Xiaomi-Aktie: Die Rallye kann weitergehen
Nach einer kurzen Kurskorrektur Anfang April geht es mit der Xiaomi-Aktie (WKN: A2JNY1) am Dienstagmorgen wieder um über +3% bergauf. Setzt sich die nach der Präsentation des ersten Elektroautos begonnene Rallye nun fort?
ℹ️ Xiaomi vorgestellt
- Xiaomi ist ein chinesischer Technologiekonzern, der Smartphones, Notebooks, Smartwatches und weitere Elektrogeräte wie Saug- und Wischroboter herstellt.
- Zudem entwickelt der Konzern ein eigenes Betriebssystem für die Vernetzung von Elektrogeräten.
- Derzeit ist Xiaomi hinter Apple und Samsung der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt.
- 2024 stellte der Konzern mit einer Sportlimousine sein erstes Elektroauto vor.
- Xiaomi mit Sitz in Peking ist an der Börse derzeit ca. 47 Milliarden € wert.
Eine lange Bestellliste
Die Zeichen stehen gut für eine Fortsetzung der Kursrallye der Xiaomi-Aktie, denn kaum ein anderes Auto hat bei seiner Markteinführung so viel Medienrummel und Kundeninteresse generiert wie die Sportlimousine SU7. Die Zahl der Vorbestellungen spricht für sich: Innerhalb der ersten halben Stunde wurden laut Xiaomi-Chef Lei Jun bereits über 50.000 Autos bestellt. Nach einem Tag standen bereits 90.000 Kunden auf der Bestellliste.
Das ist auch wenig verwunderlich, denn der SU7 trägt nicht nur das in China sehr beliebte Firmenlogo von Xiaomi, sondern bietet auch ein überaus überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Basisversion des E-Autos ist bereits für rund 27.700 € erhältlich. Die mit einem stärkeren Akku ausgestattete Max-Version kostet immer noch günstige 38.500 €. Der Akku des Wagens soll übrigens innerhalb von 15 Minuten ausreichend Kapazität für eine Fahrt von 500 Kilometern haben.
Ob Xiaomi mit diesen Fahrzeugpreisen Geld verdient, bezweifeln viele Experten. Der Elektronikkonzern hat es auch nicht nötig, denn anders als reine Autohersteller können die Chinesen ihr Autogeschäft mit den Gewinnen aus dem Handy- und Elektronikgeschäft quersubventionieren – und offenbar tun sie das auch.
Aus den Fehlern des Wettbewerbs gelernt
Xiaomi scheint aus den Fehlern bzw. Problemen vieler anderer Auto-Startups in den vergangenen Jahren seine Lehren gezogen zu haben. Die Produktion des SU7 übernimmt der Konzern nicht selbst, sondern sie ist an BAIC (die Beijing Automotive Group) ausgelagert. So erspart sich Xiaomi die Komplexität einer Autoproduktion, die von Teslas Elon Musk vor einigen Jahren treffend mit „production hell“ bezeichnet wurde.
Vorerst ist der SU7 nur auf dem chinesischen Markt erhältlich. Deutsche Käufer werden sich wohl noch eine Weile gedulden müssen. Die Beschränkung auf den Heimatmarkt hat ihren Sinn. Schließlich ist China mit über 25 Millionen Autoverkäufen pro Jahr der mit Abstand größte Automarkt der Welt. Wenn es Xiaomi hier schafft, dürfte auch der Erfolg im Ausland folgen.
Die Hochs sind zum Greifen nah
Die Xiaomi-Aktie notiert aktuell nur hauchdünn unter ihrem am 2. April aufgestellten Jahreshoch. Auch von ihrem 24-Monatshoch aus dem November 2023 ist die Aktie nur ca. 6% entfernt.
Sollten die beiden Hochs geknackt werden, dürfte sich der Aufwärtstrend des Elektronikriesen fortsetzen.
Drei Asse im Ärmel
Ich bin sehr optimistisch eingestellt, was die Auto-Ambitionen von Xiaomi angeht. Meiner Meinung nach haben die Chinesen durch die Fokussierung auf Entwicklung, Design und Vermarktung bei gleichzeitiger Auslagerung der Produktion eine schlaue Strategie gewählt.
Hinzu kommen drei Asse, die Xiaomi im Gegensatz zu vielen anderen Auto-Startups im Ärmel hat: viel Geld, einen starken Markennamen und großes Massenproduktions-Know-how. Aufgrund dieser Kombination an Stärken halte ich Xiaomi für einen wesentlich potenteren Player als andere chinesische Newcomer der letzten Jahre.
Die Xiaomi-Aktie ist für mich eine Kaufempfehlung. Ich gehe davon aus, dass der Konzern im kommenden Quartalsbericht ausgezeichnete Absatzzahlen für sein erstes Auto berichten wird. BYD, Tesla & Co. werden sich warm anziehen müssen.
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