Zoom-Aktie schießt hoch: Ist das die Wende?
Dem allgemeinen Abwärtssog bei den Tech-Aktien hat sich auch Zoom Video (WKN: A2PGJ2) nicht entziehen können. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um -51% abgestürzt. Gestern nach US-Börsenschluss hat der Videokonferenzspezialist jedoch Zahlen zum ersten Quartal präsentiert, die aufhorchen lassen. Nachbörslich schoss das Papier zunächst um +15% hoch und ging am Ende mit fast +5% und 93,65 US$ aus dem Handel. Ist das jetzt die Wende hin zu besseren Zeiten?
Zoom Video Communications ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen mit Sitz im kalifornischen San José, das Software für Videokonferenzen anbietet. Die 2011 von Eric Yuan gegründete Gesellschaft wagte 2019 ihren Börsengang. Die Covid-19-Pandemie verhalf dem Unternehmen und der Aktie zum Durchbruch.
Quartalszahlen übertreffen die Erwartungen
Corona-Pandemie, Homeoffice, Videokonferenzen: Zoom war einer der größten Gewinner der Virus-Krise in den vergangenen Jahren und verbuchte ein rasantes Wachstum. Anleger mussten jedoch die leidvolle Erfahrung machen, dass hier in der allgemeinen Euphorie und bei Kursen jenseits der 400 US$ im Juli und August 2021 allzu viel Fantasie eingepreist wurde. Die anschließende Talfahrt der Aktie kam daher wenig überraschend.
Umsatz wächst, Gewinn halbiert sich
Im ersten Quartal 2022 hat das Unternehmen zunächst mal kräftig zugelegt und einen Gesamtumsatz von 1,07 Milliarden US$ erwirtschaftet, das ist ein Plus von 12% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Es ist allerdings zugleich das schwächste Wachstum seit dem Börsengang 2019.
Der Nettogewinn für das erste Quartal betrug 113,6 Millionen US$, das sind 0,37 US$ pro Aktie. Damit hat er sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert, denn da hatten 227,4 Millionen US$ oder 0,74 US$ pro Aktie zu Buche gestanden. Hohe Übernahme- und Betriebskosten sowie Wertberichtigungen bei strategischen Investments werden hierfür als Gründe genannt.
Unternehmen gewinnt viele neue Kunden
Was die Börsianer positiv überrascht haben dürfte: Die Kalifornier gewinnen wieder neue Kunden hinzu und expandieren mit bestehenden Klienten. So hat das Unternehmen aktuell 189.000 Enterprise-Kunden, das sind 24% mehr als im gleichen Quartal des letzten Geschäftsjahres.
Management überrascht mit positivem Ausblick
Das Management von Zoom Video überrascht zudem mit einem positiven, erhöhten Ausblick für das zweite Quartal einen Umsatz zwischen 1,115 Milliarden US$ und 1,120 Milliarden US$. Für das Gesamtjahr werden Erlöse zwischen 4,530 Milliarden US$ und 4,550 Milliarden US$ prognostiziert. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 3,70 US$ und 3,77 US$ liegen.
Ist die Aktie jetzt fair bewertet?
Jetzt stellt sich natürlich wie bei so vielen US-Tech-Titeln die Frage: Ist genug Luft entwichen? Ist das Zoom-Papier mittlerweile fair bewertet? Die Marktkapitalisierung hat sich bei rund 26,7 Milliarden US$ eingependelt. Das ist meiner Meinung nach immer noch nicht wirklich günstig.
Zuletzt hatte ich in diesem Artikel dazu geraten, die überfällige Korrektur vorsichtig abzuwarten und sich dann auf die Lauer zu legen. Allerdings war der Boden dann doch weiter weg als erwartet und das Papier notiert mittlerweile unter 100 US$.
Weiterhin davon ausgehend, dass sich das Unternehmen immer besser platziert, sprich neue Kunden gewinnt, und auch künftig vom verstärkten Trend zum Homeoffice profitieren wird, ist nach der langen und heftigen Korrektur eine Beimischung mit kleinem Depotanteil meiner Ansicht nach sicherlich nicht verkehrt.
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