Die 10 besten Quantencomputer-Aktien: Die nächste industrielle Revolution?

Beim Begriff „Quantencomputing“ schwingt zweifellos ein wenig Science Fiction mit, doch in den letzten Jahren ist aus einem einst theoretischen Konzept der Physik Wirklichkeit geworden. Mehreren Unternehmen ist die Entwicklung funktionsfähiger Quantencomputer gelungen und diese haben ohne Übertreibung das Potenzial, die Welt zu revolutionieren. Im Gegensatz zu klassischen binären Computerprozessoren steigt ihre Leistungsfähigkeit exponentiell an, was sie in die Lage versetzt, hochkomplexe Probleme zu lösen, an denen selbst die schnellsten herkömmlichen Supercomputer scheitern. Das Potenzial der Quanteninformatik ist so gewaltig, dass manche Fachleute die kühne Behauptung wagen, mit ihr wären alle Fragen und Probleme der Menschheit beantwortbar bzw. lösbar. Dieser Ratgeber liefert Dir einen Analyse-Einblick in die faszinierende und zugleich revolutionäre Welt des Quantencomputings. Du lernst die Grundlagen dieser Rechentechnik kennen und erfährst, wie du in diese junge IT-Branche investieren kannst. Zudem werden Dir zehn der wichtigsten Quantencomputer-Aktien im Detail vorgestellt.

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☝️ Das Wichtigste in aller Kürze

  • Quantencomputer sind neuartige Computersysteme, die Berechnungen auf Basis der Gesetze der Quantenmechanik ausführen.
  • Im Gegensatz zu klassischen binären Computern, deren Leistung linear ansteigt, besitzen Quantencomputer eine exponentielle Leistungssteigerung.
  • Die enorme Rechenleistung versetzt Quantencomputer in die Lage, hochkomplexe Berechnungen durchzuführen, die die Fähigkeiten klassischer Supercomputer übersteigen.
  • Der Markt für Quantencomputing ist mit einem Volumen von knapp über 1 Milliarden US$ gegenwärtig noch sehr klein, wird in den kommenden Jahren aber voraussichtlich mit über 20% pro Jahr wachsen.
  • Dominiert wird die Quantencomputing-Branche von Big Tech-Konzernen und Startups aus den USA.
  • In den Quantencomputersektor kannst du in Form von Einzelaktien oder eines ETFs investieren.

Das sind zehn der wichtigsten Quantencomputer-Aktien

Wie die gesamte IT-Industrie wird auch die Quantencomputing-Branche von US-Unternehmen beherrscht. Fast alle auf diesem Feld tätigen Unternehmen haben ihren Sitz in den USA. Asiatische und europäische Firmen spielen in der Quanteninformatik bislang nur eine untergeordnete Rolle.

Für die nachfolgende Unternehmensvorstellung wurden zehn der aktuell wichtigsten Quantencomputer-Aktien ausgewählt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es existiert eine Reihe weiterer Unternehmen, die auf dem Gebiet der Quanteninformatik aktiv ist. Dazu zählen unter anderem die Chipkonzerne Intel und Nvidia.

 

Aktie Marktkap. in Mrd. €
(Stand Feb. 2025)
ISIN
Alphabet 2.260,0 US02079K3059
Amazon 2.380,0 US0231351067
D-Wave Quantum 1,9 US26740W1099
FormFactor 2,9 US3463751087
Honeywell 137,0 US4385161066
IBM 243,0 US4592001014
IonQ 7,3 US46222L1089
Microsoft 3.080,0 US5949181045
Quantum Computing 1,0 US74766W1080
Rigetti Computing 2,6 US76655K1034

Mehr als Atome im Universum: Die unvorstellbare Kraft der Qubits

Es sind Zahlen, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen übersteigen. Ende 2024 sorgte der Google-Mutterkonzern Alphabet mit einer Meldung im angesehenen Fachmagazin Nature für Aufsehen in der gesamten IT-Branche, denn diese hatte es in der Tat in sich. Alphabet schaffte es mit seinem Quantenprozessor namens „Willow“ einen Benchmark-Computertest in weniger als fünf Minuten zu absolvieren.

Das dürfte dir nun herzlich wenig sagen. Sinn ergibt diese Zahl erst im Vergleich zur bisherigen Rechendauer eines der leistungsstärksten Supercomputer der Welt. Er benötigt für den gleichen Test zehn Septillionen Jahre. Zur besseren Einordnung: Das ist länger als unser Universum bereits existiert.

Dieser Test verdeutlicht sehr anschaulich das atemberaubende Potenzial von Quantencomputern. Ein Vergleich mit klassischen binären Computern macht dies noch deutlicher. Während ein Computer mit 10 Bits nur einen von 1.024 Werte kodieren kann, ist ein Quantencomputer in der Lage, mit 10 Qubits alle Werte gleichzeitig zu verarbeiten. Andersrum formuliert: Ein Rechner mit 250 Qubits kann theoretisch mehr Zahlen speichern, als es Atome im Universum gibt.

Diese ungeheure Rechenleistung macht Quantencomputer allerdings noch nicht per se „schlau“ (weiter unten im Artikel erfährst du mehr über die praktischen technischen Schwierigkeiten). Aber die neuartigen Computersysteme haben das Potenzial, Probleme zu bearbeiten, die die Möglichkeiten bisheriger Supercomputer bei weitem übersteigen.

Dieses Potenzial kann vor allem bei Fragestellungen von größtem Nutzen sein, bei denen der Rechenaufwand mit der Komplexität des Systems exponentiell ansteigt. Quantencomputer eignen sich deshalb vor allem für Fragestellungen im atomaren bzw. molekularen Bereich, in dem klassische Computer auch in Zukunft an ihre Grenzen stoßen werden. Das macht das Quantencomputing vor allem in den Bereichen Materialwissenschaften und pharmazeutische Wirkstoffforschung zu einer hochspannenden Technik. Aber auch für die Anwendung in der Finanzwissenschaft, der Kryptografie und der Klimaforschung sind Quantenrechner prädestiniert.

Doch wie wird sich dieses möglicherweise revolutionäre IT-Segment in den kommenden Jahren entwickeln? Und wie kannst du am besten von diesem Wachstum profitieren?

Dieser Ratgeber gibt dir Antworten auf diese und weitere Fragen rund um Quantencomputer-Aktien und erklärt dir, wie du erfolgreich in diese hochspannende Branche investieren kannst.

Ein extrem dynamischer Markt

Der Markt für Quantencomputing steckt gegenwärtig noch in den Kinderschuhen. Die Schätzungen des aktuellen Marktvolumens verschiedener Marktforschungsinstitute und Unternehmensberatungen belaufen sich auf ca. 1,2 bis 1,4 Milliarden US$.

Für die kommenden Jahren prophezeien alle Experten dem Quantencomputing-Markt ein explosives Wachstum. Angesichts der extrem hohen Dynamik des Marktes gehen die Schätzungen jedoch weit auseinander. Die Experten von Grand View Research gehen von einer durchschnittlichen Wachstumsrate des Quantencomputing-Marktes von ca. 20% in den nächsten fünf Jahren aus und sehen demnach das Marktvolumen bei rund 4,3 Milliarden US$ im Jahr 2030.

Deutlich optimistischer eingestellt sind die Analysten der Analysehäuser Fortune Business Insights und Precedence Research. Sie erwarten Wachstumsraten von etwa 35 bzw. 31% und sehen das Marktvolumen für Quantencomputer bei 12,6 Milliarden US$ im Jahr 2032 (Fortune) und 16,2 Milliarden US$ im Jahr 2034 (Precedence).

Quantencomputer Quantum Computing Aktien

Ende des Jahrzehnts wird der Markt für Quantum Computing so richtig Fahrt aufnehmen | Daten: Presedence.com | Grafik: Eigene Darstellung

Zu den größten Optimisten zählen die Experten von Quantum Insider. Sie rechnen damit, dass der Markt für Quantencomputing 2035 auf ein Volumen von 50 Milliarden € wächst.

Diese große Bandbreite an Schätzwerten hinsichtlich des zukünftigen Marktvolumens zeigt die große Unsicherheit in Bezug auf das Potenzial des Quantencomputings. Dieses Potenzial wird selbst von den größten Technologiekonzernen der Welt sehr unterschiedlich eingeschätzt. Während Alphabet und Microsoft bereits bis/um 2030 mit einem sinnvollen Einsatz von Quantencomputern im industriellen Maßstab rechnen, sind anderen Tech-Spitzenmanager wie Mark Zuckerberg von Meta Platforms und Jensen Huang von Nvidia deutlich skeptischer eingestellt. Sie glauben nicht daran, dass die Quanteninformatik innerhalb der nächsten 15 Jahre eine signifikante Rolle bei der Lösung von Problemen spielen wird.

Eine rasante technologische Entwicklung

Wie schnell sich der Quantencomputermarkt in Zukunft entwickeln wird, hängt maßgeblich von den technologischen Fortschritten im Quantencomputing ab. Diese haben in den letzten Jahren ein rasantes Tempo angenommen. Der gegenwärtig größte Quantencomputer der Welt aus dem Hause IBM verfügt über 1.100 Qubits.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass diese Rekordzahl an Qubits nicht lange Bestand haben wird, denn zwischen den internationalen Big Tech-Konzernen ist in den letzten Jahren ein wahres Wettrennen in der Entwicklung der leistungsfähigsten Quantencomputersysteme entstanden. Fast im Monatstakt melden die wichtigsten Technologieunternehmen der Welt neue Rekorde im Bereich des Quantencomputings. Auf Grundlage des historischen Beispiels der Entwicklung klassischer binärer Computerprozessoren, deren Leistung sich in der Vergangenheit exponentiell gesteigert hat, kann man auch bei Quantenprozessoren von einer derartigen exponentiellen Entwicklung in den kommenden Jahren ausgehen.

Was sind Quantencomputer überhaupt?

Ein Quantencomputer ist ein Prozessor, der Berechnungen auf Basis der Gesetze der Quantenmechanik ausführen kann. Die Bezeichnung der neuartigen Computertechnologie leitet sich vom Begriff „Quant“ ab, mit dem in der Physik der kleinstmögliche Wert einer physikalischen Größe beschrieben wird.

Erstmals verwendet wurde die Bezeichnung Quantencomputing auf einer Konferenz an der renommierten Universität MIT in Boston im Jahr 1981 durch die Physiker Paul Benioff und Richard Feynman. Benioff stellte dabei seine Arbeit vor, die nachwies, dass Computer unter den Gesetzen der Quantenmechanik möglich sind und Feynman präsentierte ein Grundmodell für einen Quantencomputer.

Im Unterschied zu klassischen binären Computersystemen, die auf Basis von Bits arbeiten, basieren Quantencomputer auf sogenannten „Qubits“ (die Abkürzung von „Quanten-Bits“). Klassische Bits können nur zwei Zustände annehmen (0 oder 1), die über elektrische Schaltkreise erzeugt werden. Im Gegensatz dazu kann ein Qubit gleichzeitig im Zustand 0 und 1 sein sowie theoretisch in unendlich vielen Zwischenzuständen. Ein einfaches Gedankenspiel verdeutlicht den Unterschied zwischen klassischen Computern und Quantencomputern am deutlichsten. Bei einem Münzwurf könnte ein klassisches Bit nur die Werte Kopf (0) oder Zahl (1) darstellen. Ein Qubit wäre dagegen in der Lage, sämtliche Zustände der Münze bei der Drehung in der Luft zu beschreiben.

Vor diesen Herausforderungen stehen Forscher

Über viele Jahre blieben Quantencomputer ein rein theoretisches Konzept, da die sich Umsetzung der Gesetze der Quantenmechanik in der Praxis als extrem herausfordernd erwies. Forscher sind bei der Entwicklung von Quantencomputern mit gleich mehreren Problemen konfrontiert.

Ein Problem ist die Bewegung von Teilchen. Haben diese eine bestimmte Energie, beginnen sie sich zu bewegen, was sie jedoch nicht mehr „auslesbar“ macht. Um Qubits einfangen und manipulieren zu können, müssen die Chips von Quantencomputern nahezu auf den absoluten Nullpunkt, also 0 Kelvin bzw. -273,15 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Dafür werden extrem aufwendige Kühlungsmechanismen benötigt.

Ein weiteres Problem ist die Instabilität von Qubits. Die kleinste Störung zerstört ihren Quantenzustand, weshalb sie gegen jegliche äußeren Einflüsse wie elektrische und magnetische Felder abgeschirmt werden müssen. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass Qubits auch bei einer perfekten Abschirmung nur Bruchteile von Sekunden stabil bleiben. In dieser Zeit müssen sie ausgelesen werden, um sinnvolle Rechenergebnisse zu erhalten. Erst wenn ein Qubit genau ausgemessen wird, kann es einem eindeutigen Zustand zuordnet werden.

Forscher arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, die Zahl der Qubits zu erhöhen, um die Leistung von Quantencomputer zu steigern und gleichzeitig ihre Fehleranfälligkeit zu reduzieren. In den vergangenen Jahren wurden sowohl an Forschungseinrichtungen als auch bei Unternehmen gewaltige Fortschritte in Bezug auf die Zahl der Qubits von Quantenprozessoren erzielt.

Quantencomputer vs. klassische Computer

Bei einem klassischen Computer besteht ein 1:1-Verhältnis zwischen der Anzahl der auf einem Chip verbauten Transistoren und seiner Leistung. Das bedeutet, dass die Leistung des Computers nur linear mit der Transistorenanzahl steigen kann.

Nicht so bei einem Quantencomputer. Da Qubits gleichzeitig eine 0 und eine 1 darstellen können (so wie unendlich viele Zustände dazwischen), steigt die Leistung eines Quantencomputers im Verhältnis zur Anzahl seiner Qubits exponentiell an.

Damit sind Quantencomputer dafür prädestiniert, extrem komplexe Berechnungen durchzuführen, die klassische Computer an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Quantencomputer können ihre Leistung besonders gut in Bereichen ausspielen, bei denen es sehr viel und komplexe Wechselwirkungen zwischen einzelnen Faktoren gibt. Dazu zählen beispielsweise die Simulation der Wechselwirkungen von Atomen und Molekülen. Sehr optimistische Wissenschaftler glauben sogar daran, dass sich mithilfe von Quantencomputern alle Fragen und Probleme der Welt in Zukunft beantworten bzw. lösen lassen.

Wie kann man in Quantencomputer-Aktien investieren?

Du hast grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten, Geld in die Quantencomputer-Branche zu investieren: über Einzelaktien oder ETFs. Investmentfonds mit Investitionsschwerpunkt im Bereich Quantencomputer gibt es bislang noch nicht.

Quantencomputer-Einzelaktien

Quantencomputing ist ein noch relativ junges Teilsegment der IT-Branche. Dementsprechend ist die Auswahl an Einzelaktien aus diesem Segment im Vergleich zu anderen IT-Bereichen noch beschränkt. Derzeit gibt es rund 20 börsennotierte Unternehmen, die sich ausschließlich oder teilweise mit Quantencomputing beschäftigen.

Quantencomputer -ETFs

Im Gegensatz zu anderen Branchen, in denen sich Exchange-traded Funds großer Beliebtheit erfreuen und es folglich ein größeres Angebot gibt, ist die Zahl der ETFs im Bereich des Quantencomputings noch sehr beschränkt. In Deutschland gibt es mit dem Defiance Quantum ETF derzeit nur einen einzigen ETF, der sich auf dieses IT-Segment konzentriert. Der ETF bildet den BlueStar Quantum Computing and Machine Learning Index ab und investiert in Unternehmen, die sich direkt oder indirekt mit Quantentechnologie, Quantencomputern und maschinellem Lernen sowie Chips, Software oder Cloud-Lösungen für Quantenanwendungen befassen.

Die 10 wichtigsten Quantencomputer-Aktien im Mini-Porträt

Alphabet

Der Alphabet-Konzern mit Sitz in Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien ist den meisten Menschen über seine Internetsuchmaschine Google und seine Videoplattform YouTube bekannt. Alphabet ist aber auch eines der führenden Unternehmen im Bereich der Quanteninformatik.

2021 gründete der IT-Konzern einen eigenen Quantum AI Campus, auf dem Lösungen in den Bereichen der Quanteninformatik und der Künstlichen Intelligenz erforscht und entwickelt werden. Dort entstand auch der Alphabet-Quantenprozessor Willow, der Ende 2024 für großes Aufsehen in der Welt der Quantencomputer sorgte.

Willow absolvierte einen Benchmark-Computertest in weniger als fünf Minuten, für den die derzeit leistungsstärksten Supercomputer der Welt zehn Septillionen Jahre benötigen (was übrigens die Existenzdauer unseres Universums übersteigt). Neben der extrem schnellen Rechengeschwindigkeit überraschte Willow mit der Fähigkeit, bei der Skalierung von Qubits Fehler bereits beim Auftreten zu korrigieren.

An der Spitze des Technologieriesen steht seit 2019 Sundar Pichai als Chef von Alphabet und Google. Er übernahm die Führung von den Unternehmensgründern Larry Page und Sergey Brin, die sich aus dem operativen Geschäft zurückzogen. Unter Pichais Leitung treibt Alphabet die Entwicklung zukunftsweisender Technologien wie Quantencomputing weiter voran

Alphabet ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,26 Billionen US$ ist Alphabet gegenwärtig das fünftwertvollste Unternehmen der Welt. Nur wenige Tech-Aktien haben seit 20 Jahren ein derart konstantes Chart-Bild wie der Google-Konzern.

Amazon

Der US-Konzern Amazon mit Sitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist weltweit als Nummer 1 in den Bereichen E-Commerce und Cloud Computing bekannt. Weniger bekannt ist, dass der 1994 gegründete IT-Konzern auch seit vielen Jahren in der Quanteninformatik aktiv ist.

Amazon bietet seit 2020 Forschern über seine Cloud-Sparte AWS einen vollständig verwalteten Quantencomputer-Service namens „Amazon Braket“ an. Braket soll Forschern bei der Entwicklung von Quantenalgorithmen unterstützen und ihnen darüber die Möglichkeit geben, wissenschaftliche Entdeckungen zu beschleunigen.

Amazon bietet seinen Kunden über Partnerschaften mit anderen Quantencomputing-Unternehmen die Möglichkeit, verschiedene Quantencomputer auszuprobieren, wie beispielsweise supraleitende, Ionenfallen- und Neutralatom-Gerät. Zudem erhalten Kunden von Amazon Tools für die Entwicklung von Quantenalgorithmen.

Die Amazon-Aktie ist Mitglied in allen drei US-amerikanischen Leitindizes Dow Jones Industrial, Nasdaq 100 und S&P 500. Mit einem Börsenwert von 2,38 Billionen US$ ist Amazon gegenwärtig das viertwertvollste Unternehmen der Welt. Das Chartbild des E-Commerce-Riesen lässt sich ebenfalls sehen: Ein fast konstanter Anstieg seit Anfang des Jahrtausends.

D-Wave Quantum

D-Wave Quantum kann man mit Fug und Recht als einen der Pioniere des Quantencomputings bezeichnen. Das im kanadischen Burnaby bei Vancouver ansässige Unternehmen wurde bereits 1999 gegründet. Eigenen Angaben zufolge war D-Wave Quantum der erste Hersteller weltweit, der einen kommerziell nutzbaren Quantencomputer auf den Markt brachte.

Die Quantencomputer des kanadischen Unternehmens basieren auf der Annealing-Technologie, die Quanteneffekte nutzt, um spezielle Problemstellungen, wie z. B. Such- und Sortierprobleme, effizienter als klassische Computersysteme zu lösen. Die Systeme von D-Wave Quantum werden bereits von vielen Großkonzernen, wie beispielsweise Mastercard, NEC, Siemens Healthineers und Volkswagen eingesetzt, um Herausforderungen in den Bereichen Logistik, Finanzmodellierung und maschinelles Lernen zu bewältigen. Aber auch bei Regierungsorganisationen wie der NASA und Forschungseinrichtungen wie dem Forschungszentrum Julich kommen die Quantencomputer von D-Wave Quantum zum Einsatz.

Die Aktien von D-Wave Quantum notieren an der New York Stock Exchange. Aktuell hat der kanadische Quantencomputerhersteller einen Börsenwert von ca. 1,9 Milliarden US$.

FormFactor

FormFactor ist ein in Livermore im US-Bundesstaat Kalifornien ansässiger Hersteller von Test- und Messtechnologien für integrierte Schaltungen. Zudem versorgt des Unternehmen Halbleiterhersteller mit Produkten zur Verbesserung der Geräteleistung.

Im Bereich des Quantencomputings ist FormFactor als Entwickler und Hersteller von kryogenen Umgebungen aktiv. Quantencomputer erfordern für ihren Betrieb Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt, um die Kohärenz der Qubits zu gewährleisten.

FormFactor notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist derzeit ca. 2,9 Milliarden US-Dollar wert.

Honeywell

Der 1885 gegründete Honeywell International-Konzern mit Sitz in Morristown im US-Bundesstaat New Jersey ist nicht nur eines der bekanntesten Traditionsunternehmen der USA, sondern auch einer der größten Mischkonzerne der Welt. Honeywell ist in drei Geschäftsfeldern aktiv:

Im Bereich Aerospace (Luft- und Raumfahrt) liefert der Mischkonzern verschiedene Komponenten für Passagier- und Militärflugzeuge. In der Sparte Performance Materials und Technologies (Spezialchemikalien) werden Chemikalien und Spezialfolien hergestellt. Und im Segment Automation und Control Solutions (Automatisierungs- und Steuerungstechnik) stellt Honeywell Klima- und Haustechnikgeräte her.

Honeywell ist mit dem Tochterunternehmen Quantinuum, an dem der Konzern 54% der Anteile hält, auch seit vielen Jahren auf dem Feld der Quanteninformatik tätig. Quantinuum ging aus der Fusion von Honeywell Quantum Solutions und dem Software-Spezialisten Cambridge Quantum Computing hervor. Ein Börsengang von Quantinuum ist geplant.

Honeywell International gehört ebenfalls den drei wichtigen US-amerikanischen Leitindizes Dow Jones Industrial, Nasdaq 100 und S&P 500 an. An der Börse ist der Mischkonzern aktuell ca. 137 Milliarden US$ wert.

IBM

IBM (International Business Machines) ist ein IT- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Armonk im Bundesstaat New York, das seit seiner Gründung im Jahr 1911 an der Speerspitze der Informationstechnologie steht. Zahlreiche technologische Entwicklungen im Bereich der Computerindustrie gehen auf IBM zurück. Der IT-Konzern ist mit 19 Forschungseinrichtungen die größte industrielle Forschungsorganisation der Welt und erhält in fast jedem Jahr die meisten Patente aller Unternehmen der USA.

Auch im Bereich des Quantencomputings zählt IBM zu den weltweit führenden Unternehmen und technologischen Pionieren. 2016 stellte der Konzern seinen ersten Quantenprozessor vor, 2019 folgte der erste kommerzielle Quantencomputer, das IBM Q System One. Gegenwärtig verfügt IBM über den weltweit größten Bestand an Quantencomputern. Dieser wird durch Qiskit ergänzt, einer Suite aus Software-Tools und Services, die ein ganzheitliches Programmiermodell für Quantencomputing bereitstellen.

Die IBM-Aktie ist Mitglied in den US-Leitindizes Dow Jones Industrial und S&P 500. Der Börsenwert des IT-Konzerns beläuft sich aktuell auf ca. 243 Milliarden US$.

IonQ

IonQ ist ein 2015 von zwei Universitätsprofessoren an der Duke University gegründetes Quantencomputerunternehmen mit Sitz in College Park im US-Bundesstaat Maryland. Das Unternehmen entwickelt einen Allzweckquantencomputer auf Basis von Ionen als Qubits, die mit elektromagnetischen Feldern gefangen und manipuliert werden.

Die von den beiden Gründern entwickelte Computerarchitektur auf Basis „eingefangener Ionen“ („trapped ions“) hat nach Ansicht einiger Experten eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen physikalischen Qubit-Typen. Dazu zählen eine höhere Genauigkeit, eine größere Skalierbarkeit, eine bessere Vorhersagbarkeit und eine längere Kohärenzzeit. Die genannten Vorteile dieser Art von Quantencomputer ist in der Fachwelt allerdings umstritten.

Die IonQ-Aktie notiert an der New York Börse und hat eine Marktkapitalisierung von aktuell rund 7,3 Milliarden US$.

Microsoft

Microsoft gehört wie Amazon, Google (Alphabet) und IBM zu den Haushaltsnamen im Bereich der IT. Auch der IT-Konzern mit Sitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington forscht seit vielen Jahren auf dem Feld des Quantencomputings.

Bislang verfolgt Microsoft im Bereich des Quantencomputings einen ähnlichen Ansatz wie Amazon. Kunden erhalten über den Microsoft Cloud-Service Azure Zugang zu verschiedenen Quantencomputertechnologien. Das Angebot ergänzt Microsoft mit diversen Tools zur Algorithmenentwicklung.

 

Mitte Februar 2025 hat auch Microsoft seinen ersten eigenen Quantenchip namens Majorana 1 vorgestellt. Der Chip basiert auf einem neuartigen Material namens Topokonduktur. Dabei handelt es sich um einen topologischen Supraleiter, der bislang nur in der Theorie entwickelt wurde. Diese Technologie könnte die Basis dafür sein, in Zukunft enorme Rechenleistungen mit einer geringen Fehleranfälligkeit zu kombinieren.

Unter der Führung von Konzern-Chef Satya Nadella, der seit 2014 an der Spitze des Unternehmens steht, hat Microsoft seine Position im Bereich der Quantentechnologie weiter ausgebaut. Nadella bezeichnete den Majorana 1 als einen "Durchbruch", der das Potenzial hat, die Entwicklung von Quantencomputern erheblich zu beschleunigen.

Auch die Microsoft-Aktie notiert in den drei US-amerikanischen Leitindizes Dow Jones Industrial, Nasdaq 100 und S&P 500. Mit einem Börsenwert von 3,08 Billionen US$ ist Amazon gegenwärtig das drittwertvollste Unternehmen der Welt und für Tech-Anleger fast ein Muss.

Quantum Computing

Das Unternehmen Quantum Computing mit Sitz in Hoboken im US-Bundesstaat New Jersey gehört ebenso zu den Pionieren der Quanteninformatik. Quantum Computing ist ein Technologieunternehmen in den Bereichen Quantenoptik und Nanophotonen-Technologie.

Die auf Nanophotonen basierende Kerntechnologie ist sowohl für die Herstellung von Quantencomputern als auch für Anwendungen in den Feldern Bildgebung, Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz und Sensorik nutzbar. Das Unternehmen hat spezielle Quantenanwendungen für KI, Cybersicherheit und Fernerkundung entwickelt. Das Kernprodukt von Quantum Computing ist die Dirac-Computerserie, die Lösungen für binäre und ganzzahlige Optimierungsprobleme liefert.

Die Aktien von Quantum Computing sind an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet und haben derzeit einen Marktwert von ca. 1,0 Milliarde US$.

Rigetti Computing

Rigetti Computing ist ein 2013 gegründetes Quanteninformatikunternehmen mit Sitz in Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien. Rigetti entwickelt integrierte Quantenschaltungen, die für Quantencomputer verwendet werden.

Bei Rigetti Computing handelt es sich um ein sogenanntes „Full-Stack-Quantencomputing-Unternehmen“. Das bedeutet, dass das Unternehmen Quantenchips entwirft und herstellt, sie in eine Steuerungsarchitektur integriert und Software entwickelt, mit der Programmierer Algorithmen für die Chips erstellen können. Dafür betreibt Rigetti Computing eine Cloud-Plattform namens „Forest“, die Programmierern die Erstellung von Quantenalgorithmen ermöglich. Im Unterschied zu vielen anderen Quanteninformatikuternehmen verfolgt Rigetti einen hybriden Ansatz, der die Integration von Quantenalgorithmen in herkömmliche Rechensysteme erlaubt.

Rigetti Computing ist an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert und gegenwärtig ca. 2,6 Milliarden US$ wert.

Tipps und Tricks beim Investieren in Quantencomputer-Aktien

Der Quantencomputing-Markt ist einer der dynamischsten und revolutionärsten Teilbereiche der gesamten IT-Industrie. Das macht das Investieren in dieses Segment zwar einerseits extrem interessant und renditeträchtig, andererseits aber auch äußerst risikoreich. Um deine Rendite zu maximieren und dein Risiko zu minimieren, solltest du bei einem Investment in Quantencomputer-Aktien folgende Tipps und Tricks beherzigen:

Nicht alles auf eine Karte setzen

Wie zuvor erwähnt, steckt der Markt für Quantencomputing noch in den Kinderschuhen. Das bedeutet, dass derzeit weder die zukünftig relevanten Marktteilnehmer feststehen noch die Marktanteile verteilt sind. Vor diesem Hintergrund ist es hochgefährlich, wenn du in diesem dynamischen Markt alles auf eine Karte setzt. Zahlreiche Startups und etablierte Konzerne entwickeln derzeit unterschiedliche Quantencomputertechologien. Wer sich mit welcher Technologie am Ende durchsetzen wird, lässt sich Stand heute nicht prognostizieren.

Die Technologie verstehen

Du musst kein Studium der Quantenphysik abgeschlossen haben, um in Quantencomputer-Aktien investieren zu können. Trotzdem ist es ratsam, bei einem Investment in diese Branche ein Grundverständnis für die Technologie zu besitzen. Vor allem deshalb, weil die einzelnen Quantencomputerhersteller auf unterschiedliche Basistechnologien setzen. Die (eine) Quantencomputing-Technologie gibt es nicht.

Geduld haben

Wann Quantencomputer ihren kommerziellen Durchbruch erleben werden, kann heutzutage niemand sagen. Der jüngste Hype um Quantencomputer-Aktien lässt darauf schließen, dass viele Anleger bereits in den kommenden Jahren von einer erfolgreichen Kommerzialisierung der neuartigen Computersysteme ausgehen. Trotzdem solltest du bei einem Investment in diese hochdynamische Branche Geduld haben. Möglicherweise dauert es noch über zehn Jahre, bevor Unternehmen nennenswerte Umsätze mit dem Verkauf von Quantencomputern machen.

Kursschwankungen aushalten

Junge Technologiebranchen bringen es mit sich, dass die Aktienkurse der darin tätigen Unternehmen hohen Schwankungen unterliegen. Wenn du dich für ein Investment in Quantencomputer-Aktien entscheidest, musst du bereit sein, diese Volatilität auszuhalten. Das gilt besonders beim Kauf von pure-play Quantencomputerherstellern, die ausschließlich in dieser Branche aktiv sind. Um die Volatilität deines Investments zu verringern, kannst du alternativ in Big Tech-Konzerne wie Alphabet, IBM oder Microsoft investieren, deren Aktienkurse weniger stark schwanken.

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