Wüstenrot & Württembergische: Lohnt sich ein Investment?
Die Aktie der Wüstenrot & Württembergische AG (WKN: 805100) ist um +0,75% auf aktuell 15,80 € gestiegen, damit ist eine leichte Erholung des zuletzt starken Abwärtstrends eingetreten. Im März stand der Kurs noch bei 17,40 €, im Mehrjahres-Chart zeigt sich eine Seitwärtsbewegung im Korridor von 14 bis 20 €. Lohnt sich hier ein Investment?
Die Wüstenrot & Württembergische AG, kurz W&W, ist eine unabhängige Finanzdienstleistungsgruppe mit Sitz in Stuttgart, die 1999 aus der Fusion von Wüstenrot und Württembergische hervorgegangen ist. Neben dem Kerngeschäft Bausparen und Finanzieren gehört auch das Versicherungsgeschäft zu dem Konzernangebot. Die Gesellschaft ist über Beteiligungen und Tochterunternehmen in Großbritannien, Irland, Kroatien, den Niederlanden, Luxemburg, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn vertreten. Die Marktbewertung liegt bei 1,46 Milliarden €.
Jahresstart gelungen
Mit Spannung haben die Marktteilnehmer auf den Geschäftsbericht der ersten drei Monate gewartet. Nach der Bekanntgabe ist dieser insgesamt als gut zu bezeichnen.
Die Einnahmen sind insgesamt deutlich gestiegen. Das gilt insbesondere für das Kerngeschäft Bausparen. Hier ist das Neugeschäft von 3,48 Milliarden € auf 6,08 Milliarden € gestiegen. Im Finanzierungsgeschäft ist ein Rückgang von 1,9 Milliarden auf 838 Millionen eingetreten. Die gestiegenen Zinsen führten zu einem deutlichen Rückgang der Immobilienkäufe.
Im Versicherungsgeschäft gab es ebenfalls eine Zweiteilung. Das KFZ-Geschäft sowie das Firmengeschäft wuchs um 31,5% auf 167,7 Millionen €; im Bereich der Lebensversicherung ist das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 985 auf 821,2 Millionen € gesunken.
Bei der Ertragslage insgesamt ergibt sich eine leichte Steigerung des Konzernüberschusses von 62,1 auf 64,1 Millionen €.
Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG, kommentiert die Entwicklung so:
Der Jahresauftakt ist für die W&W-Gruppe erfreulich verlaufen. Nach dem ersten Quartal liegen wir voll auf Kurs für das Gesamtjahr. Es gelingt uns, neue Kundinnen und Kunden sowie Marktanteile zu gewinnen und im Neugeschäft mitunter besser als der Markt abzuschneiden.
Prognose bestätigt
Sollte es zu keinen Verwerfungen kommen, hat der Konzern seine Ertragsprognose bestätigt. Danach soll der Konzernüberschuss bei 220 bis 250 Millionen € liegen. Zuletzt lag es bei 261,5 Millionen €.
Der Rückgang resultiert aus dem gestiegenen Zinsumfeld, hier wird mit keiner Entspannung gerechnet.
Was ist von der W&W Aktie zu erwarten?
Die langfristige Seitwärtsbewegung zeigt, dass die Marktteilnehmer insgesamt mit keinem Kursausbruch nach oben rechnen. Vielmehr sehen sie ein Investment als eine solide Basis an. Hierfür spricht die gute Dividendenrendite von momentan 3,2%. Für das Vorjahr wurde eine Dividende von 0,65 € gezahlt.
Das Finanzierungsgeschäft dürfte weiterhin schwach bleiben. Auch im Bauspargeschäft ist mit keinem großen Wachstum mehr zu rechnen. Das Versicherungsgeschäft dürfte insgesamt konstant bleiben.
Für die weitere Entwicklung der Aktie bedeutet dies, dass mit keinem großen Kursanstieg zu rechnen ist. Ich sehe eine weitere Entwicklung innerhalb dieses Korridors. Die letzte Einschätzung des Analysehauses Montega mit 23 € halte ich für zu hoch.
Mein Fazit: Für ertragsorientierte Anleger eignet sich ein Investment aufgrund der guten Dividendenrendite.
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