Zölle und Cannabis: Herber Schlag für Konsumenten – Chance für Anleger?
Die jüngst von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle treffen auch den Cannabismarkt hart und sorgen für eine Erhöhung der Produktionskosten. Die Branche, ohnehin schon unter Druck durch regulatorische Hürden, sieht nun eine weitere Belastung auf sich zukommen.
Wie die fallenden Kurse von Tilray Brands, Canopy Growth und Co. deutlich machen, ist die Lage bei Cannabisunternehmen angespannt.
Der Grund: Viele von ihnen sind bei der Herstellung ihrer Produkte auf Zulieferer aus Asien und anderen Ländern angewiesen. Produkte wie Vape-Hardware oder Glasverpackungen werden oft aus Ländern importiert, die nun von Trumps Zollpolitik betroffen sind. „Die meisten Unternehmen haben keinen Spielraum, um einen Anstieg der Kosten um 10-15% auszugleichen“, erklärt Mike Forenza von AE Global, einem Hersteller von Verpackungslösungen.
Das Resultat: Die zusätzlichen Kosten werden voraussichtlich direkt an die Endverbraucher weitergegeben. Für die legalen Anbieter ist das ein Desaster, denn höhere Preise treiben Konsumenten in den Schwarzmarkt.
Auswirkungen auf die Aktienmärkte
Die Aktienkurse von führenden Unternehmen – die oben genannten etwa oder Organigram und Terrascend – reagierten prompt mit deutlich zweistelligen Verlusten.
Einige Analysten sehen darin einen Vorgeschmack auf die langfristigen Probleme, die die Branche erwarten könnte. Der Rückgang der Nachfrage und zunehmende Margenschwäche könnten demnach die Dynamik des Marktes grundlegend verändern.
Die neuen Zölle sind allerdings ein schwerer Schlag für die aufstrebende Cannabisindustrie. Denn zugleich dürften sich Chancen für alternative Anbieter und innovative Geschäftsmodelle ergeben. Wer als Anleger spekulativ auf Cannabis setzt, sollte die langfristigen Auswirkungen der politischen Rahmenbedingungen genau beobachten. Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, dass der Markt auf unsicherem Terrain bleibt. (Ergänzend sei erwähnt: Dieser exklusive sharedeals.de-Report zeigt eine deutsche Firma, die vom rasanten Wachstum des Medizin-Cannabis-Marktes enorm profitiert und zum Multi-Tenbagger werden könnte.)