ZEAL Network: Aktie nimmt Fahrt auf – was tun?

Die ZEAL Network-Aktie (WKN: ZEAL24) hat im Mai deutlich korrigiert. Grund waren zum einen der Dividendenabschlag, zum anderen die Q1-Zahlen, die an der Börse mit Abschlägen quittiert wurden. Nach dem Rücklauf zur 32-€-Marke und einem erfolgreichen Test des Aufwärtstrends von Ende Oktober geht es für die Aktie seit einigen Tagen wieder mit viel Zug nach oben. Auch in dieser Woche notiert der Small Cap mit rund 5% im Plus. Ist jetzt sogar ein neues Hoch möglich?

Zeal Network

ZEAL Network vorgestellt
Die ZEAL Network SE mit Sitz in Hamburg ist der führende Online-Anbieter von Lotterie-Produkten in Deutschland. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der Glückspiel-Spezialist über die Portale Lotto24 und Tipp24 der Tochtergesellschaft Lott24 einen Umsatz von 105 Millionen € und beschäftigt 161 Mitarbeiter an drei Standorten. Derzeit erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von gut 806 Millionen €.

ZEAL mit gutem Start ins neue Jahr

Mit den Zahlen zum ersten Quartal sieht sich der Lottoanbieter auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Wie das Unternehmen Anfang Mai mitteilte, ist das Transaktionsvolumen in den drei Monaten bis März im Jahresvergleich um 11% auf 201,2 Millionen € gestiegen. Daraus resultierten Umsätze von 26,7 Millionen €, ein Plus von 6% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zudem gelang es ZEAL, die Kundenbasis weiter auszubauen, es kamen 143.000 registrierte Neukunden hinzu.

Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um 0,4 Millionen € auf 9,3 Millionen € zu. Der Quartalsgewinn sank dagegen um 12% auf 4,4 Millionen €. Hier machte sich eine höhere Steuerlast bemerkbar.

Gesamtjahresziele wurden bestätigt

Insgesamt sehen sich die Norddeutschen auf einem guten Weg, die Zielvorgaben für das Gesamtjahr zu erreichen. Sie sehen Umsätze von 110 bis 120 Millionen € vor, nach 105 Millionen € im Jahr 2022. Beim EBITDA wird weiterhin mit einem Ergebnis von 30 bis 35 Millionen € kalkuliert.

Damit nimmt der Lottoanbieter angesichts höherer Marketingaufwendungen zwecks Neukundenakquise auch ein rückläufiges operatives Ergebnis in Kauf. Im vergangenen Jahr lag das EBITDA noch bei knapp 32 Millionen €.

Finanzchef Jonas Mattsson kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Wir freuen uns über den starken Jahresauftakt und sind stolz auf die erreichten Meilensteine und die positive Entwicklung unserer Kennzahlen. Insbesondere der Erhalt der lang erwarteten Erlaubnis zum Angebot virtueller Automatenspiele eröffnet uns neue Möglichkeiten zum Ausbau unseres Geschäfts.

Nun eröffnet sich ein neues Marktsegment

Die Genehmigung wurde von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erteilt und stellt für die ZEAL-Gruppe einen wichtigen Meilenstein dar. Hierdurch steigt der deutsche Marktführer im Bereich Online-Lotterien mit virtuellen Automatenspielen (Online-Games) in ein neues Marktsegment ein. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten für den Ausbau des Geschäfts und für nachhaltiges Wachstum.

Sonderdividende dürfte Ausnahme bleiben

Für das vergangene Geschäftsjahr haben Anleger neben der Basis-Dividende von 1 € je Aktie auch eine Sonderdividende von anteilig 2,60 € ausbezahlt bekommen. Das dürfte den Small Cap für viele Aktionäre zusätzlich interessant gemacht haben.

Zum Zeitpunkt der Ankündigung (Ende Februar) ergab sich eine Rendite von über 12%, durch den nachfolgenden Kursanstieg reduzierte sie sich bis zum Tag der Ausschüttung auf gut 9%.

Auch wenn es für das Jahr 2021 ebenfalls eine Sonderdividende gab, ist nicht davon auszugehen, dass derartige Sonderzahlungen zur gängigen Praxis werden. Zugute kam dem Unternehmen diesmal ein positives Urteil des Bundesfinanzhofs in einem Mehrwertsteuerverfahren.

Jetzt noch auf den Zug aufspringen?

Die Aktie hat mit der jüngsten Korrekturbewegung etwas Druck vom Kessel genommen. Viele Anleger sahen in dem Rücklauf zur 32-€-Marke und dem erfolgreichen Test des Oktober-Aufwärtstrends eine gute Einstiegsbasis. Zuspruch gibt es auch weiterhin von den wenigen Analysten am Markt, deren Kursziele zwischen 39 und 46 € liegen.

Auch wenn ich der Aktie angesichts der aktuellen Kursdynamik nun auch zutraue, das Gap aus der ersten Mai-Hälfte zwischen 38,10 und 36,25 € zu schließen, kann ich mich nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen. Dafür erscheint mir die Aktie mit einem für 2023 erwarteten KUV von 7 und einem KGV von 47 auch schlicht zu teuer.

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