Zwischen Skalpell und Charts: Ein Schnippler als Sharedealer

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Zeit ist Geld, sagt der Volksmund. Peter weiß davon ein Lied zu singen. Geld hat er als Oberarzt an einem Krankenhaus eigentlich genug, jedenfalls nach normalen Maßstäben. Zeit aber nicht – und die hätte er nur allzu gerne. Denn ein ums andere Mal laufen dem 52-Jährigen Kurse diverser Aktien davon, während er am Operationstisch Menschen hilft. Hinterher liest der begeisterte Sharedealer „urodoc69“ dann im Chat, was er wieder verpasst hat, und ärgert sich.

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Wenn Peter jemals einem Spruch hundertprozentig zustimmen würde, dann wäre es wohl dieser des weltberühmten, 1937 verstorbenen Unternehmers John D. Rockefeller, der es vom Tellerwäscher zum ersten Milliardär der Weltgeschichte schaffte:

Es ist gewinnbringender, einen Tag im Monat über Geld nachzudenken, als 30 Tage dafür hart zu arbeiten.

Aus Berufung Mediziner

Nicht, dass Peter nicht gerne arbeiten würde. Er ist aus Berufung Mediziner geworden. Der Job als Urologe an einer Klinik in Rheinland-Pfalz gefällt ihm. Früher war er auch oft als Leitender Notarzt unterwegs. Heute fährt er nur noch selten raus.

Aber da gibt es etwas, was ihm nicht nur Riesenspaß macht, sondern sogar das Feuer der Leidenschaft in ihm entfacht: Börse!

Mitte der 90er Jahre packt den gebürtigen Aachener erstmals das Fieber, als er in Berlin studiert. Er wickelt verschiedene Käufe und Verkäufe von Aktien sowie von Optionsscheinen recht erfolgreich ab, während er von Hörsaal zu Hörsaal pendelt.

Smartphones, mit denen er hätte handeln können, gibt es damals halt noch nicht. Schließlich lässt er sich vermeintliche professionelle Hilfe aufschwatzen, um noch profitabler zu werden.

Was ein Schauspieler so rät

„Ich erinnere mich noch daran, dass ich eines Tages den Schauspieler Claus Theo Gärtner kennengelernt habe, der von einem Börsenbrief namens Platow schwärmte“, erzählt Peter. Der als Privatdetektiv Matula aus der ZDF-Krimiserie „Ein Fall für zwei“ bekannte Darsteller habe es als unabdingbar bezeichnet, diese Empfehlungen zu abonnieren. Er habe aber schnell gemerkt, dass ihm das nicht weiterhelfe.

Der Mediziner kramt in seinem Gedächtnis, was er sonst noch so an der Börse erlebt hat. „Damals wollte ich mit 20.000 D-Mark das IPO von irgendeiner New-Market-Firma zeichnen“, erzählt er. „Dazu musste ich mit dem Geld in der Tasche von der Sparkasse zur Commerzbank laufen, um dort zeichnen zu können. Da war mir ganz schön mulmig zumute“, erinnert er sich.

Eigene Firma gegründet

Da seinerzeit die Anstellungsaussichten für Ärzte nicht so rosig sind wie heute, beschließt er, mit einem Freund eine eigene Firma für Telekommunikation zu gründen. Dazu zieht er das komplette Kapital von der Börse ab. Glücklicherweise, bevor der sogenannte Neue Markt dann zusammenbricht. Die Firma existiert schon lange nicht mehr.

Als junger Arzt und Vater hat man wenig Zeit für die Börse. Folglich kehrt Peter seiner heimlichen Liebe zwischenzeitlich den Rücken. „Ich habe mich Ewigkeiten lang nicht mit der Börse beschäftigt“, erzählt der Mediziner. „Aber ein IPO habe ich dann doch noch mitgemacht, das von Air Berlin. Anfänglich war das auch erfolgreich, den Rest kennen wir“, blickt er zurück.

Erst in der Corona-Krise, als wegen geschlossener Abteilungen viele Operationen ausfallen und er sich ein bisschen langweilt, fällt dem in Limburg wohnenden Urologen wieder ein, dass es da mal diese aufregende Aktivität gegeben hat.

Der Mediziner, verheiratet und Vater von drei Söhnen, räumt unumwunden ein, dass seine jüngere Börsenkarriere rückblickend betrachtet nicht allzu erfolgreich verlaufen sei. „Ich habe schon einiges an Kapital verbrannt“, sagt er.

Er stöbert im Internet auf der Suche nach Gleichgesinnten, um sich zu informieren – und stößt auf sharedeals.de. Warum er hier hängenbleibt? Peter grinst, dann sagt er: „Da war so ein Typ namens Hai, der mich angepflaumt hat. Da hab ich gedacht, dem zeig ich's jetzt mal.“

Fester Bestandteil der Community

Mittlerweile ist der 52-Jährige ein fester Bestandteil von Deutschlands einzigartiger Börsen-Community geworden. Er ist sowohl im No Brainer Club als auch im Goldherz Plus sowie im Premium Trading Club Mitglied. Hier fühlt er sich bestens aufgehoben mit seiner Leidenschaft für die Börse und mischt als „urodoc69“ fleißig im Chat mit.

Sonderlich viel Zeit hat er zwar mittlerweile nach dem Abflauen der Corona-Krise zu seinem Leidwesen nicht mehr, aber er hat festgestellt: „Man lernt bei sharedeals.de ziemlich schnell, wenn man lernen will.“ So hatte Peter zum Beispiel anfangs wenig Ahnung von Charttechnik, die hat er sich dann im Premium Trading Club angeeignet. „Chef-Trader Axel Müller bemüht sich sehr, auch Sille und CentTrader machen das hervorragend. Die Basics kriege ich jetzt hin.“

Der Biotech-Sektor ist ihm zwar prinzipiell relativ egal, aber der 52-Jährige hat natürlich die exorbitanten Renditen mitbekommen, die hier möglich sind. Im No Brainer Club fühlt er sich wohl. „Die Experten machen eine top Due Diligence, das hat alles Hand und Fuß“, sagt er.

Besonderes Faible für Hebelprodukte

Extrem spannend findet der tradende Doc den Chat-Raum „Optionsvoodoo“, weil er nach eigenem Bekunden „ein Freund von Hebelprodukten“ ist. Hier würden von Experten wie „NoAlpha“ und „KarlRamseier“ komplexere Optionsstrategien aktiv und sehr detailliert erklärt.

Wandelt Peter demnächst also auf den Spuren von John D. Rockefeller? Da lächelt er. „Es ist schon mein langfristiges Ziel, sorgenfreier durchs Leben zu kommen und Erfolg an der Börse zu haben.“ Die früheren Verluste hätten zwar weh getan, aber er habe das Geld übrig gehabt, und das, was er heute investiere, sei ebenfalls nicht zum Leben notwendig.

Die einstige heimliche Liebe namens Börse ist inzwischen für Peter zu einer Dauergeliebten geworden. Für die er gerne mehr Zeit hätte, denn der dauernde Wechsel zwischen Skalpell und Charts nervt ihn schon ein bisschen.

Allerdings weiß er um die Flatterhaftigkeit der „Dame“ und sagt: „Ich bin etwas vorsichtiger geworden und mache nicht mehr ganz so viel Harakiri.“ Feixend fügt er hinzu: „Aber wenn mir jemand während der Operationen aus den verschiedenen Chat-Räumen bei sharedeals.de vorlesen würde, wäre das schon ziemlich klasse.“

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