.

Diese bisherigen Entwicklungen zeigen, dass der medizinische Cannabismarkt in Deutschland durch das neue Gesetz einen signifikanten Wachstumsschub erhalten hat und sich zu einem dynamischen und vielversprechenden Sektor entwickelt – ungeachtet der Debatten um eine mögliche konservative Kehrtwende in der Cannabis-Politik nach den bevorstehenden Bundestagswahlen.

Medizin-Cannabis trotzt politischem Klimawandel

Selbst im Schatten einer möglichen CDU-geführten Regierung dürfte die Zukunft für Deutschlands medizinische Cannabis-Industrie hell erstrahlen.

Tatsache ist: Christdemokraten, traditionell skeptisch gegenüber einer umfassenden Legalisierung, zeigen sich beim Thema medizinisches Cannabis aufgeschlossen. Basierend auf den Aussagen von CDU-Vertretern ist der medizinische Cannabis-Markt in Deutschland deutlich weniger gefährdet als der Freizeitmarkt. Schließlich hat sich es als wirksame Therapieoption für viele Patienten etabliert. Hinzu kommt: Da der medizinische Cannabis-Markt bereits etabliert ist und wirtschaftliche Bedeutung hat, hätte eine Wende spürbare ökonomische Negativfolgen. Eine Rücknahme dieser medizinischen Fortschritte wäre damit politisch heikel und wirtschaftlich unklug.

Investoren und Unternehmen können also aufatmen: Die medizinische Cannabis-Industrie in Deutschland dürfte auch unter einer konservativen Regierung weiter florieren.

Der Markt ist zu vielversprechend, die Nachfrage zu groß und die positiven Effekte für Patienten zu offensichtlich, als dass selbst die CDU diesen Zug aufhalten könnte.

Vom Kiffer-Traum zum Pharma-Boom: Deutschlands Cannabis-Realität

Nachdem die Bundesregierung 2021 ihren Legalisierungswillen bekannt gegeben hatte, galt Deutschland als potenzieller Vorreiter für eine liberalere Cannabis-Politik in Europa.

Als größte Volkswirtschaft der EU hätte eine vollständige Legalisierung in Deutschland erheblichen Einfluss auf andere Mitgliedsstaaten gehabt. Experten erwarteten ausgelöst durch Deutschlands Vorbildwirkung einen Dominoeffekt.

Doch was als revolutionärer Wurf geplant war, schrumpfte zu einem Kompromiss. Die Regierung wählte einen pragmatischen Ansatz, der den Freizeit-Konsum legalisiert, aber bis auf kleine Pilotprojekte vorerst keine lizenzierten Fachgeschäfte zulässt. Sie tat das, um keinen rechtlichen und politischen Ärger zu riskieren. Die europarechtlichen Vorgaben haben der Ampel-Koalition deutlich aufgezeigt, dass eine umfassende Legalisierung von Cannabis in Deutschland ohne grundlegende Änderungen auf EU- und internationaler Ebene kaum möglich ist.

Ein kommerzieller Markt bleibt damit vorerst ausgeschlossen, der große Boom bleibt aus.

Medizinisches Cannabis – ein Wachstumsmarkt mit stabiler Zukunft

Unternehmen und Anleger, die auf einen Milliarden-Markt für Freizeit-Cannabis gehofft haben, müssen sich auf einen gänzlich anderen Teil des Geschäfts konzentrieren.

So erlebt der medizinische Cannabis-Markt in Deutschland seit der Teillegalisierung im April 2024 einen bemerkenswerten Aufschwung. Trotz möglicher politischer Veränderungen bleibt die Zukunft dieses Sektors vielversprechend. Die Patientenzahlen steigen rasant, und Prognosen deuten darauf hin, dass das Marktvolumen sich in wenigen Jahren verdoppeln und die Milliarden-€-Grenze knacken wird. Selbst unter einer konservativen Regierung dürfte der medizinische Cannabis-Markt weiter gedeihen, da er sich als wirksame Therapieoption etabliert hat und wirtschaftlich bereits heute bedeutsam ist.

Für Anleger heißt es: Augen auf und Chancen im medizinischen Cannabis-Sektor nutzen.

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