XING - «Möchten unsere Umsätze bis 2016 verdoppeln»

Marc Rendenbach
17.04.13

xingZu den renditestärksten Unternehmen im TecDAX gehört die XING AG (WKN: XNG888) aus Hamburg. Der mit über sechs Millionen registrierten Mitgliedern klare deutsche Marktführer im Bereich Business-Netzwerke kann mit einer EBITDA-Marge von mehr als 30% glänzen, steht aber immer noch am Anfang seiner Entwicklung. Welche deutsche Fondsgesellschaft hier gerade eingestiegen ist, wie der Umsatz der mittlerweile über 500 Mann starken Gesellschaft verdoppelt werden soll und weshalb die Aktien des Unternehmens in der jetzigen Phase eine interessante Anlage darstellen könnten, verrät Patrick Möller, Director Investors Relations, in einem aktuellen Interview mit unseren Kollegen von Privat-Anleger.info.

Das Geschäftsmodell von XING steht auf den vier Säulen “Network”, “Premium Club”, “Recruiting” und “Events”. Welche Säule trägt derzeit welchen prozentualen Anteil am Gesamtumsatz, wie sind die Margen der einzelnen Business Units und wo liegt die Zukunft, sprich in welche Richtung wird sich die Umsatzverteilung bewegen?

Patrick Möller: Unsere Erlösquellen haben wir in den vergangenen Jahren konsequent moeller_xingausgebaut. So liegt der Umsatzanteil des Geschäftsbereichs Premium-Club mit einem Jahresumsatz von 51,3 Mio. € in 2012 derzeit bei rund 70 Prozent. Der Bereich Recruiting gehört sicherlich zu den Wachstumstreibern in den kommenden Jahren. Hier liegt der Umsatz mit 16,7 Mio. € in 2012 bereits bei mehr als 23 Prozent der Gesamterlöse. Der noch junge Geschäftsbereich „Events“ generierte in 2012 3,9 Mio. €. Entsprechend liegt der Umsatzanteil noch bei geringen 5 Prozent. Im Events-Geschäft fallen derzeit noch Anfang- bzw. Aufbauverluste an. Alle anderen Bereiche sind natürlich sehr profitabel. Wir haben das klare Ziel die Wachstumsraten des Premium-Clubs mittelfristig wieder zu steigern. Durch die hohen Wachstumsraten in den Bereichen e-Recruiting und Events wird sich der Umsatzmix zukünftig weiter zugunsten dieser beiden Geschäftsbereiche verlagern.

Im Geschäftsbericht von Xing steht, dass die XING-Erfolgsgeschichte erst am Anfang stehe und dass das Potential für weiteres Wachstum groß sei. Zur Marktposition und dem Wachstumspotential haben wir folgende Fragen:

Wie sind die Marktanteile von XING in den drei D-A-CH Ländern und wo steht vergleichsweise LinkedIn?

Patrick Möller: XING ist klarer Marktführer und im deutschsprachigen Raum das am stärksten wachsende berufliche Netzwerk. So verzeichneten wir im Jahr 2012 das höchste Mitgliederwachstum seit vier Jahren. Gegenwärtig zählt XING mehr als 6 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum, doppelt so viele wie der von Ihnen genannte Wettbewerber. Wir profitieren dabei davon, dass wir vor Ort sind. So können wir Angebote machen, die wirklich relevant sind. Dank unseres regionalen Fokus und der lokalen Präsenz müssen wir kein „one size fits all“ Produkt anbieten. Beispiele dafür sind unter anderem unsere offline Präsenz mit Events und lokalen Büros, Kundenservice sowie der strenge deutsche Datenschutz.

Wen würden Sie als den oder die Hauptkonkurrenten von XING nennen?

Patrick Möller: Sie haben ihn in der vorherigen Frage bereits genannt...

Die deutschsprachigen Länder sind ja doch recht überschaubar. Was ist das Marktvolumen denn hier, wieviel davon könnte XING realistisch erreichen und gibt es keine Pläne auchmal in fremdsprachige Regionen vorzudringen? Wenn ja, in welche?

Patrick Möller: XING ist Platzhirsch im deutschsprachigen Raum – einem der wirtschaftlich stärksten Gebiete weltweit. Das ist unser Kernmarkt. Und hier haben wir weiter großes Wachstumspotenzial: Denn während hier eine Penetration von etwa 6 Prozent gemessen auf die Gesamtbevölkerung erreicht wurde, sind andere, vergleichbare Länder bei Quoten von rund 15 Prozent. Wir schätzen das Mitgliederpotenzial auf mehr als 20 Millionen ein. Hier gibt es noch viel Potenzial für weiteres Wachstum bei Mitgliedern, aber auch bei Umsätzen, Gewinnen und Cash-Flows. Als Local Player können wir uns zu hundert Prozent auf die Bedürfnisse unserer deutschsprachigen Kunden anpassen. Wir bauen Produkte und Lösungen, die auf sie zugeschnitten sind und müssen uns nicht an dem global kleinsten gemeinsamen Nenner ausrichten. Zudem sind wir mit unseren mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei unseren Kunden vor Ort. Wir kennen sie, stehen ihnen mit unserem Kundenservice zur Verfügung und können sie so direkt bei ihren Projekten unterstützen.

Wie sieht ihre Umsatz- und Ertragsprognose für das laufende Jahr aus? Können Sie uns auch eine Prognose für 2014 geben?

Patrick Möller:  Wir werden 2013 noch weiter investieren und wollen das Ergebnis (EBITDA) gegenüber 2012 leicht steigern. Deutlich stärker sollen die Ergebnisse ab 2014 ansteigen. Denn dann sollen die Investitionen auch in den Finanzkennzahlen Früchte tragen. Auch langfristig glauben wir an unser großes Wachstumspotenzial. Entsprechend möchten wir unsere Umsätze bis 2016 verdoppeln.

Welche Chancen bietet die XING-Aktie? Lesen Sie das vollständige Interview bei unseren Kollegen von Privat-Anleger.info! privat-anleger

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