YOC: Kleiner Kurssprung nach Vorlage von (guten) Geschäftszahlen

Sascha
20.11.19

Zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte heute das Papier der Berliner YOC AG (WKN: 593273), einem Spezialisten für mobile Werbung (Mobile Advertising).

Grund hierfür waren wohl die heute vorgelegten, gut ausgefallenen, Neunmonatszahlen des Vermarkters von Applikationen („Apps“) sowie mobilen Internetseiten. Zumal es sich bei YOC mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von weniger als 15 Mio. Euro um einen absoluten Microcap handelt, dessen Kursentwicklung ohnehin sehr leicht beeinflussbar und der daher auch als äußerst volatil bekannt ist. Schauen wir uns mit diesem Wissen im Hinterkopf mal die heute vorgelegten Geschäftszahlen gemeinsam in aller Ruhe an.

YOC kann Umsatz steigern und EBIT deutlich verbessern...

So berichtete das Management um Gründer und CEO Dirk Kraus von einem kumulierten Umsatz (nach neun Monaten) in Höhe von 10,2 Mio. Euro, was einem Umsatzwachstum von +13% (gegenüber den im Vorjahreszeitraum erzielten 9,1 Mio. Euro) entsprach. So stieg der Umsatz je Mitarbeiter von 170.000 auf 200.000 Euro. Beeindruckend ist dieses Umsatzwachstum dabei insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Berliner sich angesichts der Unsicherheiten bezüglich des Brexits dazu entschieden haben ihre Aktivitäten im Vereinigten Königreich herunterzufahren.

Wegen dieser strategischen Unternehmensentscheidung wurde schließlich das Wachstum bereits in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2019 belastet – und auch im derzeit laufenden vierten Quartal wird dies noch ein letztes Mal belastend wirken. Damit aber hat sich das Thema Brexit für YOC auch erledigt. Insofern erscheint es richtig, dass sich die Gesellschaft jetzt verstärkt auf ihre unternehmenseigene Technologie-Plattform VIS.X(R) konzentriert.

Zumal diese auch die Gewinnentwicklung positiv beeinflusst, wie man anhand der Entwicklung des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) ablesen kann. Denn dieser verbesserte sich per Ende September gegenüber dem Vorjahr von mehr als -400.000 auf zuletzt „nur“ noch -200.000 Euro. Geht diese Entwicklung so weiter, dürfte YOC früher oder später den Break-Even-Punkt erreichen und profitabel werden, was ja letztlich das Ziel eines jeden Unternehmens ist.

Fundamentale Bewertung: Aktie in Kursschwäche einsammeln!

Wie eingangs bereits erwähnt, weist die Gesellschaft aktuell einen Börsenwert von knapp 15 Mio. Euro auf. Demgegenüber steht voraussichtlich ein Jahresumsatz 2019e von knapp 16,5 Mio. Euro sowie ein EBIT im Bereich des Break-Even. Somit liegt das KUV 2019e um 0,9, wohingegen es noch kein KGV 2019e gibt. Ich hielte hier jedoch ein KUV von eins für angemessen. Somit würde sich aktuell ein fundamental fairer Börsenwert in Höhe von 16,5 Mio. Euro ergeben, was einem Aktienkurs von knapp fünf Euro entspräche.

Das Gute dabei ist, dass YOC in den kommenden Jahren – schon dank der Technologie-Plattform VIS.X(R) – auch weiterhin ein prozentual zweistelliges Umsatz- und letztlich sogar Gewinnwachstum ausweisen dürfte. Dementsprechend hat die Aktie mittel- bis langfristig sogar noch weiteres Kurspotenzial. Sicherlich muss man sie nicht heute, in den kleinen Kurssprung hinein, kaufen. Aber an schwachen Tagen einsammeln und dann auf drei bis fünf Jahre an Bord bleiben, könnte – nein, sollte – sich auszahlen!


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