YPF-Aktie: Ist Argentiniens Öl-Baron ein Investment wert?
YPF (WKN: 886738) ist ein argentinischer Öl-Konzern, dessen ADRs an der New Yorker Börse in den vergangenen zwei Monaten um knapp ein Viertel auf 11,17 US$ hochgeklettert sind. Das Unternehmen hat ein wachstumsreiches 2022 hinter sind und ist auch stark ins laufende Jahr gestartet. Ist das staatliche Unternehmen für Rohstoff-Anleger einen Blick wert?
YPF Sociedad Anónima ist ein börsennotiertes staatliches Ölunternehmen in Argentinien. Seit der (Neu-)Verstaatlichung im Mai 2012 hält der argentinische Staat mit 51% die Aktienmehrheit, wobei YPF-Aktien weiterhin an den Börsen von Buenos Aires und New York (als ADRs) gehandelt werden. Das Unternehmen geht auf das Jahr 1907 zurück, als Ölvorkommen in der Nähe der Stadt Comodoro Rivadavia in der Provinz Chubut entdeckt wurden. Es war einst das erste vollständig staatlich geführte Ölunternehmen außerhalb der Sowjetunion und hat nicht nur zahlreiche Ölfelder erschlossen, sondern auch wichtige Beiträge zur Entwicklung vieler Städte geleistet. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei gut 9 Milliarden US$.
Gutes Geschäftsjahr 2022 mit hohen Investitionen
Das Jahr 2022 beendete YPF mit einem Bruttobetriebsergebnis (EBITDA) von fast 5 Mrd. US$, 27% höher als im Vorjahr und das dritthöchste in der Geschichte des Unternehmens. Darüber hinaus wurde ein Rekord-Nettogewinn von mehr als 2,2 Mrd. US$ erzielt.
YPF teilte zudem mit, dass es im Vorjahr seinen Investitionsplan in Höhe von ca. 4,2 Mrd. US$ erfüllen konnte, was einer Steigerung von 60% gegenüber dem Vorjahr entspricht und die größte Unternehmensinvestition im Land darstellt.
Insbesondere im vierten Quartal investierte das Unternehmen mehr als 1,4 Mrd. US$, 25 % mehr als im dritten Quartal.
Starke Zahlen auch in Q1 2023
Die positive Geschäftsentwicklung von YPF hat sich im laufenden Jahr fortgesetzt. Im ersten Quartal erreichte das bereinigte EBITDA des Unternehmens 1,04 Mrd. US$, 12% mehr als im Vorquartal, und konsolidierte einen Nettogewinn von rund 250 Mio. US$, mehr als das Doppelte des Gewinns des ersten Quartals 2022.
Das Unternehmen setzte auch seinen ehrgeizigen Investitionsplan fort, der sich für dieses Jahr auf 5 Mrd. US$ beläuft. Im ersten Quartal investierte YPF 1,3 Mrd. $, fast 80% mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022.
Schwerpunkt auf unkonventionellen Förderungen
Die gesamte Kohlenwasserstoff-Produktion belief sich auf 511.000 Barrel pro Tag, wobei die Ölproduktion im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 7% und im Vergleich zum Vorquartal um 3% und die Gasproduktion im Vergleich zum vierten Quartal des vergangenen Jahres um 2% gestiegen ist.
Der Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung lag weiterhin auf der unkonventionellen Förderung. Die Gesamtproduktion aus Schiefergestein erreichte ein neues Rekordhoch und machte im ersten Quartal des Jahres mehr als 44% der Gesamtproduktion des Unternehmens aus. Ob dort Änderungen zu Erwarten sind?
Die Förderung von unkonventionellem Rohöl stieg um 31% und die von unkonventionellem Gas um fast 10% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dieses Ergebnis ist das Resultat der betrieblichen Verbesserungen, die das Unternehmen in Vaca Muerta entwickelt hat, wo die hohen Effizienzstandards bei den Bohr- und Fracturing-Zeiten beibehalten wurden und die Anzahl der neu gebohrten Horizontalbohrungen den höchsten Stand erreichte.
Leicht negativer Q1-Cashflow
Was die Industrialisierung und Vermarktung betrifft, so lag der Inlandsabsatz von Kraftstoffen im ersten Quartal des Jahres um 4% höher als im ersten Quartal 2022. Besonders hervorzuheben ist der Absatz von Nafta (Benzin Super), der um 7% zunahm.
Der Raffineriedurchsatz erreichte mit einem Zuwachs von 9% im Vergleich zum Vorjahr und einer Auslastung von 94% ein 13-Jahres-Hoch.
In finanzieller Hinsicht schließlich war der freie Cashflow mit 17 Millionen US$ leicht negativ, und die Nettoverschuldung blieb beim 1,2-fachen des bereinigten EBITDA.
Argentinien investierbar?
Argentinien ist ein wunderschönes, vielfältiges und attraktives Land. Leider mit einigen Schwierigkeiten. Es bestehen viele Korruptionsvorwürfe in der Politik und die Wirtschaft hat mit einer Inflation von über +100% jährlich zu kämpfen.
Da es unter anderem wenige Investitionen aus dem Ausland gibt, entwickelt sich Innovation und Fortschritt nur langsam. Interessant ist die YPF-Aktie dennoch als Rohstoff-Weltmeister mit langer Historie im Land der Gauchos.
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